Lokalsport Neuling aus Alpen fährt Achterbahn

Alpen · Fußball-Kreisliga A: Die Viktoria-Mannschaft spielte eine furiose Rückrunde. Der Kader bleibt zusammen.

 Jan Luca Rassier wird weiter im Trikot der Alpener Viktoria auflaufen

Jan Luca Rassier wird weiter im Trikot der Alpener Viktoria auflaufen

Foto: Fischer

Hinter den Fußballern von Viktoria Alpen liegt eine überaus erfolgreiche Spielzeit. Als Bester von drei Aufsteigern landete das Team auf dem achten Tabellenrang der Kreisliga A. Einen kleinen Haken hatte die Saison dann aber doch noch. "Für uns hätte mit dem letzten Spieltag nicht Schluss sein müssen", haben Mannschaft und ihr Trainer Jörg Schütz einen gleichermaßen ausgefallenen wie auch nicht zu erfüllenden Wunsch.

Die Achterbahnfahrt während der Saison erklärt, warum die Viktoria gerne noch weiter gemacht hätte. Am ersten Spieltag, nach dem fulminanten 5:0-Sieg gegen Mitaufsteiger SV Millingen, grüßte der Neuling gleich von der Tabellenspitze. Erst vier Spielrunden später gab es mit dem deftigen 0:6 in Budberg die erste Niederlage. Bis zur Winterpause allerdings wurde das Alpener Team dann "durchgereicht".

Ein einziger Sieg sprang bis Weihnachten noch heraus, die Quittung war der 14. Rang und die greifbare Nähe zum Tabellenkeller. In solchen Situationen werden manche Trainer kribbelig, Schütz dagegen bewahrte die Ruhe. "Zum einen haben wir natürlich in einigen Spielen bitteres Lehrgeld zahlen müssen und haben einige Punkte liegenlassen, zum anderen aber wussten wir ja, woran es gelegen hat", berichtet er von den permanenten Umstellungen in seinem Team.

Urlaub, Verletzungen, berufliche Gründe - es gab kaum ein Wochenende, an dem Schütz vor Absagen seiner Akteure gefeit war. "Wir sind hier aber nicht bei den Profis, wir spielen Fußball aus Spaß und Leidenschaft", verdeutlichte der Trainer immer wieder seine Einstellung. "Da kann niemanden einen Vorwurf gemacht werden, wenn er nicht spielen kann."

Mit dem Jahresbeginn und nach einer guten Vorbereitung auf die restlichen Monate der Saison präsentierte sich die Viktoria wieder von ihrer besseren und verstärkten Seite. Mit Tobias Schmitz vom GSV Moers und Marcel Sura (Viktoria Goch) kehrten zwei erfahrene Akteure nach Alpen zurück, wo sie schon in der Junioren-Abteilung gekickt hatten. "Die beiden haben ihren Stellenwert in der Mannschaft", macht Schütz den Erfolg der Rückrunde aber nicht nur an dem Duo aus. "Noch wichtiger war, dass die gesamte Mannschaft mit dem weiteren Verlauf der Saison immer mehr zusammengewachsen ist." Gegen die Spitzenteams aus Budberg, Meerbeck und Meerfeld mussten noch Niederlagen hingenommen werden, dann aber sammelte die Viktoria ihre Punkte fleißig wie das Eichhörnchen die Nüsse. Vier Zähler holte das Team auf den Plätzen der Aufstiegskandidaten aus Sonsbeck und Orsoy, womit die Viktoria endgültig bewies, dass der Aufschwung kein Zufall war.

Als auch noch zwei Spieltage vor dem Abschluss des ersten A-Liga-Jahres das stets brisante Lokalderby bei der Veener Borussia mit 2:1 gewonnen wurde, war klar: So hätte es noch lange weiter gehen können. Die Rückrunde schlossen die Blau-Gelben als viertbestes Team ab. "Wir hätten noch weiter machen können", so der Alpener Tenor.

"Unser anfängliches Ziel war der Nicht-Abstieg", erinnert sich Schütz heute an die Ausgangslage vor knapp zwölf Monaten. "Als wir das geschafft hatten, wollten wir einen einstelligen Platz - auch den haben wir erreicht", fasst der Trainer das Spieljahr zusammen. "Alles wunderbar. Die Mannschaft kann sehr stolz auf ihre Leistung sein." Daran will die Schütz-Elf in der neuen Saison unbedingt anknüpfen. Da waren sich die Balltreter gestern Abend beim Auftakttraining einig.

(DK)
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