Jugendfußball Trotz Mistwetter auf dem TuS 08-Rasen

Rheinberg · "Ennatz" Dietz weilt für drei Tage mit seiner Fußballschule im Emil-Underberg-Stadion. 66 Kinder sind dabei.

 Die älteren Teilnehmer der Dietz-Fußballschule, von denen über die Hälfte Eigengewächse des TuS 08 sind, störte es gestern nicht weiter, dass Sturmtief "Niklas" auch über Rheinberg hinwegfegte.

Die älteren Teilnehmer der Dietz-Fußballschule, von denen über die Hälfte Eigengewächse des TuS 08 sind, störte es gestern nicht weiter, dass Sturmtief "Niklas" auch über Rheinberg hinwegfegte.

Foto: Olaf Ostermann

Bernard "Ennatz" Dietz erinnerte sich noch lebhaft daran, wie er als kleiner Knirps auf den Straßen von Bockum-Hövel mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft vors runde Leder trat. Damals in den 50er Jahren wurden noch provisorische Tore errichtet und bei Wind und Wetter gekickt, erzählte der heute 67-jährige, ehemalige Fußballprofi. Einem Verein traten die Kinder erst mit zehn Jahren bei. An so einen stürmischen Tag wie gestern konnte sich aber auch der ehemalige Spielführer der Deutschen Nationalmannschaft nicht bei seinen anfänglichen "Straßenturnieren" im westfälischen Städtchen erinnern. So musste der TuS 08 Rheinberg gestern zunächst umdisponieren, als die dreitägige Fußballschule von Bernard Dietz im Emil-Underberg-Stadion begann.

Die jüngsten Kicker nahmen ihre Bälle mit in die benachbarte Halle des Schulzentrums und streiften sich dort ihre von Dietz mitgebrachten Trikots über. Die älteren Fußballer trotzten dem Wind auf dem Rasen des TuS 08. "Bei diesem Wind fällt das Torwandschießen wohl flach. Die Wand würde uns wegfliegen. Wenn es noch gewittert, müssen wir wohl eher aufhören", ärgerte sich Organisator "Freddy" Hoff über die widrigen Witterungsbedingungen. Als Ausweichmöglichkeit hatte er schon einen Kickertisch und Spiele im Vereinsheim für die Sprösslinge im Alter von fünf bis 14 Jahren bereitgestellt. Die meisten der 66 Kinder, von denen über die Hälfte Eigengewächse des TuS 08 sind, störte Sturmtief "Niklas" nicht weiter. Sie waren eifrig am Ball und hörten Trainern wie Frank Saborowski, die Bernard Dietz mitgebracht hatte, aufmerksam zu.

Nach einem kurzen Dribbling galt es für die jungen Fußballer, möglichst einen flachen Pass vors Tor zu spielen. Der Gegenwind musste dabei natürlich einberechnet werden. Vor dem Gehäuse wartete schon der nächste "Ballakrobat", der das runde Leder maßgerecht verwertete. "Wir wollen den Kindern hier Spaß am Fußball vermitteln", kommentierte Dietz das Geschehen auf dem Platz. Er selbst konnte aufgrund von Knieproblemen nur vom Rand aus zuschauen. Umso wichtiger ist es ihm, dass sich die Talente wieder mehr bewegen. Vom Leistungsdruck hält das Vorstandsmitglied des MSV Duisburg auf Amateurebene nichts. "Es geht hier auch um das Sozialverhalten. Jeder darf sich anmelden - ob im Verein oder nicht. Im Mannschaftssport soll man ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln."

Zwischen den Einheiten wurde der Nachwuchs von den fürsorglichen Eltern und Helfern der Jugendabteilung des gastgebenden TuS 08 versorgt. Ein großes Dankeschön der Aktiven für die Unterstützung galt unter anderem den Rheinberger Bäckereien. Noch bis morgen Nachmittag gastiert das professionelle Trainerteam um "Ennatz" Dietz bei Wind und Wetter im Emil-Underberg-Stadion.

(sfk)
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