Lokalsport Sonsbeck glanzlos, aber siegreich

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Der SVS mühte sich gestern im dritten Saisonspiel zum dritten "Dreier". Durch den 2:0-Heimerfolg über Aufsteiger Viktoria Buchholz kletterte das Team von Trainer Sandro Scuderi auf den zweiten Tabellenplatz.

 In ungewohnter Rolle: Sebastian Leurs lief gestern für den SV Sonsbeck neben Felix Terlinden im Angriff auf. Eine Chance konnte er sich nicht erarbeiten.

In ungewohnter Rolle: Sebastian Leurs lief gestern für den SV Sonsbeck neben Felix Terlinden im Angriff auf. Eine Chance konnte er sich nicht erarbeiten.

Foto: Olaf Ostermann

78 Minuten musste Kai Schmidt gestern zusehen, wie sich seine Teamkollegen vom SV Sonsbeck in der Heimpartie der Fußball-Landesliga gegen Viktoria Buchholz mühten. Dann wechselte Trainer Sandro Scuderi den Stürmer ein. Und Schmidt war's, der in der Nachspielzeit mit seinem ersten Saisontreffer das entscheidende 2:0 (1:0) erzielte. Die Rot-Weißen verbesserten sich mit der maximalen Punkteausbeute aus drei Begegnungen auf Tabellenplatz zwei. Es war ein Arbeitssieg, der die nächsten drei Zähler einbrachte. Scuderi sprach in seinem Resümee von einen "Geduldsspiel."

Der Trainer hatt in der Anfangsformation eine Überraschung parat. Mittelfeldakteur Sebastian Leurs rückte weiter nach vorne und agierte neben Felix Terlinden als zweite Spitze, während Schmidt zunächst auf der Bank Platz nahm. "Ich wollte mit Sebastian vorne einen Tick mehr Dynamik reinbringen", erläuterte der SVS-Coach. In den ersten 20 Minuten lief das Leder gut durch die eigenen Reihen. Der Aufsteiger aus dem Duisburger Süden besann sich auf die Defensivarbeit. Kapitän Stephan Schneider hatte mit einem direkt geschossenen Freistoß die erste Chance auf dem Fuß (5.).

Nach der anschaulichen Anfangsphase verloren die Hausherren den Faden. Gegen kompakt stehende Gäste fehlte es an Esprit. Sonsbeck fand die Lücken nicht mehr. Erst in der 37. Minute gab's wieder eine Möglichkeit, die dann gleich zum 1:0 führte. Außenverteidiger Robin Schoofs setzte sich auf dem rechten Flügel durch, flankte nach innen, wo er Florian Abel fand. Der Spielmacher zögerte nicht lange, zog ab und ließ Viktoria-Keeper Timo Mohr keine Abwehrchance. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Abel dann zu eigensinnig. Statt abzuspielen, drosch er den Ball überhastet über die Latte.

Nach dem Seitenwechsel machten sich die Gastgeber das Leben selber schwer. Schneider und Abwehrchef Jan-Paul Hahn versuchten mehrmals lautstark, Ordnung reinzubringen. Doch es half nicht viel. In der Defensive ließ die Scuderi-Elf weiter so gut wie nichts anbrennen, doch hakte es im Spiel nach vorne. Es gab weniger Ballbesitz und viel Leerlauf. Erst in der 71. Minute tauchten die Rot-Weißen wieder gefährlich vor dem Buchholzer Gehäuse auf. Abel schoss das Leder gegen das Außennetz und fünf Minuten später bei seiner nächsten Chance weit übers Quergebälk. Scuderi hatte genug gesehen, holte Leurs sowie Felix Terlinden runter und brachte mit Schmidt sowie Max Fuchs zwei frische Stürmer (78.). Fuchs hatte mit seinem zweiten Ballkontakt das 2:0 auf dem Fuß (79.). Doch die Chance ließ er ebenso liegen wie die in der 84. Minute.

Sekunden vor dem Abpfiff hatte dann Schmidt seinen großen Auftritt. Den Schuss von Abel konnte Mohr noch abwehren. Der Ball landete bei Schmidt, der im zweiten Versuch einnetzte. Bevor er die Glückwünsche seiner Mitspieler entgegennahm, sprintete der Neuzugang schnurstracks zur Bande seinen Eltern, die aus Bremen angereist waren, in die Arme. So fand eine glanzlose Partie aus Sicht der Schmidts ein glanzvolles Ende.

(RP)
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