Lokalsport Hinter dem Garten lockte der Kick

Veen · Fussball: Torjäger Kai Möller wurde schon früh mit dem Kicker-Virus infiziert. Seine Erfolgsliste ist umfangreich.

 Kai Möller blickt der neuen Saison gelassen entgegen. Der Torjäger wirkt zufrieden und ausgeglichen. Oberstes Ziel für ihn ist es, seiner Borussia zu helfen.

Kai Möller blickt der neuen Saison gelassen entgegen. Der Torjäger wirkt zufrieden und ausgeglichen. Oberstes Ziel für ihn ist es, seiner Borussia zu helfen.

Foto: detlef kanthak

Vier Wochen Sommerpause sind nicht Jedermanns Sache. "Es war aber auch Zeit, dass es endlich wieder los ging", macht Kai Möller kein Geheimnis daraus, dass ein Fußballer nur eingeschränkt glücklich ist, wenn er seinen Sport nicht ausüben darf. "Joggen ist nicht mein Ding", gibt der 28-Jährige zu, der sich stattdessen auf dem Rennrad fit gehalten hat. Zum Glück ist die leidige Zeit beendet: Der Stürmer ist mit seinen Spielkollegen von Borussia Veen inzwischen wieder im Training. Die Mannschaft hat bereits ein dreitägiges Trainingslager absolviert, die ersten Spiele wurden ausgetragen, und Möller darf jetzt auch wieder das tun, was ihm besonders am Herzen liegt: Tore schießen. Mit 27 Treffern war der Veener in der vergangenen Spielzeit der erfolgreichste Torschütze der Kreisliga A.

Der vermehrte Bewegungsdrang, vor allem wenn ein Ball ins Spiel kam, war bereits früh erkennbar. Kein Wunder, denn hinter dem Garten lockten die Lüttinger Fußballer. "Mein Elternhaus liegt direkt neben dem Platz des SSV", erklärt Möller. Schon mit drei Jahren ging's über den Zaun und rauf auf den Platz. Wer früh anfängt und fleißig übt, kommt dann auch herum. Anfang und Ende der Juniorenzeit gehörten zwar dem SSV, doch dazwischen lagen auch Abstecher zum damals noch höherklassigen TuS Xanten oder zum aufstrebenden SV Sonsbeck. "Lüttingen war aber immer meine erste Station", erinnert sich Möller, der sich auch bei den Senioren an diese Regel hielt, sich dabei aber auch gern auf fremden Plätzen umschaute.

Da war ein Jahr beim SV Rees, "weil damals meine Schwester dort in der Frauenmannschaft spielte." Wieder zurück beim SSV gelang 2010 der Aufstieg in die A-Liga, ehe der Nachbar aus Hönnepel und Niedermörmter auf den Lüttinger aufmerksam wurde. In drei Jahren beim Niederrheinligisten gab es einige Einsätze unter Trainer Georg Mewes, viele Spiele in der zweiten Mannschaft, in der Summe aber vor allem wichtige Erfahrungen für Möller. "Von der B-Liga in die Niederrheinliga, das war schon ein Quantensprung", sagt er. Viel habe er dabei lernen können, "spielerisch und persönlich", ehe das Kapitel endete und der SSV wieder drei Spielzeiten lang an der Reihe war.

Im ersten Jahr, unter dem damaligen Trainer Ulf Deutz, gab es 15 Tore in 15 Spielen ehe Möller durch eine Bänderverletzung ausgebremst wurde. "Der SSV hat sich in den folgenden Jahren verändert", musste der Stürmer erkennen. "Der Verein hat es mit Spielern von außerhalb versucht und ist damit nicht gut gefahren", so seine Meinung. In der Tabelle ging's runter und für den Stürmer sogar ab nach hinten. "Ich bin einer, der auf dem Platz 100 Prozent gibt und da spielt, wo ihn der Trainer aufstellt", versichert Möller. Nur, Innenverteidiger muss es denn auch nicht sein. In der Saison 2014/15 gab es nur noch fünf Möller-Tore, dafür aber stete Aufstellung in der Abwehr. Als auch noch ein Jochbeinbruch im Training dazu kam war die Spielzeit gelaufen.

Kein falscher Zeitpunkt, um noch mal nachzufragen. Deutz, inzwischen Trainer in Veen, holte Möller zur Borussia, in der er in der vergangenen Saison endlich wieder seiner Spielfreude in vorderster Reihe frönen durfte. "Es ist von Beginn an gut gelaufen", freut sich Möller, der eine Halbserie lang mit dem ebenfalls aus Lüttingen gekommenen Daniel Müller ein perfektes Sturmpaar abgab. "Die Offensive war gut aufgestellt, wir harmonierten mit dem Mittelfeld und wer traf, war letzlich egal", beschreibt er die Aufteilung im Möller-Müller-Duo.

Als Müller in der Rückrunde verletzt ausfiel, war Möller der erste Anspielpartner für die Kollegen aus dem Mittelfeld. So kam es zur Quote von 27 Treffern in 29 absolvierten Spielen. "Mein Ziel war, meinen Beitrag zu einer erfolgreichen Saison in Veen zu leisten", sagt er heute. "Ich glaube, dass ist gelungen."

Und was kommt in dieser Spielzeit? "Wir wollen unser gutes letztes Jahr bestätigen", sagt Möller. Bei allem Bewegungsdrang, noch einmal 27 Tore stehen für den Top-Stürmer nicht ganz oben auf der persönlichen Liste. "Es können auch weniger sein, so lange ich der Borussia damit nur helfe."

(dk)
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