Fußball Sonsbeck dreht den Spieß noch um

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Gegen den SC Union Nettetal sieht die Geist-Elf in der ersten Spielhälfte wie der sichere Verlierer aus. Nach der Pause kommt der SVS zurück und erkämpft sich einen Punkt nach Toren von Grütter und Terlinden.

 Kapitän Lukas Vengels (links) und der Torschütze zum 1:2-Anschlusstreffer der Sonsbecker, Bastian Grütter (hinten mitte, rote Spielkleidung) hatten viel Arbeit mit dem SC Union Nettetal.

Kapitän Lukas Vengels (links) und der Torschütze zum 1:2-Anschlusstreffer der Sonsbecker, Bastian Grütter (hinten mitte, rote Spielkleidung) hatten viel Arbeit mit dem SC Union Nettetal.

Foto: Armin Fischer

Zwei Halbzeiten - beide völlig verschieden - ein leistungsgerechtes Remis: Der SV Sonsbeck darf mit dem Ausgang des Abends unter dem Strich zufrieden sein. Gegen den Tabellenzweiten der Landesliga, Union Nettetal, erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Geist gestern ein 2:2 (0:2).

Nach der Roten Karte gegen Stammtorhüter Michael Burda bot der Übungsleiter den erst 18-jährigen Jonas Grüntjens auf. Eine ausgezeichnete, wenn auch unter Druck getroffene Entscheidung. Denn der A-Junior war nach gespielten 94 Minuten der Mann des Abends. Er hielt gegen den starken Gast aus dem Grenzland, was zu halten war. Allerdings war er bei beiden Gegentoren im ersten Spielabschnitt ohne jede Chance. Das 0:1 fiel in der 21. Minute durch Markus Keppeler, der einen von der Sonsbecker Defensive nicht unter Kontrolle zu bringenden Ball volley optimal traf und an Grüntjens vorbei ins lange Eck hämmerte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber überhaupt keinen Zugriff auf die Partie. Nettetal allein diktierte das Geschehen. Häufig verloren die Platzbesitzer bereits im Spielaufbau das Leder und brachten sich dadurch selbst in Bedrängnis. Mit ihrem Kapitän Michael Killich, Raed Bko, Routinier Orhan Özkaya und Torschütze Keppeler wirbelten die Nettetaler ein ums andere Mal in Richtung des Sonsbecker Gehäuses. Entlastungsangriffe blieben Mangelware auf Seiten des SVS. Lediglich Jonas Kremer drosch einmal drauf, aber sein Schuss aus der Distanz segelte drei Meter über die Querlatte hinweg. Mit dem Pausenpfiff schlug Keppeler ein zweites Mal zu. Die Spielsituation glich der des ersten Treffers. Erneut zog er von halblinks unhaltbar ins rechte untere Eck ab.

Nach dem Seitenwechsel ein völlig anderes Bild: Sonsbeck nun selbstbewusst und mit großer Moral. Ab der 50. Minute spielten die Gastgeber zunehmend Einbahnstraßenfußball. Belohnt wurden sie durch das 1:2 in der 65. Minute von Bastian Grütter. Nettetal beschränkte sich auf gelegentliche Konterangriffe, aber Jonas Grüntjens stand auf dem Posten und hielt seine Mannschaft mit tollen Paraden im Spiel. "Ich bin stolz auf den Jungen. Er hat dafür gesorgt, dass wir nach vorn noch eine Chance hatten", sagte Thomas Geist später. Und diese Chance nutzten die Schützlinge des erfahrenen Fußballlehrers spät, aber konsequent. Felix Terlinden, war es, der sein Team vier Minuten vor dem offiziellen Spielende jubeln ließ. Das 2:2 war zu diesem Zeitpunkt längst verdient, denn die Sonsbecker wurden für ihren Mut zum offensiven Risikofußball endlich belohnt.

Zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer kam es zu zwei Roten Karten gegen die Nettetaler. Zunächst foulte Martin Stroetges den eingewechselten Jan Pimingstorfer übel. Eine berechtigte Rote Karte. Der zweite Platzverweis war möglicherweise zu hart, denn Tom van Bergen soll wegen Meckerns herausgestellt worden sein. In den Schlussminuten der Nachspielzeit waren die Sonsbecker dem Siegtreffer nahe, aber das dritte Tor wollte nicht mehr fallen.

"Es hat Spaß gemacht, dieser Mannschaft zuzuschauen, wie sie sich mit einer sehr guten Moral und Mut zum Risiko ins Spiel zurück gekämpft hat", lobte ein zufriedener SVS-Coach Geist sein Team.

(RP)
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