Lokalsport Terlinden trifft kurz vor Schluss zum 2:2

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Der SV Sonsbeck warf seine kämpferischen Tugenden gegen den VfL Rhede in die Waagschale.

 Robin Schoofs klärt per Kopf. Der Abwehrspieler musste sich mit dem SV Sonsbeck gestern mit einem Remis zufriedengeben.

Robin Schoofs klärt per Kopf. Der Abwehrspieler musste sich mit dem SV Sonsbeck gestern mit einem Remis zufriedengeben.

Foto: Armin Fischer

"Heute wird sich zeigen, ob wir oben dran bleiben oder ins Mittelmaß abrutschen." Der ehemalige Fußball-Obmann des SV Sonsbeck, Hans Hahn, der in der vergangenen Woche seinen 70. Geburtstag feierte, hoffte mit einem Sieg der Rot-Weißen über den VfL Rhede nicht nur auf ein nachträgliches Geschenk, sondern auch, dass die Hausherren, denen er immer noch sehr nahe steht, im eigenen Stadion überzeugen.

Daraus wurde nichts. Mit 2:2 (1:2) trennten sich die Mannschaften, wobei die Sonsbecker das Glück auf ihrer Seite hatten. Zum einen fiel der Ausgleichstreffer erst 120 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit, zum anderen vergaben die Gäste aus dem West-Münsterland in der zweiten Halbzeit bei ihren Kontern beinahe überheblich die Chance zum 3:1 oder sogar weiteren Treffern.

Das Remis haben die Schützlinge von Trainer Sandro Scuderi ihrem unbändigen Kampfgeist in der zweiten Halbzeit zu verdanken. Sie gaben keinen Ball verloren, hetzten ihren Gegenspielern hinterher und grätschen auf dem Rasen, was das Zeug hielt. Übersehen darf man allerdings nicht, dass der SVS erhebliche Unterstützung bei den beiden Gegentreffern leistete.

Beim ersten VfL-Tor schlich sich der Rheder Abwehrspieler Benedikt Spieker klammheimlich nach vorne und lauerte auf die genaue Hereingabe seines Mitspielers Meikel Junker. Als der Ball genau auf den Fuß von Spieker fiel, hatte dieser keine Mühe, das Spielgerät im SVS-Kasten zu versenken. Beim 0:2 stand der SVS wieder gnädigerweise Pate. Lukas Vengels wollte das Leder zu seinem Torhüter Tim Weichelt zurückspielen, verweigerte dabei aber den Schulterblick. Und so landete das Leder bei VfL-Akteur Stefan Chciuk. Die nächste Station war dann erneut das Sonsbecker Gehäuse. Es spricht für den SVS, dass sich die Mannschaft nicht hängenließ und postwendend zurückschlug. Per Kopf wurde der Ball für Kai Schmidt vorgelegt. Der fackelte nicht lange und setzte das Leder an den Innenpfosten des Rheder Tores, wovon der Ball über die Linie sprang.

"Da geht noch was", rief ein Fan der Gastgeber nach der Halbzeitpause Trainer Scuderi zu. Und der Coach trieb immer wieder seine Mannen an. Zuweilen ging's auf und rund um den Rasenplatz äußerst hektisch zu. Eine Fülle von gelben Karten wegen Nichtigkeiten war die Folge. Und die Sonsbecker mussten auf die Rheder Konter aufpassen. Mehrmals stockte nicht nur dem SVS-Anhang der Atem. In einer Situation packte Weichelt zu, und Junker fiel über ihn. "Schwalbe" - entschied der Unparteiische und machte sich wieder mehr Freunde bei der Sonsbecker Fangemeinde, die er zuvor durch einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen auf die Palme gebracht hatte. Bei einem weiteren Konter setzte Ramiro Weidemann das Leder freistehend am Tor vorbei.

Das Glück schlug sich endgültig aufs die Seite der Sonsbecker, als die 88. Minute angebrochen war. Schmidt zog auf der linken Seite einen energischen Spurt an, ließ gleich drei Gegenspieler aussteigen und Flanke genau in die Mitte, wo Terlinden wartete. Mit einem wuchtigen Schuss ließ er dem Gäste-Torhüter keine Chance und sorgte für Jubel bei allen Sonsbeckern.

In der dreiminütigen Nachspielzeit waren beide Seiten bestrebt, dass Unentschieden über die Zeit zu bringen. Die Gastgeber versuchten es noch mal, blieben aber wie so oft zuvor in der Begegnung an der Rheder Abwehr hängen. Dennoch: Die Moral der Mannschaft ist nach der ersten Saison-Niederlage beim 0:2 gegen die U23-Elf von Rot-Weiß Oberhausen weiter intakt. Und Rhede wird wahrlich auch im weiteren Saisonverlauf kein Fallobst in der Fußball-Landesliga sein. Dies hat die Mannschaft im Willy-Lemkens-Sportpark gestern eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

(JS)
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