Lokalsport Hubbert macht bei der EM Jagd auf die Neun-Stunden-Marke

Rheinberg · Der 26-Jährige vom TT Rheinberg hat einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Er kam erst vor zwei Jahren zum Triathlon. Am Samstag startet der Ausdauersportler bei der Europameisterschaft.

Schwimmen, Radfahren, Laufen. Aus diesen drei Disziplinen besteht die Ausdauersportart Triathlon. Obwohl Sascha Hubbert aus Hamminkeln den Dreikampf erst seit knapp zwei Jahren betreibt, hat sich der 26-Jährige für die Europameisterschaft an diesem Samstag im niederländischen Almere qualifiziert. Glanzpunkte hatte der Athlet vom Triathlon Team Rheinberg 2016 als Deutscher Meister über die Duathlon-Kurzdistanz (Laufen/Radfahren) und in diesem Sommer mit Rang drei beim legendären Triathlon in Roth über die Langdistanz in seiner Altersklasse gesetzt.

Der EM-Wettkampf ist für Hubbert erst der zweite Start über die Ironman-Strecke. Die Distanz hat es in sich und ist mit 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Rennrad fahren sowie einem abschließenden Marathon für den Körper eine Tortur. "Natürlich freue ich mich riesig auf die EM. Ich möchte vorne ein Wörtchen mitreden und die magische Neun-Stunden-Marke unterbieten", gibt sich der 26-Jährige selbstbewusst, der in Roth eine Zeit von neun Stunden und vier Minuten erreichte.

Bevor Hubbert den Spaß am Triathlon für sich entdeckte, gehörten Mountainbike fahren und joggen zu seinen sportlichen Aktivitäten. Nach der Realschule begann er eine Ausbildung bei der Byk Chemie in Wesel, wo er noch heute auf Vollzeit im Schichtdienst arbeitet. Während einer anschließenden Weiterbildung zum Chemietechniker rückte der Sport für eine längere Zeit etwas in den Hintergrund. Im Alter von 24 Jahren kam der gebürtige Weseler dann durch Zufall zur LG Alpen, wo er gemeinsam mit Thorsten Kwekkeboom verstärkt trainierte und seine bis heute anhaltenden Bestzeiten aufstellte. Zehn Kilometer läuft Hubbert in knapp 33 Minuten, für einen Marathon braucht er rund 2:42 Stunden.

Über das Laufen lernte er seine beiden sportlich und privat besten Freunde kennen, über die er ans Triathlon Team Rheinberg herangeführt wurde. Der Ausdauersportler ist Bestandteil der Mannschaft, die in die Oberliga aufgestiegen ist. "Wir haben eine super Truppe aus jungen und motivierten Leuten", sagt Hubbert und lobt den Teamgeist. Mit seinen Teamkollegen nahm er an vier Rennen in unterschiedlichen Städten der Region teil. Die Rheinberger sammelten die meisten Punkte. In der Liga gehen die Triathlons meist über eine kürzere Strecke, während Hubbert persönlich die Mittel- und Langdistanzen bevorzugt.

Um bestmöglich auf die Europameisterschaft gewappnet zu sein, passte der Chemietechniker sein Training an. "Die Vorbereitung auf eine Langdistanz ist extrem hart. Ich trainiere sechs Tage und circa zwölf Stunden in der Woche", sagt der EM-Teilnehmer, der im Gegensatz zu manch anderen Konkurrenten etwas weniger, aber dafür umso intensiver und härter an seiner Form arbeitet. Die Übungseinheiten organisiert Hubbert ohne Trainer komplett alleine. Während er in den Disziplinen Radfahren und Laufen immer weit vorne liegt, sieht er beim Schwimmen noch Defizite.

Hubbert hat noch ein ganz besonderes Ziel vor Augen. "Jeder Triathlet will natürlich bei der WM auf Hawaii dabei sein. Die Qualifikation möchte ich in den nächsten zwei Jahren schaffen." Da der Triathlon-Sport sehr viel Zeit beansprucht, verbringt er in seiner Freizeit zum Ausgleich viel Zeit mit Freunden. "Ich reise gerne und bin auch schon nur mit einem Rucksack und meinem Rennrad unterwegs gewesen. Am Wochenende gehen wir auch mal feiern, was viele oft nicht glauben", gibt Hubbert zu, der auch viele "verrückte Sachen" gerne mitmacht. So nahm er beispielsweise am 24-Stunden-Radrennen am Nürburgring teil.

Bevor es am Freitagmorgen übers Wochenende nach Almere geht, wird die Anspannung sicher noch steigen. "Ich werde auf jeden Fall versuchen, früh schlafen zu gehen", sagt der Triathlet mit einem Augenzwinkern. Denn der Startschuss ist am Samstagmorgen bereits um 7.30 Uhr.

(fabi)
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