Fußball Sonsbeck II wechselt den Trainer aus

Sonsbeck · Der stark abstiegsgefährdete Fußball-Bezirksligist holt Thomas Dörrer zurück. Georg Thüs muss gehen.

 Georg Thüs, bisheriger Trainer des SV Sonsbeck II.

Georg Thüs, bisheriger Trainer des SV Sonsbeck II.

Foto: arfi

Georg Thüs und der SV Sonsbeck gehen fortan getrennte Wege. Der Xantener ist nicht mehr Coach der stark abstiegsgefährten Bezirksliga-Fußballer. Er hatte die zweite Mannschaft der Rot-Weißen im Sommer 2013 übernommen. "Ich möchte meine Entlassung nicht weiter kommentieren. Ich wünsche der Mannschaft alles Gute", sagte Thüs. Gute Wünsche kann die Zweitvertretung der "Roten" in ihrer momentan wenig rosigen Situation gebrauchen. Sechs Mannschaften steigen in dieser Saison aus der Bezirksliga-Gruppe vier ab, und der SV Sonsbeck II ist eines der Teams, die seit Wochen nun schon im Rotlichtviertel der Liga ein nicht eben gemütliches Dasein fristen.

 Mit Thomas Dörrer soll der Erfolg zurück kommen.

Mit Thomas Dörrer soll der Erfolg zurück kommen.

Foto: OO

Thüs hatte in den zurückliegenden Spielen häufig die Torchancen bemängelt, die seine Spieler nicht im gegnerischen Kasten untergebracht hatten. So wie am vergangenen Sonntag als Gast des Tabellensechsten SC Waldniel - ein Spiel, in dem die Reserve sogar auf Fabian Wenten aus dem Oberligakader zurückgreifen konnte, der nach seinem überstandenen Mittelfußbruch Spielpraxis in der Zweiten sammeln sollte.

Erneut wurden zahlreiche Torgelegenheiten ausgelassen. Die vermeintlich größte hatte Marvin Braun beim Spielstand von 0:0 sieben Minuten vor dem Ende der Partie mit einem Strafstoß. Irgendwie passte es zum bisherigen Saisonverlauf der Sonsbecker Zweiten, dass sie die auf dem Silbertablett servierte Torchance versemmelte und im Anschluss daran noch mit zwei Kontertoren in der Nachspielzeit bestraft wurde. Die vom Zustandekommen her betrachtet ärgerliche Pleite in Waldniel bedeutete die zweite Niederlage der Sonsbecker in der fünften Begegnung der Rückrunde. Dem gegenüber stehen der Sieg beim Abstiegsmitkonkurrenten SV Budberg und die zwei Heim-Unentschieden gegen Schwafheim und Veert. Macht unter dem Strich fünf von maximal 15 Punkten - zu wenig für jemanden, der der Musik ohnehin schon hinterher lief und wenigstens Platz elf belegen will.

Die Bezirksliga-Mannschaft nimmt innerhalb der Struktur des Sonsbecker Fußballs eine wichtige Stellung ein. Sie ist gewissermaßen das Bindeglied zwischen der Jugend und der ersten Mannschaft für all diejenigen Spieler, die nicht auf Anhieb den Sprung in den Kader von Cheftrainer Thomas Geist schaffen. Und das werden in der nahen Zukunft eine größere Anzahl von Spielern sein. Was allein schon dem Umstand geschuldet ist, dass in der nächsten Saison zwei A-Jugend-Mannschaften des SV Sonsbeck am Spielbetrieb teilnehmen werden. Von daher hat die Liga-Zugehörigkeit der Reserve als Ausbildungsbetrieb für die erste Mannschaft, egal ob sie in der Ober- oder Landesliga spielt, eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.

"Vor diesem Hintergrund waren wir zum Handeln gezwungen", heißt es in dem Statement des Vereins, das Fußballobmann Hans Hahn sowie die Vorstandsmitglieder Andreas Proest und Wolfgang Schoofs gestern von sich gaben. Mit dem Trainer der zweiten Mannschaft sei der Fußballseniorenvorstand in einem Gespräch "übereingekommen, dass wir einen sofortigen Trainerwechsel vornehmen werden". Dass nicht alle Beteiligten des Gesprächskreises die gleiche Ansicht geteilt haben dürften, lässt sich aus diesen Worten leicht herauslesen. Der Führung der Sonsbecker Fußballer gehe es darum, durch einen Trainerwechsel die zweite Mannschaft bei noch 39 zu vergebenden Punkten und acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer in ein erfolgreicheres Fahrwasser zu bringen. "Als neuer Trainer soll diese Aufgabe ab sofort Thomas Dörrer schultern", heißt es seitens des Clubs.

Dörrer kennt sich beim SV Sonsbeck bestens aus. Er hatte bis vor anderthalb Jahren die zweite Mannschaft der "Roten" in der Bezirksliga bis zu seinem beruflich bedingten Ausscheiden sehr erfolgreich trainiert. Unausgesprochen schwingt seitens der Vereinsführung bei der erneuten Verpflichtung von Dörrer der Wunsch mit, dass der einstige Erfolgscoach auch jetzt wieder - in einer allerdings angespannten Situation - nicht nur seinen Fußballsachverstand einbringt, sondern zudem ein bisschen Fortune besitzt. Denn es gilt, seinen zukünftigen Spielern neben einem größeren Selbstbewusstsein auch eine bessere Treffsicherheit mit auf den Weg zu geben.

Die erste Bewährungsprobe für den neuen Coach und seine Elf steht am Sonntag bevor. Und diese hat es gleich in sich. Zu Gast auf dem Sonsbecker Sportgelände ist nämlich der letztjährige Landesligist und derzeitige Tabellenzweite TSV Wachtendonk/Wankum.

(poe)
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