Tennis Tennistraining in Alpen mit Vorbildern

Alpen · Bei der Viktoria hat das erste Feriencamp begonnen. Stuart Rehfuß und Silas Baumbach sind als Übungsleiter dabei.

 Lothar Walter (rechts) leitet das Alpener Trainingscamp. Anton (vorne Mitte) ist mit fünf Jahren der jüngste Teilnehmer.

Lothar Walter (rechts) leitet das Alpener Trainingscamp. Anton (vorne Mitte) ist mit fünf Jahren der jüngste Teilnehmer.

Foto: Armin Fischer

Manchmal ist die Welt noch zu groß, um sie mit Zahlen beschreiben zu können. Für Anton ist das aber kein Problem. Der Knirps streckt eben alle Finger seiner rechten Hand entgegen. Fünf Jahre ist er also, und da ist's natürlich an der Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. "Er wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen so viele Bälle schlagen wie noch nie", vermutet Lothar Walter. Anton ist der jüngste Teilnehmer des Tenniscamps, zu dem der Trainer von Viktoria Alpen den spielfreudigen Nachwuchs auch in diesem Sommer wieder auf die Plätze des Vereins eingeladen hat.

Was 1997 als einwöchiges Trainingslager begann, hat sich zu einem festen Bestandteil des sommerlichen Treibens auf der Anlage der Viktoria entwickelt. Inzwischen geht Walter mit drei Gruppen während der Ferienwochen ans Netz. Jeweils fünf Tage lang dreht sich alles um den gelben Filzball. "Die Kinder sind hier, um ihren Spaß zu haben", erklärt Walter. Und den können sie beim Ferientraining erleben. Sei es beim flotten Aufwärmprogramm, zu dem der Tennislehrer die Musik laut aufdreht, sei es beim "Staubsaugerspiel", bei dem die Kinder das Spiel mit dem Tennisschläger ehrgeizig, aber ohne Konkurrenzdruck genießen, oder schlichtweg beim Ringewerfen, mit denen Walter ihnen kleine Verschnaufpausen im Schatten verschafft. Für den jungen Nachwuchs, der bislang noch nicht im Alpener Club zu Hause ist, ist das kein schlechter Anfang. "Einige Kinder sind nicht im Verein, aber schon seit mehreren Jahren in den Trainingslagern dabei", weiß Walter zu berichten. "Hier sammeln sie ihre Erfahrungen, lernen das Spiel und den Verein kennen, und manche melden sich dann später noch an."

Gleich auf drei Plätzen werden die Bälle übers Netz gespielt. "In den ersten beiden Wochen haben sich je zehn Kinder angemeldet, in der dritten Woche sind's sogar 34 Kinder", sagt Walter. Bei so viel Andrang freut sich der Vereinstrainer über Unterstützung aus den eigenen Reihen. Stuart Rehfuß, Spitzenspieler der ersten Alpener Mannschaft, die nur knapp den Sprung in die Bezirksliga verpasst hat, und der Rheinberger Solvay-Akteur Silas Baumbach, der derzeit ein Praktikum bei der Viktoria absolviert, leiten neben Walter die kleinen Trainingsgruppen an. Das Lager ist für das Duo mit seinen zahlreichen Erfolgen bei überregionalen Meisterschaften und Turnieren eine willkommene Möglichkeit, sein Können und seine Erfahrungen insbesondere an die älteren Kinder weiter zu geben. "Da sind sie auch Vorbilder", weiß Lothar Walter.

Vormittags wird zwei Stunden lang gespielt und trainiert, am Nachmittag tummeln sich die Kids für eineinhalb Stunden auf den Plätzen. Dazwischen wird der Akku wieder aufgeladen. Neben den Lieblingsspeisen der Kinder am Mittag - dass Spaghetti favorisiert wird, ist nach den Jahren kein Geheimnis - stehen aber auch immer Schüsseln und Schalen mit Rohkost bereit. Der Nachwuchs greift da gerne zu. "Manche Eltern haben uns nach den Lagern schon verblüfft erzählt, dass ihre Kinder plötzlich gerne Möhren und Gurken essen", sieht sich Walter bestätigt. Anton langt ebenfalls noch mal beherzt zu. Auch dafür sind die fünf Finger ja da.

(DK)
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