Lokalsport "Pakt für den Sport": Mitarbeit erwünscht

Rheinberg · Bei der Umsetzung der Ziele sollen sich die Vereinsmitglieder mehr beteiligen. Dazu rief der Stadtsportverband Rheinberg in seiner Hauptversammlung auf. Rainer Kusch bleibt Berater.

Zukunftsfähig - dieses Wort war auf der Hauptversammlung des Stadtsportverband (SSV) Rheinberg immer wieder zu hören. Es ging im Sportheim des Tennis-Club Solvay in erster Linie um den "Pakt für den Sport", der den Vereinen eine finanzielle Planungssicherheit bis 2021 geben und eine nachhaltige Sportentwicklung garantieren soll. Das Clubhaus an der Xantener Straße war daher mit 42 Delegierten gut besucht.

"Jetzt geht's richtig los mit der Umsetzung", sagte Bürgermeister Frank Tatzel in seinem Grußwort. Weil der Rathauschef auch Präsident des TuS 08 ist, hat er naturgemäß kein Interesse daran, dass das Papier zum Pakt in der Schublade vergessen wird. Dafür ist auch schon zu viel passiert hinter den Kulissen. Verwaltung, Politik und SSV-Vorstand mit Ulrich Hecker an der Spitze haben bereits einige Mal wegen der thematischen Vielfalt des Pakts zusammengesessen.

Seit dem 19. Dezember 2016 gibt's eine fünfköpfige Koordinierungsgruppe. Rainer Kusch, ein ehemaliger Mitarbeiter des Landessportbundes (LSB) und Experte für Sportentwicklung, bleibt als Berater des SSV dabei. Er gab erste Zwischenergebnisse sowie den Arbeitsplan für 2017 bekannt und erläuterte, was in den kommenden Monaten passieren soll. Und Kusch hat festgestellt, dass sich der SSV im Dialog mit der Stadt und den Vereinen mittlerweile "als Partner auf Augenhöhe entwickelt" habe.

Beim Pakt geht es unter anderem zunächst darum, die bestehenden Sportangebote in den Ortsteilen zu erfassen und zu schauen, ob es weiteren Bedarf gibt. Und bei der Ausstattung der neuen Zweifachturnhalle sollen Schulen und Vereine mitentscheiden. Die Sportförderrichtlinien bleiben bis 2019 unangetastet. Die Verträge zur Finanzierung der Betriebskosten von Sportanlagen sollen präzisiert werden und einheitliche Kriterien erhalten.

Kusch und Hecker riefen mehrmals die Vereinsvertreter zur aktiven Mitarbeit auf. Eine rege Beteiligung sei erwünscht und sogar erforderlich. "Um die bestmögliche Umsetzung der Ziele und Maßnahmen zu garantieren", so Kusch. Rund 8350 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind Mitglied in einem Rheinberger Sportverein. "Wir wollen die Zahl verbessern", meinte Hecker. Wenig erfreut war er darüber, dass die große Sportabzeichen-Verleihung mit hunderten Nachwuchssportlern ausfiel, weil der SSV für die Nutzung der Stadthalle plötzlich Miete zahlen sollte und das nicht einsah.

Bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2017 durch Finanzvorstand Clemens Brune bekamen die Delegierten zu hören, dass der Zuschuss für Grundsportgeräte (rund 3500 Euro) wegfällt. Das Geld werde für den "Pakt für den Sport" benötigt. Rund 33.900 Euro an Ausgaben sind vorgesehen. Demgegenüber stehen Einnahmen von etwa 27.750 Euro. Liquiditätsprobleme drohen nicht, weil es genügend Rücklagen gebe, so Brune. Zudem möchte sich der SSV noch um LSB-Fördergelder bemühen.

Am Ende der Hauptversammlung wurde noch ein Jugendwart gefunden. Den zuletzt unbesetzten Posten nimmt fortan ein Jugendfußball-Trainer des SV Orsoy ein. Der 34-jährige Marcus Acuna Pihan wurde gewählt.

(RP)
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