Lokalsport Kirmes am Fürstenberg - der TuS rettet sich

Xanten · Fußball-Kreisliga A: Das Wunder von Xanten ist perfekt. Mit dem 9:1 über Viktoria Alpen sicherte sich das Team den Klassenerhalt.

 Ein Tänzchen für den Klassenerhalt: Die Xantener Ogün Sengül, Roshan Olen Damocles, Dion Rückbeil und Jonas Schwarz (von links).

Ein Tänzchen für den Klassenerhalt: Die Xantener Ogün Sengül, Roshan Olen Damocles, Dion Rückbeil und Jonas Schwarz (von links).

Foto: Armin Fischer

Vergessen wir Phönix, der aus der Asche auftauchte. Es gibt den TuS Xanten, der gestern das vermutlich erstaunlichste Fußball-Wunder der vergangenen Jahre erlebte. Noch vor drei Tagen hätte kaum jemand einen Pfifferling darauf gesetzt, dass der Mannschaft der Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga A gelingen würde. Dann verabschiedete sich der SV Neukirchen aus der Liga (was in seiner Eile und vor allem in seiner Auswirkung, sich Preußen Vluyn "unterzuordnen", gleichermaßen von Unverständnis wie auch von Hilflosigkeit begleitet wird), so dass die Relegation dem TuS schon sicher war.

Und dann war da dieses Finish, dass mit Pauken und Trompeten einherging. Xanten fegte Viktoria Alpen, immerhin noch das viertbeste Team der A-Liga, mit 9:1 (3:1) vom Platz. Zur gleichen Zeit gab der Rivale um den Klassenerhalt, der GSV Moers II, einen schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand und verlor in der Nachspielzeit in Sonsbeck.

Ist Fußball nur ein Spiel, in dem immer der Bessere am Ende obsiegt? Oder gab's da etwas, was nach Anrüchigkeit und Falschheit aussieht? "Nein, sicherlich nicht", sagte Gerd Wirtz, gestern letztmalig der Trainer der geretteten Xantener. "Wir haben am Freitag vom Neukirchener Rückzug gehört", berichtete er und meinte weiter:, "Es hat schon schlechtere Nachrichten gegeben." Und die Partie gegen Alpen sei über weite Strecken alles andere als ein Freundschaftsspiel gewesen. "Eine Halbzeit lang es war es eine ganz enge Geschichte", so Wirtz, dessen Mannschaft erst mit zwei raschen Toren nach der Pause die Vorentscheidung erzielte. "Nach dem 5:1 und bei 30 Grad auf dem Rasen war das Spiel natürlich entschieden", und keine Gegenwehr vom Gegner zu sehen. Jeder Schuss ein Treffer - Kirmes auf dem Fürstenberg mit einem König, der über sich hinauswuchs. Dion Rückbeil, in der Winterpause ausgerechnet vom GSV II gekommen, war mit fünf Torerfolgen nicht zu bremsen. Die Doppelschützen Pascal Seitz und Patrick Biegala besorgten den Rest, während Nils Speicher im ersten Abschnitt mit dem 1:2-Anschlusstreffer der Alpener noch Gedanken an einen "normalen" Ablauf hatte aufkommen lassen.

Für Viktorias Trainer Jörg Schütz waren die 90 Minuten vom Fürstenberg "das Schlimmste, was ich bisher in Alpen erlebt habe". Stimmt schon, der Coach hatte auf eine halbe Mannschaft wegen Sperren, Urlaub, beruflicher Verpflichtungen und sogar einer verpassten Fähre in Norwegen verzichten müssen. So kamen drei Spieler aus der "Zweiten" zum Einsatz. Schütz: "Aber dennoch, so darf man solch ein Spiel einfach nicht verlieren, selbst wenn der Gegner tatsächlich einen sehr guten Tag erwischt hat."

TuS Xanten: Hebbering; Schwarz, Sengül (65. Peters), Dargel, Olen Damocles, Seitz (62. Hüwels), Huber (75. Toprak), Biegala, Sacik, Rückbeil, Sandau

Viktoria Alpen: Dahm; Feuchter, Jung, Georgen, Spallek, Schmitz, Speicher (82. Roggendorf), Bauth, Willerding, Konjuhi (74. Kämmerling), Kornfeld (46. Brinkmann).

(DK)
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