Lokalsport Mehr Spiele als Trainingseinheiten

Kreis · Fußball-Kreisliga A: Die Flut an Meisterschaftspartien bringt einige Teams ans Limit. Vor dem Derby zwischen Millingen und Alpen sind auch die Trainer darüber "angefressen". Viktoria-Coach Jörg Schütz sagt: "Das ist ein Wahnsinn."

 Markus Hierling, der Trainer des SV Millingen, ist nicht begeistert über die Tatsache, dass sein Team acht Spiele innerhalb eines Zeitraums von 32 Tagen austragen musste. Immerhin brachte das dem SVM aber Tabellenplatz fünf ein.

Markus Hierling, der Trainer des SV Millingen, ist nicht begeistert über die Tatsache, dass sein Team acht Spiele innerhalb eines Zeitraums von 32 Tagen austragen musste. Immerhin brachte das dem SVM aber Tabellenplatz fünf ein.

Foto: arfi (archiv)

Es gibt einige Vereine in der Kreisliga A, die werden in diesem Monat einen erhöhten Bedarf an Waschmitteln registrieren. Vielleicht fällt auch auf, dass die Stromrechnung im April höher als in den Vormonaten ist - bei sieben Spielen in weniger als vier Wochen, stets mit frisch gewaschenen und gebügelten Trikots, macht sich das bemerkbar. Und während in den Vereinsheimen noch fleißig an der Garderobe der Fußballer Hand angelegt wird, melden sich auch die Trainer zu Wort. "Ein Wahnsinn", nennt Jörg Schütz, seines Zeichens Übungsleiter von Viktoria Alpen, die Wochen, in denen die Mannschaften häufiger um Punkte spielen als sich im Training auf die anstehenden Partien vorzubereiten. Nicht weit weg, beim SV Millingen, hört sich das ähnlich an. Hier muss Trainer Markus Hierling den Rhythmus vor dem morgigen Heimspiel gegen den Gast aus Alpen vorgeben.

In beiden Kadern werden sich die vielen Partien der vergangenen Wochen und auch die Nachholspiele des Mittwochs bemerkbar machen. Henning Rohrbach, Kapitän der Blau-Weißen aus Millingen, wird weiterhin zuschauen müssen; auf Alpener Seite kehrt zumindest Nils Speicher, der zuletzt nach Gelbsperre und beruflich bedingt nicht zur Verfügung stand, wieder in die Startformation zurück.

Wesentlich ruhiger durfte es Borussia Veen in den zurück liegenden Wochen angehen lassen. Der Mannschaft blieben Nachholspiele erspart, so dass sie das Gastspiel beim SV Büderich ausgeruht und konzentriert angehen kann. Es gilt, beim Aufsteiger an den Erfolg gegen Vluyn anzuknüpfen und weiterhin am Ziel "Klassenerhalt" zu arbeiten. Der SVB war am Mittwoch seinerseits im Duell gegen die Preußen gefordert. Auf müde Beine im Büdericher Lager möchte sich Veens Trainer Christian Hauk aber nicht verlassen. "Wir haben es selber in der Hand, die fehlenden Punkte noch zu holen", sagt er. Hinter dem Einsatz von Patrick Bertsch steht nach Verletzung ein Fragezeichen, zudem wird Musa El-Zein, der gegen Vluyn die Defensive verstärkte, diesmal dem Team nicht helfen können.

Sein Herz für Abstiegskandidaten hat der SSV Lüttingen am vergangenen Wochenende bewiesen. Bei Schlusslicht TuS Asterlagen ließ der Club artig die Punkte liegen - vor dem Gang in die B-Liga mochte es den Tabellenletzten aber auch nicht mehr retten. Am Sonntag darf sich der SSV vom Nachbarn TuS Xanten verabschieden. Für mindestens ein Jahr wird der Xantener Fußballfreund auf das stets brisante Derby verzichten müssen. Der TuS startet einmal mehr einen Neuanfang in der Kreisliga B und hat sich dafür mit seinem Trainer verständigt. Rachid Riad, erst zu Ostern an die Xantener Seitenlinie gekommen, hat mit guten Ergebnissen und verbessertem Spiel den Vorstand überzeugt, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Dieses Modell hat überzeugt. "Es geht jetzt darum, die erfahrenen Akteure zum Bleiben zu bewegen und gleichzeitig die A-Junioren an die erste Mannschaft heranzuführen", beschreibt Riad seine Arbeit am Fürstenberg.

Noch längst nicht aus dem Abstiegskampf heraus ist Concordia Ossenberg, die den VfL Rheinhausen zu Gast hat. Der SV Orsoy und die Vluyner Preußen schließen ihre Englische Woche mit dem Aufeinandertreffen am Gildenkamp ab, während der SV Sonsbeck II mit einem Erfolg den Aufsteiger TV Asberg im Kampf um die Vizemeisterschaft auf Distanz halten möchte. Spielführer Jonas Vengels wird aus privaten Gründen nicht am Bemühen teilhaben, zudem endlich den ersten Heimsieg des Jahres auf eigenem Kunstrasen unter Dach und Fach zu bringen.

(RP)
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