Vor Dem Start Tus Xanten Kulturschock auf dem Fürstenberg

Xanten · Fußball-Kreisliga A: Coach Gerd Wirtz hat etliche offene Baustellen zu bearbeiten. Dabei helfen ihm zwei neue Co-Trainer.

 Torhüter Stefan Hebbering ist einer der Xantener Akteure, auf die sich Trainer Gerd Wirtz verlassen kann.

Torhüter Stefan Hebbering ist einer der Xantener Akteure, auf die sich Trainer Gerd Wirtz verlassen kann.

Foto: armin fischer

XANTEN Gerd Wirtz müsste sich wie im Paradies fühlen. Endlich lastet die Arbeit auf der Trainerbank des TuS Xanten nicht mehr allein auf seinen breiten Schultern. Mit Jürgen Brammen steht ihm ein Co-Trainer an der Linie des Bezirksliga-Absteigers an der Seite. Obendrein wird sich Frank Zimprich um die Belange der Torhüter im Xantener Kader kümmern. "So etwas hat es zuletzt vor 18 Jahren gegeben", erinnert sich Wirtz, der damals noch die Regie beim SV Weeze führte. Gut sei die Geschichte dort ausgegangen, berichtet er noch.

Knapp zwei Jahrzehnte später hat das Trio allerdings noch reichlich viel Arbeit vor der Brust, damit die "Geschichte" auch diesmal wieder ein frohes Ende findet. Nach Aufstieg und sofortigem Abstieg in die Kreisliga A musste am Fürstenberg ein neuer Kader auf die Beine gestellt werden. Die große Frage: Wie tauglich für die 34 Spieltage sind jene 20 Spieler, die in dieser Saison die schwarz-weißen Farben vertreten werden?

Da fängt's nämlich schon an. Mannschaft und Trainerteam mussten sich in den vergangenen Wochen erst einmal "beschnuppern". "Das Kennenlernen ging zügig", versichert der Coach, der allerdings lediglich auf acht Spieler aus dem Bezirksligakader noch zurückgreifen darf - aus der Mannschaft, die vor gerade einmal 15 Monaten die Meisterschaft in der A-Liga feiern durfte, sind gar nur eine Hand voll Akteure übrig geblieben. Im Kreis der neuen Spieler bewegt sich mit Kajanthan Sivam lediglich ein Akteur, der auf genügend Erfahrung in der Liga verweisen darf. Sivam wechselte vom SV Orsoy an den Fürstenberg. "Wir müssen in den Trainingseinheiten damit leben, dass die Spieler mitunter auf ganz unterschiedlichen Leistungsständen sind", beschreibt Wirtz - in den vergangenen Wochen immer mit der Stoppuhr in der Hand - die Schwierigkeit, ein einheitliches Level zu finden. "Um in der A-Liga zu bestehen, muss die Fitness stimmen", fährt er fort. Und speziell in diesem Bereich, so sagt er, "war das Training für einige doch schon ein Kulturschock."

Erste Hinweise auf die Mannschaft, die es ab Sonntag in der Meisterschaft richten soll, lieferte das Erstrunden-Kreispokalspiel beim TB Rheinhausen. Stefan Hebbering bekam im Tor das Vertrauen, mit Yannis Schwarz steht ein zweiter Keeper zur Verfügung, so dass der Arbeitsbereich zwischen den Pfosten vermutlich Wirtz' kleinstes Problem sein dürfte. In der Defensive erlebte Ogün Sengül ein wechselhaftes Debüt: Der Neue vom VfL Repelen III startete prompt mit einem Eigentor, sollte in der Abwehr des TuS aber ebenso gesetzt sein wie Benedikt Dreher, den der Trainer nach längerer Pause wieder ins Team holte. "Wir werden zudem das System ein wenig verändern", verrät er. Sebastian Giltjes, neben Sturmführer Patrick Biegala als einer von zwei Mannschaftskapitänen auserkoren, soll künftig das Spiel auf der Sechser-Position bestimmen.

Derweil gibt es in der Offensive bereits den ersten Abstrich. Für Deniz Agci, ebenfalls aus Repelen gekommen, war die Partie nach einer Rangelei mit einem Gegenspieler und folgendem Platzverweis vorzeitig beendet und das A-Liga-Debüt somit bis auf weiteres verschoben. Und selbst Spieler, die in der vergangenen Saison noch im Team standen, bleiben nicht von "erzieherischen" Maßnahmen verschont. Für Rosan Olen Damocles war der Pokalauftritt bereis nach 25 Minuten beendet, auch sein Nachfolger Jan Winkler erlebte den Schlusspfiff nicht auf dem Spielfeld.

Wirtz kennt da nun mal kein Pardon. "Die Laufbereitschaft muss stimmen, die taktischen Vorgaben müssen eingehalten werden", spricht er deutlich die gesehenen Mängel in den Tagen vor dem Comeback in der A-Liga an. "So jedenfalls haben wir da nichts zu suchen."

Es gibt also genügend Arbeit für das Trainerteam und die Mannschaft. Von paradiesischen Zuständen jedenfalls scheint der TuS Xanten dann doch noch ein ganzes Stück entfernt.

(DK)
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