Lokalsport Platz vier trotz mancher Querelen

Orsoy · Fußball-Kreisliga A: Der SV Orsoy blickt auf eine schwierige Saison mit vielen personelle Problemen zurück. Auch im Umfeld des Vereins herrschte Unruhe, die derweil gewichen ist. Erkan Ayna stieg vom Torjäger zum Abteilungsleiter auf.

Vor der Saison stand der SV Orsoy bei vielen Experten auf dem Zettel, was die Namen der beiden vermeintlichen Aufstiegsfavoriten in der Kreisliga A betraf. Nach dem vierten Rang zum Ende der Spielzeit 2014/15 traute man den Grün-Weißen vom Gildenkamp durchaus Großes zu. Doch nach 34 Spielen durften sich die Orsoyer immerhin bestplatziertes Team aus der Stadt Rheinberg in der Kreisliga A nennen, aber mit dem Aufstieg wurde es als erneuter Tabellenvierter wieder nichts.

Die Gründe dafür sind vielschichtig. "Da ist zum einen unsere Verletztenmisere", betont Frank Pomrehn, der die Orsoyer in den letzten beiden Jahren jeweils in die Spitzengruppe der Liga geführt hat. Am Beispiel Fatih Sanverdi lässt sich das Dilemma am besten fest machen. Der Neuzugang vom SV Budberg kam im Winter 2014 zum SVO. Weil sich beide Seiten nicht über die Wechselmodalitäten einigen konnten, blieb Sanverdi bis zum Frühjahr 2015 gesperrt. Als er endlich das grüne Trikot überstreifen durfte, zog sich der Unglücksrabe in einem Vorbereitungsspiel ausgerechnet beim SV Budberg II einen Kreuzbandriss zu und fiel fast die komplette Spielzeit aus. Auch Lars Dickmann stand mit einer langwierigen Erkrankung der Mannschaft nur sporadisch zur Verfügung. Hinzu kam die zweimalige Sperre (jeweils nach Platzverweisen) des Torjägers und jetzigen Abteilungsleiters Ercan Ayna, der gerade in den entscheidenden Spielen gegen die Aufsteiger MSV Moers, FC Meerfeld und den Drittplatzierten, SV Sonsbeck II, nicht zur Verfügung stand.

Aber es war nicht nur das Verletzungspech, das den SV Orsoy aus der Bahn warf. Hinzu kamen hausgemachte Differenzen, die im Rückzug der drei Spieler Sascha Claus, Stephan Barth und Adrian Fertykowski im frühen Saisonstadium aus dem aktuellen A-Liga-Kader gipfelten. Dennoch gelang es Pomrehn, sich mit dem Rest der Verbliebenen durch einen beachtlichen Zwischenspurt - die Mannschaft blieb 16 Spiele hintereinander ohne Niederlage - wieder in der Spitzengruppe zu etablieren.

Als Ende März bei der Jahreshauptversammlung der SVO-Fußballer der Fortbestand der gesamten Abteilung auf dem Spiel stand, war es auch um den Zusammenhalt der ersten Mannschaft geschehen. Einige Spieler haben angekündigt, den Verein zu verlassen, andere drohten damit. Auch ein letzter Rettungsversuch des ehemaligen Fußball-Abteilungsleiters Klaus Eidt, Pomrehn auch für die kommende Spielzeit zu verpflichten, brachte keine Ruhe mehr in die Mannschaft. Schon ein paar Tage später kündigte Pomrehn an, nicht weiter in Orsoy zu arbeiten,. "Ich wusste ja gar nicht, wie es mit der Mannschaft weiter geht", erklärte der 52-Jährige.

Inzwischen hat sich dank einer neuen Abteilungsführung die Lage bei den beruhigt. "Ich traue dem SVO wieder zu, oben mitzuspielen", meint Pomrehn, der in nächster Zeit erst einmal Abstand vom Fußball gewinnen will. Weiterführen will er er allerdings seine Trainerarbeit bei den C-Junioren des SV Budberg, wo auch sein Sohn aktiv ist. Falls es Angebote von anderen Clubs geben sollte, wird Pomrehn genau hinschauen. "Es müsste schon passen", sagt er mit Bedacht.

(js)
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