Lokalsport Isabell Werth und Weihegold - das passt

Rheinberg · Die Rheinbergerin hat mit dem Shooting-Star auch die Weltcup-Kür in Neumünster gewonnen. Es ist durchaus möglich, dass die Dressurqueen die Stute mit zu den Olympischen Spielen nimmt.

Im August möchte Isabell Werth in Rio ihr nächstes olympisches Kapitel schreiben. Bis zur Nominierung ist es zwar noch etwas hin, aber es ist davon auszugehen, dass die Rheinbergerin wieder dem deutschen Dressurteam angehören wird. Ihre Leistungen sprechen für sich. Zudem hat die 46-Jährige den Luxus, gleich aus mehreren Spitzenpferden wählen zu können. Am Wochenende bei der vorletzten Weltcup-Qualifikationsstation in Neumünster stellte Werth erneut Shootingstar Weihegold den Richtern vor - und gewann wie in Amsterdam die Kür.

Die 46-Jährige setzte noch einen drauf, belegte mit 84.600 Prozentpunkten Rang eins und verwies Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen (Unée/80.900) sowie die Niederländerin Adelinde Cornelissen (Jerich Parzival/78.775) auf die weiteren Plätze. Für Weihegold, die regulär von Werths Mitarbeiterin Beatrice Buchwald geritten wird, war's erst die zweite Kür. Sollte sich die Stute weiter so stark präsentieren, kann sie eine echte Option für die Olympischen Spiele sein. "Ziel ist, Weihegold weiter zu entwickeln und Beatrice weiter zu stärken. Ich werde mit Emilio, Don Johnson und Bella Rose, meiner Nummer eins, alle Optionen nutzen. Die stärkste Kombination soll sich für Rio empfehlen."

Werth erwischte im schleswig-holsteinischen Neumünster einen Turnierauftakt nach Maß. Die fünfmalige Olympiasiegerin ließ bereits im Grand Prix mit der elfjährigen Weihegold die gesamte Konkurrenz hinter sich. Das Paar knackte die 80-Prozent-Marke (80.020). Alle fünf Richter sahen die beiden vorne. Die ausrucksstarke Don Schufro-Tochter gefiel mit ihrer Leichtigkeit. Mit ihrem Sieg qualifizierte sich die Rheinbergerin für die Weltcup-Kür. Die Holstenhallen waren für sie kein unbekanntes Terrain. Bereits sechsmal hatte Werth hier die Siegerschleife entgegengenommen. In der Kür zeigte die Weltklasse-Reiterin mit Weihegold wie in Amsterdam die Choreographie des 2009 verstorbenen Gigolo, auf dem sie mehrere olympische Medaillen gewann, mit einem hohen Schwierigkeitsgrad. Nach kleinen Abstimmungsschwierigkeiten zu Beginn setzten die zwei viele Akzente und verzauberten die Zuschauer. Ein Richter gab sogar eine 10,0 für die Grußaufstellung.

Beim Traditionsturnier Anfang März in Dortmund wird wieder Ausbilderin Buchwald mit Weihegold im Viereck zu sehen sein. Werth sagte: "Sie haben einen Riesensprung nach vorn gemacht. Es sind ja gerade mal eine Handvoll Grand-Prix-Erfahrung, die beide gemeinsam haben. Ich habe die Stute ja auch immer mal mitgeritten, sie ist extrem leistungsbereit. Dass sich Weihegold so weiterentwickelt hat, ist schon erfreulich und nicht der Regelfall."

Mit dem Erfolg in Neumünster hat sich Isabell Werth vorzeitig fürs Weltcup-Finale in Göteborg qualifiziert.

(sder)
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