Lokalsport Nach dem Seitenwechsel wird's übel

Neukirchen-Vluyn · Handball-Oberliga: Der abstiegsbedrohte SV Neukirchen brach bei Mettmann-Sport auseinander. Die schwache Vorstellung endete mit einer 19:28-Niederlage. Torsten Miller sah in der 22. Minute die Rote Karte.

 Warf bei der Pleite seiner Mannschaft in Mettmann immerhin vier Tore: Philipp Peich.

Warf bei der Pleite seiner Mannschaft in Mettmann immerhin vier Tore: Philipp Peich.

Foto: Voskresensky

Die Missstände sind derzeit riesengroß und anscheinend unüberbrückbar. Die Oberliga-Handballer des SV Neukirchen befinden sich in einer rasanten Abwärtsspirale. Zieht man ein Resümee der letzten Spiele über jeweils die volle Stunde, so ist die Truppe schlichtweg nicht konkurrenzfähig. Einen neuerlichen Rückschlag gab es im Spiel bei Mettmann-Sport. Die Blau-Gelben unterlagen nach einer schwachen Vorstellung verdient mit 19:28 (9:11).

Die Gäste zeigten eine gute Einstellung, trotz des Ausfalls des am Meniskus verletzten Jens Beutelt und der kurzfristigen Absage des beruflich verhinderten Gerit Fietze. Die Mannschaft präsentierte sich in einer etwas offensiver interpretierten 6:0-Deckung aggressiv und beweglich - Torwart Fabian Zindel hielt zudem stark. Selbst in der Offensive lief es ordentlich. In der Spielanlage herrschte Druck, so dass die Mettmanner Defensive mehrmals ins Schwimmen geriet. Neukirchen führte in der 17. Minute zurecht mit 6:3. Aber das Team hatte in der Folgezeit Konzentrationsprobleme, beging Fehler und kassierte sechs Gegentore in Serie.

Mettmann nahm die Patzer des Gegner dankend an und warf zahlreiche Tore mit dem Gegenstoß. Und bei einer dieser Aktionen sah SVN-Akteur Torsten Miller in der 22. Minute die Rote Karte, als der Linkshänder seinen Gegenspieler völlig unnötig foulte. Die Partie verlief bis zum Pausenpfiff aber dennoch recht ausgeglichen.

Aus SVN-Sicht wurde es erst nach dem Seitenwechsel richtig übel. Die Mannschaft brach wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Alle guten Vorgaben aus Durchgang eins wurden über Bord geworfen. Die Spieler präsentierten sich wirkungs- und orientierungslos. Die Mannschaft versuchte zwar, in der Defensive das kämpferische Niveau zu halten, aber im Angriff brachen alle Dämme. Die Spielanlage gab nichts mehr her - die Torabschlüsse waren schwach und unplatziert. Und so lief die Begegnung immer wieder nach dem gleichen Schema ab. Neukirchen verwarf oder patzte im technischen Bereich und musste sich daraufhin vom Gegner auskontern lassen. Auch die Rücklaufmoral einiger SVN-Spieler muss stark kritisiert werden. Zu allem Übel schied Linksaußen Andre Behmer in der 44. Minute mit Achillessehnenproblemen aus und konnte nicht mehr ins Geschehen eingreifen.

Mettmann hatte in der zweiten Halbzeit leichtes Spiel gegen einen Gegner, der sich nicht wehrte. "Der Auftritt nach dem Seitenwechsel war richtig schlecht", ärgerte sich Interimstrainer Björn Baar und wetterte: "Wir hatten im Angriff viel zu viel Respekt vor der gegnerischen Deckung, agierten über weite Teile zu passiv, ohne Druck und sogar richtig ängstlich."

Tore: Bartnik (5), Peich (4), Pannen, Kaplanek (je 3), Behmer (3/1), Theisejans,

(RP)
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