Sandro Scuderi "Langfristig soll's in die Oberliga gehen"

Xanten · Der 36-Jährige ist der neue Trainer des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck. Er mahnt zur Geduld und verspricht Emotionen.

 Sandro Scuderi will eine Mannschaft formen, die auf dem Rasen begeistert und sich oben in der Tabelle etablieren soll.

Sandro Scuderi will eine Mannschaft formen, die auf dem Rasen begeistert und sich oben in der Tabelle etablieren soll.

Foto: gerhard seybert (Archiv)

Sonsbeck Der neue Trainer des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck ist kein Unbekannter bei den Rot-Weißen. Sandro Scuderi hat als Jungspund das SVS-Trikot getragen. Jetzt ist der 36-Jährige zurück und soll eine Mannschaft formen, die auf dem Rasen begeistert und sich oben in der Tabelle etablieren soll.

Herr Scuderi, warum haben Sie sich für den SV Sonsbeck entschieden?

Sandro Scuderi Sonsbeck ist ein vorbildlich geführter Verein mit Perspektive und guter Infrastruktur. Als mich Guido Lohmann (Sportlicher Leiter, die. Red.) anrief und wir das erste Gespräch führten, musste ich nicht lange überlegen. Wir waren sofort auf Augenhöhe mit den Vorstellungen, wie's in Zukunft im Verein aussehen soll. Hinzu kommen die langjährigen Beziehungen zu alten Teamkollegen, mit denen ich damals in der Landesliga zusammengespielt habe wie mit dem heutigen Vereinsvorsitzenden Marc Lemkens. Es war eine ganz tolle Zeit unter familiären Bedingungen. Dies hat bei meiner Entscheidung eine große Rolle gespielt.

Welche Spiel-Philosophie bevorzugen Sie?

Scuderi Ich möchte so schnell wie möglich in Ballbesitz kommen. Dafür muss überall auf dem Spielfeld Gegner- und Balldruck gewährleistet sein. Das heißt aber nicht, dass wir nur Angriffspressing spielen. Dafür gibt's ganz andere Zonen, die uns vielleicht zum Konterspiel einladen werden. Wir müssen uns dahin entwickeln, flexibel ein Spiel zu gestalten. Haben wir die Qualität, per Kurzpass zum Erfolg zu kommen, müssen wir eventuell Zonen schneller mit langen Bällen überbrücken. Dazu nutzen wir die Vorbereitung, um verschiedene Spielsysteme einzustudieren.

Was wollen Sie mit dem SV Sonsbeck erreichen? Gibt's Vorgaben seitens des Vorstands?

Scuderi Es gibt kurzfristige und langfristige Ziele, die wir uns gemeinsam gesetzt haben. Kurzfristig heißt, so schnell wie möglich eine Einheit zu werden, um auf dem Platz mit Leidenschaft die 90 Minuten zu bestehen. Wir wollen das Umfeld wieder begeistern. Das war zu meiner aktiven Zeit in Sonsbeck schon ein Traum. Wir haben mit Sicherheit nicht den schönsten Fußball gespielt, aber dafür mit ganz viel Einsatzwillen und Leidenschaft. Das haben die Zuschauer von Woche zu Woche lautstark und emotional gedankt. Des Weiteren werden wir kurzfristig sehen, dass die Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft und der A-Jugend noch intensiver wird. Der Abstand zwischen Junioren und Senioren darf nicht zu groß sein, daher werden wir von Beginn an A-Jugendliche mit ins Training einbinden. Ähnlich wird's mit der Zweiten aussehen. Langfristig soll es Richtung Oberliga gehen. Aber auch hier gehen wir mit Ruhe und Geduld dran, da es in der zweigleisigen Landesliga immer Vereine gibt, die es mit der Brechstange und viel Geld versuchen.

Worauf haben Sie bei der Zusammensetzung des Kaders geachtet?

Scuderi Auf die gesunde Mischung von jungen und und erfahrenen Spielern. Wir haben nun eine Breite im Kader, die eventuelle Ausfälle auffangen kann. Fakt ist, dass jeder einzelne Neuzugang vom Charakter her in den Verein passt. Wir haben Spieler aus der A-Jugend und Spieler aus der Zweiten plus der externen Neuzugänge von Kreisliga bis Oberligeholta g, die in den letzten Jahren bei verschiedenen Vereinen Erfahrung sammeln konnten. Kein Neuzugang ist über 30 Jahre. Der Altersdurchschnitt der Neuzugänge liegt bei knapp 22 Jahren.

Wie werden die Jugendspieler eingebunden?

Scuderi Die Jugendspieler werden sofort eingebunden und mein Vertrauen haben. Wichtig ist, dass sie Geduld mitbringen. Die älteren Spieler werden die Talente führen.

Welche Aufgaben übernimmt Co-Trainer Thomas Tennagels?

Scuderi Thomas bringt allein durch seine aktive Zeit jede Menge Erfahrung mit. Da erhoffe ich mir, dass er mit seinen Tipps die Spieler unterstützen kann. Thomas lebt den Fußball. Ich denke, dass wir uns in vielen Sachen ergänzen. Trainingstechnisch wird Thomas immer eingebunden, da wir in der kurzen Trainingszeit so viel wie möglich mit der Mannschaft arbeiten wollen. Dafür brauche ich jede freie Hand. Thomas ein Sonsbecker Jung - mehr Identifikation geht nicht.

Worauf dürfen sich die SVS-Anhänger in den Heimspielen freuen?

Scuderi Sie können sich auf Emotionen freuen. Es ist unsere Pflicht, von der ersten bis zur letzten Minute alles zu geben. Darüber hinaus werden die Anhänger eine Mannschaft erleben, die auch mit spielerischen und taktischen Momenten glänzen wird. Es werden wieder Heimspiele sein, nach denen wir gemeinsam mit den Anhängern feiern.

Und zum Schluss noch eine EM-Frage: Wer wird Europameister?

Scuderi Mein fachliches Gefühl sagt mir, dass die Entscheidung zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich und England fallen wird. Mein Herz sagt mir, dass Italien den Titel holt.

RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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