Lokalsport Großer Kader mit großem Herzen

Ossenberg · Im Lager der Ossenberger Concordia ist die ungestörte Nachtruhe nicht gefährdet. Zumindest der Trainer wälzt sich nicht von einer Seite auf die andere, um sich dabei sorgenvollen Gedanken hingeben zu müssen. "Nein", sagt Björn Quint, "wenn es um den Klassenerhalt geht, kann ich wirklich gut schlafen."

 Die beiden Trainer Björn Quint und Udo Krützberg (hinten v.l.) mit den neuen Spielern Patrick Neumann, Matthias Kaul, Lars Dargel sowie Leon van den Boom (vorne v.l.).

Die beiden Trainer Björn Quint und Udo Krützberg (hinten v.l.) mit den neuen Spielern Patrick Neumann, Matthias Kaul, Lars Dargel sowie Leon van den Boom (vorne v.l.).

Foto: R

Immerhin, es hat sieben lange Jahre gedauert, ehe die Concordia wieder in die A-Liga zurückkehren durfte. Das Comeback ging ungefährdet von der Hand. Als souveräner Meister in der Gruppe 1 der B-Liga mit satten 18 Punkten Vorsprung vor dem Mitaufsteiger aus Büderich stand der Aufstieg schon Wochen vor dem Saisonfinale fest. Erreicht haben diesen Erfolg unter anderem elf Spieler, die im Jahr zuvor noch bei den A-Junioren kickten und dann für viel frischen Wind in der "Ersten" sorgten.

"Der große Erfolg bestand darin, dass sich dieser Nachwuchs nahezu komplett für einen Verbleib im Verein entschieden hat", erklärt Quint, selbst vor einem Jahr erst als Trainer von der zweiten zur ersten Mannschaft aufgestiegen, den Aufschwung an der Schlossstraße. "Heute haben wir eine sehr junge und eingeschworene Mannschaft, die sich mit dem Verein identifiziert", so der Coach. "Allesamt gute Fußballer, die mit viel Einsatz bei der Sache sind", ergänzt Udo Krützberg, selbst einmal Chefcoach der Concordia und nun im zweiten Jahr als Co-Trainer mit Quint in der Verantwortung. "Ein Training, bei dem nicht 15 Spieler auf dem Platz stehen, gibt bei uns überhaupt nicht. Wenn alle in der Woche richtig Gas geben, dann haben wir samstags schon manchmal das Problem, wen wir denn tags darauf spielen lassen", sieht er die angenehme Seite am Trainerleben in Ossenberg. "Leistung und Stimmung stimmen", bestätigt Quint. Was sich wohl auch der erfahrene Mittelfeldspieler André Pache dachte: Der Routinier im Team, der die Schuhe nach dem Aufstieg schon an den Nagel hängen wollte, wird jetzt doch noch ein Jahr weitermachen und bleibt der Mannschaft somit erhalten.

Das Trainer-Duo wird mit einem Kader von 25 Spielern an den Start gehen. Neu im Team ist der A-liga-erfahrene Patrick Neumann, der nach 18 Jahren seine Zelte beim SV Millingen abbrach. Lars Dargel verabschiedete sich vom TuS Xanten, sein schon in Ossenberg spielender Bruder Simon dürfte ihm den Wechsel schmackhaft gemacht haben. Das "BSV 1951"-Tattoo an der rechten Wade verrät Matthias Kauls letzten Verein. "In den Spielen gegen Bönninghardt hat er uns immer wehgetan", erklärt Quint den Wunsch, den Stürmer zu holen. Der Stutzen am Bein wird jetzt einfach etwas höher gezogen.

Wieder im Team steht Leon van den Boom, der nach seinem Jahr beim TuS Borth zurückkehrt. "Wir freuen uns auf die vielen Derbys und auf den besseren Fußball, der in der Liga gespielt wird", sagt das Trainergespann. Mithalten, ja, das werde die Mannschaft sicherlich. Auch wenn abgewartet werden muss, was passiert, wenn die zuletzt "erfolgsverwöhnte" Mannschaft plötzlich dreimal hintereinander verlieren sollte. "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Team damit fertig wird", sagt Quint. Und Krützberg fügt hinzu: "Wir haben eine technisch starke Mannschaft, die aber auch kämpfen kann."

Also erst etablieren und sich wieder einen Namen in der A-Liga machen, am Ende, so das genannte Saisonziel, soll ein Mittelfeldplatz dabei herausspringen. "Wir haben einen großen Kader mit einem großen Herzen, die Spieler werden sich gegenseitig aufpushen", versichern die Trainer. "Schlaflos in Ossenberg" soll es also auch weiterhin nicht geben.

(DK)
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