Fußball Grewe schockt den SVS in letzter Minute

Kreis · Fußball-Kreisliga A: Der Aufstiegskandidat aus Sonsbeck muss in Veen in der Nachspielzeit das 1:1 hinnehmen. Nach dem 0:0 gegen Alpen gibt es lange Gesichter beim SV Orsoy. Der SSV Lüttingen wahrt seine Chance auf den Ligaerhalt.

 Drei Gegenspieler? Kein Problem für Marcel Bloemers, der das Millinger Trio Steffen Dufhaus, Sandro Wolski und Daniel Coopmann (von links) als Slalomstangen betrachtet und einen weiteren Budberger Angriff einleitet.

Drei Gegenspieler? Kein Problem für Marcel Bloemers, der das Millinger Trio Steffen Dufhaus, Sandro Wolski und Daniel Coopmann (von links) als Slalomstangen betrachtet und einen weiteren Budberger Angriff einleitet.

Foto: armin Fischer

Das ist so ein Ding mit der Nachspielzeit. Vor zwei Wochen noch jubelte der SV Sonsbeck II, als ihm in der 93. Minute der Siegtreffer beim SV Orsoy gelungen war. Gestern hat der Drittplatzierte der Kreisliga A die Kehrseite der Medaille kennengelernt. Ein Gegentor in 94. Minute kostete den Sieg im Gastspiel bei Borussia Veen. Das Derby endete 1:1 (0:1). Drei Punkte beträgt nun der Sonsbecker Rückstand auf das an der Tabellenspitze liegende Duo aus Meerbeck und Meerfeld. Bei drei noch ausstehenden Begegnungen ist die angepeilte Rückkehr in die Bezirksliga aber immer noch möglich.

"So ist das eben im Fußball", reagierte Sonsbecks Trainer Stefan Kuban nach außen gelassen auf das späte Gegentor. Innen drin aber brodelte es. "Natürlich sind wir mega enttäuscht", gab er zu. Seine Mannschaft fand gegen die in den vergangenen Wochen nicht mit Ruhmestaten aufgewartete Borussia nur schwer ins Spiel. "Zu Beginn haben wir sehr gut dagegen gehalten", sah denn auch Veens Trainer Ulf Deutz weite Teile der ersten Halbzeit mit Vorteilen für seine Auswahl. Erst in der Schlussphase verlor die Borussia den Überblick und musste in der Nachspielzeit vor dem Seitenwechsel auch prompt das 0:1 durch Luca Terfloth hinnehmen.

Veen setzte auch im zweiten Abschnitt seinen disziplinierten und geduldigen Auftritt fort und wurde dafür belohnt, als Schiedsrichter Holger Heinz bereits die Sekunden auf seiner Uhr abzählte. Eine Flanke von Dennis Tegeler verwertete Marcel Grewe per Kopf zum späten Ausgleich. "Das 1:1 war nicht unverdient", freute sich Deutz.

Keine Tore, dafür aber lange Gesichter gab es im Lager des SV Orsoy. Das 0:0 gegen Viktoria Alpen vergrößert den Abstand zur Tabellenspitze auf fünf Punkte und lässt die Hoffnungen auf den Aufstieg ziemlich weit sinken. "Bestimmt nicht unser Traumergebnis", musste SVO-Trainer Frank Pomrehn nach dem Abpfiff der Partie gegen den munteren Aufsteiger denn auch zugeben. Deren Trainer sah die Gäste insbesondere im ersten Abschnitt sogar im Vorteil. Von "drei guten Möglichkeiten", sprach Jörg Schütz und haderte mit der schlechten Chancenverwertung und speziell der momentanen Ladehemmung seines Mannschaftskapitäns Patrick Hoffmann. Nach der Pause waren die guten Möglichkeiten beider Teams an einer Hand aufzuzählen. "Es fehlte der letzte Pass", ärgerte sich Pomrehn. Und wenn es vor dem Alpener Tor tatsächlich gefährlich wurde, durfte sich die Viktoria auf Keeper Andreas Maaß verlassen.

Einen einseitigen Verlauf nahm das Derby zwischen dem SV Budberg und dem SV Millingen, das die Gastgeber mit 3:0 (1:0) zu ihren Gunsten entschieden. "Bis auf wenige Minuten war ich sehr zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft", hatte Budbergs Coach Patrick Jetten ein dickes Lob für sein Team über. "Ballbesitz und die Zahl der Torchancen stimmten. Worüber noch gesprochen werden könnte, war die Chancenverwertung", fuhr Jetten fort. Also, es hätte dicker kommen können für den SVM als mit den drei Treffern von Kevin Carrion, Janosch Severith und Benedikt Franke. "Da wir ja gar nichts für uns zu holen", stimmte Millingens Trainer Torsten Weist seinem Kollegen zu. "Der SVB hat den Ball und unsere Spieler laufen lassen", so Weist, der seinen Besten zwischen den Pfosten sah. Marc Noreiks hielt das Resultat noch in erträglichem Rahmen.

Je später die Saison, desto erfolgreicher wehren sich die Abstiegskandidaten gegen den Gang in die Kreisliga B. Mit Fichte Lintfort II ist seit gestern zwar der zweite Absteiger gefunden, darüber aber bieten sich der FC Rumeln-Kaldenhausen und der dank der besseren Tordifferenz besser dastehende SSV Lüttingen einen verbissenen Kampf. Der SSV verteidigte den 15. Tabellenplatz, der die Teilnahme an der Relegationsrunde bedeuten würde, dank eines 5:2 (4:2)-Erfolgs über den VfL Rheinhausen, den Max Stapelmann in der sechsten Minute mit dem 1:0 einleitete. Das zwischenzeitliche 1:2 beantwortete der SSV mit fünf starken Minuten, in denen der VfL nicht nur eine Rote Karte, sondern auch den verwandelten Strafstoß zum 2:2 durch Fabian Wenten und den Rückstand durch Maik Schmitz und Max Reimers hinnehmen musste.

"Nach dem 1:2 haben wir mächtig Gas gegeben", war SSV-Trainer Thilo Munkes stolz auf die Moral seiner Elf. Wenten erzielte nach 83 Minuten das 5:2.

(dk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort