Lokalsport Silberner Auftritt auf der Judomatte

Menzelen · Pia Angenendt sorgte bei den "Westdeutschen" für den größten Erfolg der Judo-Abteilung des SV Menzelen.

 Pia Angenendt (rechts) im Trainingskampf mit Schwester Jana.

Pia Angenendt (rechts) im Trainingskampf mit Schwester Jana.

Foto: Armin Fischer

Die erste Enttäuschung nach der Finalniederlage wich doch schnell der Freude. Schließlich war's die erste Medaille, die Pia Angenendt bei einer Westdeutschen Einzel-Meisterschaft entgegennehmen durfte. Die 13-jährige Sportlerin sorgte mit ihrem Abschneiden in Münster für den bislang größten Erfolg der Judo-Abteilung des SV Menzelen.

Pia landete den Coup in der U15-Wertung in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm. Qualifiziert hatte sich die Schülerin durch ihren dritten Rang beim Bezirksturnier. Mit ihrer Mama, der zwei Jahre älteren Schwester Jana und Trainerin Tanja Utracik machte sich das Judotalent hochmotiviert auf den Weg in den Stadtteil Wolbeck.

 Stolz mit Silbermedaille: Judoka Pia Angenendt.

Stolz mit Silbermedaille: Judoka Pia Angenendt.

Foto: SV Menzelen

Sie hatte extra ein zweiwöchiges Sondertraining absolviert. Hier wurde insbesondere Wert auf Kraft, Ausdauer und Kondition gelegt. Pia führte zu Hause zusätzliche Übungen durch, um bestens vorbereitet zu sein. Denn die Gegnerinnen waren nicht von Pappe. In ihrer Gewichtsklasse traten weitere 13 Teilnehmerinnen mit überwiegend höherer Graduierung an. Pia, die 2011 mit Judo in Menzelen begann, besitzt den orange-grünen Gürtel, die meisten anderen hatten bereits den blauen Gürtel um - so wie ihre erste Gegnerin, die sie mit einem Haltegriff bezwang.

Sie hatte das Glück, durch Freilose direkt ins Halbfinale einzuziehen. Nun stand Pia, die mit ihrer Familie in Issum lebt, eine wettkampferfahrene Blaugurtträgerin aus dem Bezirkskader gegenüber. Gut durch ihre Trainerin eingestellt, zeigte die Nachwuchskämpferin eine Wurftechnik, wodurch sie eine hohe Wertung bekam und direkt im Haltegriff landete. Diesen hielt Pia über 20 Sekunden, so dass sie vorzeitig als Siegerin feststand. Die 13-Jährige war selber baff über den Finaleeinzug.

Gold oder Silber? Pia traf auf eine körperlich gleichstarke Rivalin. Sie wurde etwas unglücklich auf dem falschen Fuß erwischt. So beendete die Gegnerin nach rund eineinhalb Minuten das Duell vorzeitig, so dass Pia "nur" Zweite wurde, sich aber dennoch auf dem Podest stehend feiern ließ.

Utracik, die auch Abteilungsleiterin ist, sagte: "Pia ist die Erste vom SV Menzelen, die eine Platzierung auf einer solchen Ebene erreicht hat. Ihr tolles Abschneiden ist umso bemerkenswerter, weil sie Judo nur als Ausgleich und nicht leistungsorientiert betreibt."

Die Übungsleiterin erreichte obendrein eine erfreuliche Nachricht der Bezirkstrainerin Susann Hausmann, die ihr mitteilte, dass Judoka Felix Meckl seinen Vielseitigkeitstest bestanden habe. Heißt: Er wurde in den U15-Bezirkskader aufgenommen. Felix war Hausmann durch besondere Leistungen und Platzierungen auf Turnieren nachhaltig aufgefallen.

Den Test hatte er mit seinem Bruder Niklas absolviert. Felix bestand mit 81 Punkten. Niklas kam auf 73 Zähler. Somit fehlten ihm zwei Punkte zur Aufnahme in den Bezirkskader. Die Prüfung werde Niklas alsbald nachholen, so Utracik. Für beide steigt der Trainingsaufwand. Sie werden öfter zum Stützpunkt nach Duisburg fahren und die Gelegenheit bekommen, an Turnieren auf höherer Ebene teilzunehmen. "Für eine Judo-Abteilung, die erst seit sieben Jahren existiert und breitensportorientiert arbeitet, ist auch das ein großer Erfolg", sagte eine überglückliche Tanja Utracik.

(RP)
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