Reitsport Islandpferdeturnier für Anfänger und Profis

Sonsbeck · Cilli Beuse hatte zum Saisonausklang auf ihren Hof nach Sonsbeck geladen. Rund 280 Reiter stellten sich in über 40 Prüfungen der Jury.

 Angi Wittfeld aus Jülich gehörte zu den rund 280 Teilnehmer der 13. Auflage des OSI Grenzdyck in Sonsbeck.

Angi Wittfeld aus Jülich gehörte zu den rund 280 Teilnehmer der 13. Auflage des OSI Grenzdyck in Sonsbeck.

Foto: Armin Fischer

In stolzer Haltung dreht das Pferd auf der Ovalbahn seine Runden. Richtet der Beobachter seinen Blick auf den Reiter, sieht er, wie dieser nahezu erschütterungsfrei auf dem Rücken des Islandpferdes sitzt. Ob im Arbeits- oder im Renntempo - das Islandpferd hat neben den drei Grundgangarten natürlicherweise noch den Tölt und Pass. Diese ermöglichen dem Reiter ein bequemes Aufsitzen. Genau das schätzten die rund 280 Teilnehmer, die bei der 13. Auflage des OSI Grenzdyck an den Start gingen, um ihr Können auf den sanften Riesen zu präsentieren.

Die Freunde dieser robusten Pferderasse waren dabei nicht nur aus der Region angereist. Aus der Eifel, dem Sauerland, Luxemburg und den Niederlanden kamen sowohl Aktiven als auch Besucher, um beim offenen Sportturnier auf der Anlage von Cilli Beuse mit dabei zu sein. "Der Charakter der Islandpferde ist einfach einzigartig, und sie werden heutzutage noch viel freier gehalten. Man reitet auf ihnen so fließend wie auf Wellen", schwärmte Beuse, die seit 22 Jahren Hofchefin ist. In über 40 Prüfungen in sieben verschiedenen Leistungsklassen war sowohl für Anfänger als auch für Profis etwas dabei. Auch Willi Esser, mit 78 Jahren der älteste Teilnehmer, machte auf Stelpa vom Ruwerbach eine gute Figur. Eine besondere Herausforderung bot für die Aktiven die Passprüfung. Dabei galt es, besonders die beiden zusätzlichen Gangarten des Islandpferdes, Tölt und Pass, richtig zu beherrschen. Die Vierbeiner auf den Punkt vom Galopp oder Tölt in den Pass zu bringen und auch im Pass zu halten, sei nämlich gar nicht so einfach, wie Turnierchefin Beuse sagte.

Neben der Schnelligkeit, die dann auf 50 Metern gemessen wurde, sei das Aussehen extrem wichtig. Möglichst leicht solle das Reiten aussehen, so Beuse. "Vor allem die Reiter zeigen hierbei ihre Rittigkeit", erläuterte die Hofbesitzerin, weshalb der Rennpass auch als Königsdisziplin gelte. Möglich sei dies, da die laterale Gangart Pass eine Flugphase beinhalte. Dabei fußen die gleichseitigen Beinpaare zeitgleich auf und werden nur von einer Schwebephase unterbrochen. Dabei entfalte das Pferd über eine kurze Distanz eine enorme Kraft und könne Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h erreichen.

Neben allem Spaß und jeder Menge sportlicher Höhepunkte bereitete das Wetter den Organisatoren kurzes Kopfzerbrechen. Durch den anhaltenden Regen zu Turnierbeginn wurden die Anfahrtswege auf die Stellwiese aufgeweicht. Da war es nicht verwunderlich, dass die meisten Besucher sich mit kniehohen Gummistiefeln "bewaffnet hatten". Dem Spaß der Zaungäste und Reiter tat der Guss vom Himmel keinem Abbruch.

"Hier steht vor allem die Geselligkeit im Vordergrund. Das Turnier bietet jedes Jahr auch schon einen Ausklang der Saison, bevor es in die Winterpause geht", sagte Henning Drath, der in Sonsbeck als Sprecher fungierte und Islandpferde-Turniere bundesweit moderiert. Drath, der aus Lüneburg stammt, schätzte besonders die Leidenschaft, mit der die Reiter auf dem Islandpferdehof Grenzdyck an den Start gingen. Begeistert war er immer wieder, als er vom Sprecherhaus aus wieder einen der Anfänger auf der Ovalbahn sah, dessen Kopf sich kaum bewegte. Diese hatten ihr töltendes Pferd schon so gut im Griff, dass sie erschütterungsfrei im Sattel saßen.

(SK)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort