Lokalsport Keine Beitragserhöhung: Vereine schmettern KSB-Vorstoß ab

Kreis · Hauptversammlung des Kreissportbundes beinahe abgebrochen. Heinrich Gundlach als Vorsitzender wurde dennoch bestätigt.

Es blies massiver Gegenwind aus dem Plenum, zwischendurch nahm er fast Sturmstärke an. Am Ende wehte er auch den Kompromissvorschlag des Kreissportbundes (KSB) Wesel zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vom Tisch. Mit 74:47-Stimmen fiel das Votum deutlich gegen das Ansinnen des Vorstandes aus. Zuvor hatte es während der fast dreistündigen Mitgliederversammlung in der Weseler Niederrheinhalle hitzige Diskussionen gegeben, die sich teilweise auch noch "Nebenschauplätze" suchten.

Doch so weit wäre es fast gar nicht bekommen. Bereits beim Tagesordnungspunkt zwei "Klärung der erforderlichen Regularien" drohte der Tagung das Ende, ehe sie überhaupt richtig begonnen hatte. KSB-Vorsitzender Heinrich Gundlach aus Xanten räumte ein, dass "die Einladung nicht formgerecht" erfolgt sei. Dies monierten auch einige der 157 stimmberechtigten Delegierten. Bei der Abstimmung über den Abbruch der Versammlung sprachen sich 49 Delegierte dafür, aber 57 für eine Fortsetzung aus. Gleichzeitig wurde der Tagesordnungspunkt "Beiträge" von der vorletzten Stelle nach vorne direkt hinter den Kassenbericht gehievt.

Diesen übernahm der kommissarische Schatzmeister Willi Passfeld. Für das Geschäftsjahr 2014 stellte er den Ausgaben von rund 180. 000 Euro auf der Einnahmenseite 190 .000 Euro gegenüber, also ein Überschuss von 10. 000 Euro. Das Konto wies zum 31. Dezember des vergangenen Jahres ein Plus von insgesamt etwa 76.000 Euro auf. Doch bereits in diesem Jahr zeichne sich ab, dass die Mittel stark angegriffen werden müssen, hieß es von Vorstandsseite. "Ohne eine zumindest geringe Erhöhung wird der KSB über 2017 hinaus nicht existieren können", meinte Gundlach in seinem Plädoyer für eine Erhöhung ab 2017. Bei den Delegierten machte sich derweil besonderer Unmut wegen der Personalkosten breit - teilweise werden diese vom Landessportbund getragen. 2011 lagen sie noch bei jährlich 57.000, aktuell sind's rund 112.000 Euro. "Wir waren der letzte Kreis in NRW, der eine hauptamtliche Kraft eingestellt hat. Ohne sie können wir nicht mehr existieren", so Gundlach. Eine Diskussion über die gesamte Ausgabenseite des KSB schloss sich mit Argumenten, aber auch pauschalen Vorwürfen an. Letztlich kam auch der von Gundlach vorgeschlagene Kompromiss der Einführung eines Sockelbeitrages pro Verein von 20 Euro (ursprünglich 25 Euro) sowie die Erhöhung pro Vereinsmitglied von 20 auf 30 Cent (ursprünglich Erwachsene 50 Cent) nicht zum Tragen. Im Frühjahr/Sommer 2016 soll auf Basis von Haushaltsplänen der nächsten Jahre eine außerordentliche Mitgliederversammlung nochmals über eine Beitragserhöhung abstimmen. Gundlach wurde dennoch in seinem Amt bestätigt.

(RP)
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