Lokalsport Lüttinger A-Liga-Fußballer haben das Graue-Maus-Image satt

Lüttingen · Es hat in den vergangenen Jahren im Moerser Fußballkreis vermutlich nur selten einen Trainerwechsel gegeben, bei dem es so unspektakulär und ruhig vonstatten ging, wie es zur Jahreswende beim SSV Lüttingen der Fall war. Thilo Munkes, der den Job an der Seitenlinie zweieinhalb Jahre inne hatte, hat den Stab an seinen bisherigen Co-Trainer Denis Krupic weitergereicht. Und wenn man den neuen Coach des Tabellensiebten der Fußball-Kreisliga A nun fragt, was sich denn künftig ändern werde, dann lautet die Antwort schlicht und einfach: "Nichts".

 Denis Krupic übernimmt beim SSV für Thilo Munkes.

Denis Krupic übernimmt beim SSV für Thilo Munkes.

Foto: Kanthak

"Wir werden da weitermachen, wo Thilo aufgehört hat", erklärt Krupic. Eineinhalb Jahre hat das Duo zusammengearbeitet, dabei fast schon "brüderliche Gefühle" an sich festgestellt. "Es hat nie Reibereien gegeben, alles hat funktioniert", erinnert sich Munkes an die gemeinsame Arbeit an der Seitenlinie, die so harmonisch verlief, dass mitunter schon ein Blick genügte, um zu wissen, was der andere dachte. "Wir haben uns angeschaut und genau gewusst, ob und wie wir etwas am Spiel der Mannschaft ändern sollten", erzählt der Ex-Trainer, der sich nun aus persönlichen Gründen zurückgezogen hat und das Spiel des SSV und seines Nachfolgers künftig nur noch hinter der Barriere verfolgen wird. Mit Herzblut, aber ohne Bange. "Ich finde es konsequent, dass mit Denis der richtige Trainer die Arbeit weiterführt."

Diese Arbeit setzt an einem Punkt an, den Krupic und Munkes als Ergebnis zweier mitunter anstrengender Jahre betrachten. "Wir wollten nicht mehr die graue Maus in der Liga sein, die alljährlich mit dem Abstieg zu kämpfen hat", beschreibt Krupic die immer noch gültige Agenda des SSV, der er sich verbunden fühlt. "Ich bin bereit, diese Verantwortung zu übernehmen und unsere Mannschaft in den kommenden Jahren nach oben zu führen." Krupic darf sich sicher sein, dass ihm der Verein dafür die nötige Zeit einräumen wird. Sein Engagement ist nicht nur bis zum Saisonende befristet, sondern gilt auch für kommende Spielzeit. Bis dahin soll dann auch der Posten eines Co-Trainers neu besetzt werden, der derzeit noch vakant ist.

Für Krupic geht die alleinige Arbeit auf dem siebten Rang los. Zum ersten Platz sind es satte 23 Punkte, bis zum 15., der den Club in die Relegation schicken würde, dagegen nur zehn. Angst, dass da noch etwas anbrennen könnte? "Nein", sagt Krupic schnell und überzeugt, "unser Blick geht nach oben." Der 40-Jährige vertraut seiner Mannschaft, die "nicht nur Anweisungen befolgt, sondern auch Verantwortung übernimmt". Selbst, wenn dabei der Trainer überstimmt wird. So während des Derbys in Xanten, als das Team in der Pause die Marschroute korrigierte und den zweiten Abschnitt offensiver gestaltete. "Das 1:0 war ein Meilenstein für unser Selbstvertrauen und hat gezeigt, dass die Spieler mehr wollen", erinnert sich Krupic, der in der Winterpause mit Dennis Laakmann einen neuen Akteur begrüßte.

Der vom Ligarivalen Borussia Veen gekommene Torhüter wird die Lücke füllen, die zwischen den Pfosten nach der Trennung von Kilian Falk entstanden war. Die Entscheidung, ob Laakmann oder der bisherige Keeper Tim Florian künftig das Tor hütet, lässt sich Krupic allerdings offen. Da wird auch Torwarttrainer Lars Krebber ein gewichtiges Wort mitsprechen. In der Schlussphase der Saison wird zudem Jerome Niehuis wieder zur Verfügung stehen, der im April nach Auslandsaufenthalt wieder zum SSV zurückkehrt. Lüttingens Trainer wird dann einen Kader von 25 Akteuren vor sich haben, die größtenteils mit Krupic auch in die neue Saison gehen werden. "90 Prozent der Spieler haben bereits zugesagt", berichtet der Coach von den Gesprächen rund um Weihnachten.

Offen sind derzeit allerdings noch die Absichten der beiden besten Torschützen des Jahres. Jannik Schweers und Julian Medrow, auf deren Konto bislang 25 der 36 Lüttinger Saisontore gingen, haben sich noch nicht entschieden.

(DK)
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