Leichtathletik Hitzeschlacht beim Alpener Stadtlauf

Alpen · 426 Teilnehmer wollten bei der 23. Auflage des Alpener Stadtlaufes dabei sein, 258 kamen nur ins Ziel. Hitzegrade von mehr als 30 Grad Celsius waren der Grund dafür, weshalb viele Läufer ihrer Vernunft folgten und vorzeitig ausstiegen.

 Der Veranstalter hatte wegen der extremen Hitze den 3000-Meter-Lauf gestrichen. Stattdessen reihten sich dessen Teilnehmer mit in den Lauf über 1500 Meter ein.

Der Veranstalter hatte wegen der extremen Hitze den 3000-Meter-Lauf gestrichen. Stattdessen reihten sich dessen Teilnehmer mit in den Lauf über 1500 Meter ein.

Foto: Olaf Ostermann

Gnadenlos brannte die Sonne vom Himmel. Jedes halbwegs schattige Plätzchen im Alpener Sportzentrum Alpen wurde von Läufern und Zuschauern in Beschlag genommen. "Wenn uns mit der LG Alpen nicht ein so freundschaftliches Verhältnis verbände, hätten sich einige von uns die Teilnahme auch überlegt", sagte Karl-Heinz Weyenberg, Vorsitzender des TSV Weeze. Die während einer gemeinsamen Hawaii-Reise geknüpften Bande sind aber offenbar so stabil, dass sie selbst von Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius nicht aufgelöst werden können.

So reihten sich die Läufer des TSV Weeze ebenso in das rund 400 Teilnehmer zählende Läuferfeld ein wie "unsere Freunde des Aryo-Teams aus Essen", wie Streckensprecher Herbert Oymann sagte. Und einige andere Läufer vom unteren Niederrhein und dem angrenzenden Ruhrgebiet kamen ebenfalls nach Alpen, um den Rundkurs mit dem neuen Start- und Zielbereich auf dem Sportplatz zu erkunden. Jeder tat es mit der für ihn noch vertretbaren Geschwindigkeit und mit der vernünftigen Absicht, das Rennen zu beenden, wenn die Belastung für den Körper zu stark wird.

Eine Zahl, die das gut belegt, lieferte der Hauptlauf über zehn Kilometer. Etwas mehr als 163 Läufer verließen die staubige Aschenbahn im Stadion, nur 117 davon querten nach erbrachter Leistung den Zielbereich. Die sich daraus ableitende Differenz hatte unterwegs den klugen Entschluss gefasst, statt der geplanten vier Runden nur einen Teil davon zu absolvieren und vorzeitig auszusteigen.

 Rückwärtsläufer Marc-André Ocklenburg (Nr. 7) setzte sich im Laufe des Rennens von seinen Mitstreitern weit ab.

Rückwärtsläufer Marc-André Ocklenburg (Nr. 7) setzte sich im Laufe des Rennens von seinen Mitstreitern weit ab.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Wer aber nach zehn Kilometern ins Ziel kam, der durfte sich des Respekts der Konkurrenten und Vereinsmitglieder sicher sein. So fand sich in der Ergebnisliste hinter der Zeit des 67-jährigen Achim Ritter vom Homberger TV der Eintrag wieder. "Tolle Leistung bei dieser Hitze. Ab jetzt bis du für uns Ironman Achim." Etwas mehr als eine Stunde hatte Ritter die Hitzeschlacht von Alpen auf sich genommen - knapp die Hälfte der Zeit der Spitzenleute.

Bis zur Hälfte der Distanz hatten Tim Schüttrigkeit (LG Alpen), Tim Sporkmann (LT Dorsten) und Muharrem Yilmaz (Ayyoteam Essen) gemeinsame Sache gemacht. Aus der dritten Runde jedoch brachte der Essener einen Vorsprung von 50 Metern mit, den er schließlich in 35:03 Minuten ins Ziel brachte. 35:15 Minuten benötigte Sporkmann, der im Schlussteil des Rennens gegenüber dem einheimischen Schüttrigkeit (35:23) die leicht größeren Reserven hatte. 36:58 Minuten benötigte Sascha Hubbert von der LG Alpen als Vierter. Dann kamen auch schon mit Wilken Christin (38:05) und Abbi Westpahl (38:08), beide vom Ayyoteam aus Essen, die schnellsten Frauen über zehn Kilometer.

Der Sieg über die halb so lange Distanz ging in 16:59 Minuten an Klaus Eickel von der LGO Bochum, der rund eine Minute auf die Konkurrenz herauslief. Zu der gehörte auch der 18-jährige Paul Freddy von der LG Alpen, der als Drittplatzierter und mit einer Zeit von 18:02 Minuten LG-Trainer Thorsten Kwekkeboom (18:46) hinter sich ließ. Knapp fiel die Entscheidung im Frauenbereich aus. Zwei Läuferinnen der LG Alpen machten den Sieg unter sich aus. Erste wurde die 22-jährige Frederike Huch (20:09) vor Annika van Hüüt (20:22). Platz drei belegte in ihrem ersten U20-Jahr Carolin Joeken von LA Nütterden, sie war nach 20:49 Minuten im Ziel. Rechtschaffen abgekämpft waren sie alle. Einige aber strahlten mit dem heißen Sonnenball um die Wette. "Ich bin heute sogar schneller gewesen als vor einer Woche bei der Senioren-DM", sagte die Gocherin Marianne Spronk. Die 66-Jährige gewann in 21:57 Minuten die W60-Klasse.

Wenige Augenblicke vorher beendeten die schnellsten Rückwärtsläufer ihren Auftritt über fünf Kilometer. Im Ziel einsam an der Spitze lief Marc-Andre Ocklenburg vom Ayyoteam Essen, der erst ganz frisch in der Szene der Rückwärtsläufer zu Hause ist und 23:23 Minuten erreichte. Klaus Arping vom SV Ringenberg benötigte als Zweiter 29:04 Minuten.

(poe)
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