Lokalsport Torsten Weist löst Gerd Wirtz ab

Xanten · Fußball: Beim stark abstiegsbedrohten A-Ligisten TuS Xanten herrscht Verwirrung über die Zukunft des Übungsleiters. Vorstandssprecher Kerkmann sieht Wirtz als zukünftigen Sportlichen Leiter, der Coach indes will den Verein verlassen.

 (Noch)-Trainer Gerd Wirtz stellt klar, dass er weder für das Amt eines Sportlichen Leiters, noch für eine andere Position zur Verfügung steht.

(Noch)-Trainer Gerd Wirtz stellt klar, dass er weder für das Amt eines Sportlichen Leiters, noch für eine andere Position zur Verfügung steht.

Foto: armin Fischer

Noch steht nicht fest, ob die A-Liga-Fußballer des TuS Xanten die Klasse halten werden. Fest steht aber, dass sich abseits des Spielfeldes in der kommenden Saison einiges ändert. So wird Gerd Wirtz ab 1. Juli nicht mehr Trainer der "Ersten" sein. Gemäß einer früheren Anregung des scheidenden Übungsleiters wird die Position eines Sportlichen Leiters der gesamten Fußballabteilung im Verein geschaffen. Insofern führt der Vorstand - so die offizielle Version der Vereinsführung - "mit ihm intensive Gespräche". Der Vorstand konnte zudem Torsten Weist davon überzeugen, als Coach an den Fürstenberg zurückzukommen.

 TuS-Vorstandssprecher Heribert Kerkmann (vorn) hat eine andere Sicht der Dinge als der scheidende Übungsleiter.

TuS-Vorstandssprecher Heribert Kerkmann (vorn) hat eine andere Sicht der Dinge als der scheidende Übungsleiter.

Foto: armin fischer

"Es muss sich was ändern. Wir müssen wieder Boden unter die Füße bekommen. Es ist Zeit, neue Strukturen zu schaffen", sagt Vorstandssprecher Heribert Kerkmann. Der Sportliche Leiter soll unter anderem engen Kontakt zur Jugendabteilung halten und darüberhinaus eine schlagkräftige zweite Mannschaft aufbauen.

Nach vier Jahren endet am Fürstenberg die Ära von Wirtz als Coach. Um seinen Verbleib im Verein hatte es gleichzeitig mit der Bekanntgabe des neuen Trainers Verwirrung gegeben, die offensichtlich auch noch anhält. Der derzeitige Trainer widerspricht der Version Kerkmanns nämlich vehement und erklärt, dass er für diese Aufgabe nicht bereit steht. "Das war der Wunsch der Fußball-Abteilung", sagt Wirtz, der sich aber nicht "als der richtige Mann auf dieser Position" bezeichnet. "Das ist nicht meine Welt", erklärt er, "dafür bin ich immer noch zu sehr Fußballer auf dem Platz."

Auch eine andere Funktion im Verein, so stellt der 59-Jährige klar, werde es für ihn in Xanten in naher Zukunft nicht geben. "In der kommenden Saison werde ich nicht mehr für den TuS tätig sein", gibt er sämtlichen Plänen des Vorstands einen Korb.

Die Mannschaft wurde am Dienstag vom geplanten Wechsel auf dem Trainerstuhl informiert. Zur gleichen Zeit leitete der künftige Coach Torsten Weist noch die Vorbereitung des SV Millingen, von dem er sich nach dreijähriger Tätigkeit als Trainer mit Abschluss der aktuellen Spielzeit verabschieden wird. Weist kehrt nach sieben Jahren an den Fürstenberg zurück. Bereits 2010 übernahm er die sportliche Verantwortung beim TuS, der damals gerade aus der Bezirksliga abgestiegen war. Am Ende der damaligen Spielzeit stand der erneute Abstieg. Nach dem darauf folgenden Jahr in der Kreisliga, das die Mannschaft mit dem dritten Tabellenplatz beendete, wechselte Weist zum SV Sonsbeck.

"Zum TuS hatte ich immer ein gutes Verhältnis", erinnert sich der neue Coach an seine beiden Jahre am Fürstenberg. "Vom Platzwart bis zum Vereinswirt kenne ich noch viele Personen in Xanten", freut er sich auf das baldige Wiedersehen. Einen Neuaufbau der Mannschaft wie bei seinem ersten Engagement in der Domstadt, als lediglich zwei Fußballer dem TuS die Treue gehalten hatten, befürchtet der neue Trainer in diesem Sommer nicht. "Jetzt, da die Trainerfrage geklärt ist, denke ich schon, dass zur neuen Saison einige Spieler nach Xanten kommen werden."

Bis dahin heißt es aber erst einmal "Daumen drücken". Den TuS trennt derzeit lediglich die bessere Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen GSV Moers II von einem Abstiegsrang. Hält das Xantener Team seinen aktuellen 15. Tabellenrang, dann muss es sich zudem in der anstehenden Relegation gegen zwei B-Ligisten behaupten. Wirtz unterstreicht, dass er trotz seines nun feststehenden Abschieds diese Spiele bestreiten will. "Ich bin Trainer für die gesamte Saison und bleibe es auch bis zur letzten Minute", erklärt er.

Nun darf man also nach dem Zutagetreten der gänzlich gegensätzlichen Positionen abwarten, ob die Vereinsführung eine eigene Version der Weiterbeschäftigung von Gerd Wirtz "bis zur letzten Minute" auf den Tisch legen wird.

(DK)
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