Fußball Spruchkammer ist sicher: Der TuS hat geschummelt

Es hätte ja alles so einfach sein können. Dennis Brinkmann wäre aufgestanden, und Schiri Fischer hätte mit einem simplen "Der war's" bestätigen können, dass alles rechtens gewesen sei mit der Gelb-Roten Karte, die ein Spieler des TuS Xanten am 26. März im Spiel der Kreisliga A beim TV Asberg zu sehen bekommen hatte. War es aber nicht: Ohne den der Sitzung trotz Vorladung fern gebliebenen Brinkmann und auch angesichts eines trotz seines jungen Alters erstaunlich vergesslichen Unparteiischen erkannte die Spruchkammer des Fußballkreises Moers unter dem Vorsitz Karl-Heinz Kremers dem TuS Xanten die Punkte aus dem mit 2:0 gewonnenen Heimspiel gegen den SV Scherpenberg ab und den Gästen zu.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass nicht Brinkmann, sondern sein Mitspieler Patrick Biegala in Asberg des Feldes verwiesen worden sei und somit in der vier Tage später ausgetragenen Partie gegen Scherpenberg nicht hätte mitwirken dürfen. "Wir haben alle Aussagen gegeneinander aufgewogen", erklärte Kremers in seiner Urteilsbegründung, dass die Kammer keine Zweifel an den Aussagen des Asberger Trainers Oliver Bähr, des Torhüters Olaf Hellgrewe (beiden sagten in der ersten Sitzung in der Vorwoche aus) und des vor der Gelb-Roten Karte gefoulten Spielers Chris Krüger habe. Das Trio hatte ebenso wie der als Assistent an der Linie fungierende Asberger Betreuer Can Demircan nicht Brinkmann, sondern Biegala als Übeltäter ausgemacht. Dem TuS als Beschuldigten war es nicht gelungen, nach der in der Vorwoche getätigten Aussage seines Spielers Dirk van Bonn weitere Fürsprecher während der Verhandlung zu präsentieren. Drei Xantener Spieler, die der Verein zuvor noch als Zeugen benannt hatte, entschieden sich dann doch, der Sitzung vor der Kammer fernzubleiben. Jetzt wird es teuer für den TuS. Neben dem Verlust der Punkte und dem Tragen der Verhandlungskosten wurde Biegala für vier Spiele gesperrt. Auf van Bonn wartet ein Verfahren wegen vermeintlicher Falschaussage vor der Kammer.

TuS-Abteilungsleiter Karl-Heinz Beeck, der den Spruch der Kammer als "Skandalurteil" wertete, erklärte noch im Sitzungsraum, dass der TuS in Berufung gehen werde. Damit wird sich dann die Bezirksspruchkammer auseinandersetzen.

(RP)
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