Lokalsport Rachid Riad übernimmt zunächst bis Saisonende

Xanten · Fußball-Kreisliga A: Der 46-jährige Trainer sitzt seit Ostermontag auf der Bank des stark abstiegsgefährdeten TuS Xanten.

 Heribert Kerkmann (links) und der neue Trainer des TuS Xanten, Rachid Riad, sind guter Dinge, was die Arbeit mit der Mannschaft betrifft.

Heribert Kerkmann (links) und der neue Trainer des TuS Xanten, Rachid Riad, sind guter Dinge, was die Arbeit mit der Mannschaft betrifft.

Foto: armin fischer

Es ist gerade einmal etwas mehr als zehn Monate her, da sicherte sich der TuS Xanten mit einem Kraftakt in allerletzter Minute den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga A. Das Team um den damaligen Trainer Gerd Wirtz verließ dank eines 9:1-Sieges über Viktoria Alpen am 34. Spieltag der vergangenen Saison noch die Abstiegsränge und durfte anschließend ausgiebig feiern. Leidtragender war damals der GSV Moers II, der in die Relegation musste, dort nicht bestand und heute in der B-Liga nur noch eine Rolle unter "ferner liefen" spielt.

Freilich, man sieht sich immer zweimal, und das auch auf dem Sportplatz. Denn nach dem Abstieg der Moerser heuerten zum Saisonwechsel drei GSV-Akteure beim TuS an - nachdem sich die Xantener in den Monaten zuvor mit einigen Moerser Spielern verstärkt hatten. Und die haben sich nun ins Zeug gelegt, um nun ihren damaligen Trainer Rachid Riad ebenfalls an den Fürstenberg zu holen. Mit Erfolg. Der 46-jährige, in Marokko geborene Fußballlehrer aus Moers, saß am Ostermontag erstmals auf der Trainerbank des TuS. Nach durchaus überraschenden und aufregenden Tagen, wie er später eingestand.

"Meine früheren Spieler haben den Vorstand des TuS angesprochen und mich als Trainer vorgeschlagen", berichtet Riad vom eher ungewöhnlichen Weg der Kontaktaufnahme. Xantens Vorstandsmitglied Heribert Kerkmann, der nach dem Abschied von Torsten Weist zu Jahresbeginn gemeinsam mit den Spielern Pascal Seitz und Liridon Demiri das Training mehr provisorisch denn professionell leitete, nahm den Ball gerne auf. Riad sagte nach einem Gespräch zu, die Elf bis zum Saisonende zu betreuen. Erst einmal, denn wie es danach weitergehen soll, steht derzeit noch in den Sternen. "Da gibt es noch keine Entscheidung", erklärte Kerkmann auf Nachfrage. Zwei Trainer, so seine Aussage, seien zuvor angesprochen worden und derzeit noch im Gespräch, so dass der Kreis der Kandidaten für die kommende Spielzeit nun angewachsen sein dürfte.

Beim derzeitigen, nahezu aussichtslosen Rückstand des TuS auf die Konkurrenz wird diese wohl in der B-Liga stattfinden. Riad würde sich dieser Herausforderung stellen. "Wenn mir der Vorstand dann sein Vertrauen ausspricht, bin ich dabei", sagt der hauptberuflich als Fotograf mit eigenem Studio in Alpen arbeitende Riad, für den die Wochen bis zum Saisonende keine Momentaufnahme bleiben sollen. Der Coach hat sich bereits Gedanken für eine mögliche Zeit danach gemacht. "Jetzt müssen auch die A-Junioren ihre Chance erhalten", möchte er den Nachwuchs des Vereins in den Wochen bis zum Saisonschluss beobachten und in das Training der ersten Mannschaft integrieren.

In den ersten Treffen mit der Mannschaft hat auch die ihren neuen Chef an der Seitenlinie kennenlernen dürfen. "Rachid ist bisher als ein sehr engagierter Trainer aufgetreten", gibt Kerkmann seine ersten, durchaus positiven Eindrücke wieder. "Er vertritt eine klare Linie gegenüber der Mannschaft", fügt er hinzu. Was nicht so ganz unwichtig für die kommenden Auftritte auf dem Platz und somit auch für das Ansehen des Vereins sein dürfte.

Denn dass sich in Zeiten ohne geregeltes Training und ausgebildetem Übungspersonal ein gewisser Schlendrian seitens der Spieler eingestellt hat, ist dem Vorstand auch nicht verborgen geblieben. "Und das ist etwas, was Riad nicht billigen wird", glaubt Kerkmann. Es geht nicht nur für den neuen Trainer, es geht auch für die Spieler um eine Bewerbung hinsichtlich einer weiteren Saison am Fürstenberg.

(DK)
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