Lokalsport TuS Linfort in allen Belangen unterlegen

Kamp-Lintfort · Frauen-Handball: Der Tabellenführer HSG Bensheim-Auerbach war zu stark. 23:35 hieß es am Ende.

 TuS-Rückraum-Ass Naina Klein warf acht Tore.

TuS-Rückraum-Ass Naina Klein warf acht Tore.

Foto: Banski

Den Handballerinnen des TuS Lintfort weht derzeit die raue Zweitliga-Luft um die Ohren. Das Team um Trainerin Bettina Grenz-Klein hatte bekanntermaßen ein echtes "Hammer-Auftaktprogramm" vor der Brust. Neuerlicher Höhepunkt: Der souveräne Tabellenführer, die HSG Bensheim-Auerbach, spielte in der Eyller Sporthalle vor. Der TuS war diesem übermächtigen Gegner nicht gewachsen, unterlag mit 23:35 (10:16) und rutschte mit 1:7 Punkten an das untere Ende der Tabelle. Schön war hingegen: Ein Spitzenreiter mobilisiert anscheinend immer noch die Massen. Lintfort freute sich über den Zuspruch von nahezu 400 Zuschauern.

Die Gastgeberinnen zeigten sich zu Beginn wenig beeindruckt, agierten mutig und selbstbewusst. Dieser Auftritt wurde mit einer 4:3-Führung (7.) belohnt. Aber es folgten zehn krasse Minuten. Die TuS-Spielerinnen haderten mit einigen strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen, ließen sich verunsichern, verloren in der Folgezeit den Kopf und das Konzept. Bensheim hatte in dieser Phase wohl gleich einige Male den "Tabellenführer-Bonus".

Aber das wäre sicherlich zu einfach: Lintfort muss in erster Linie die Schuld bei sich selbst suchen. Der Mannschaft fehlte in der Offensive die nötige Ruhe und Geduld, um Angriffe auch mal länger zu gestalten. Die schnellen Abschlüsse waren "Gift". Das Team lief so immer wieder nach Ballverlusten in die Konterfalle. Bensheim trug die Gegenstöße exzellent vor.

Ein weiteres TuS-Manko war das Deckungsverhalten. Den Spielerinnen fehlte diesmal das Gespür für die Situation, um rechtzeitig zu verdichten oder progressiv zu kämpfen. Bensheim nutzte diese Unstimmigkeiten eiskalt aus, brachte vor allem seine Kreisläuferin stets geschickt ins Spiel. Der Gast legte sich mit der cleveren Spielweise schnell ein gesundes Torepolster an und ließ während der gesamten weiteren Spielzeit nie Zweifel aufkommen, wer nach dem Abpfiff den Sieger stellt.

"Wir wussten schon im Vorfeld, dass gegen so einen übermächtigen Gegner alles passen muss", betonte Trainerin Bettina Grenz-Klein und meinte weiter: "Bensheim war uns in allen Belangen überlegen, bei Körperlichkeit oder auch der Schnelligkeit." Grenz-Klein sagte zudem: "Die kurze Pause hat uns nicht gutgetan. Ich habe zwar gute Ansätze gesehen, aber meine Mannschaft wirkte heute nicht so frisch wie gewünscht. Aber das schwere Auftaktprogramm hat auch mächtig Kraft gekostet."

Tore: Klein (8), Vandewal (5/2), Legermann, van den Broek, Milakovic (je 2), Dings, Butzen, da Silva, Feldstedt.

(RP)
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