Lokalsport Weihnachten ist Schluss: Munkes geht

Lüttingen · Fußball-Kreisliga A: Der Trainer des SSV Lüttingen hört überraschend auf. Teil eins seines Saisonziels hat er mit der Mannschaft erreicht. Den Rest soll Denis Krupic richten. Der bisherige Co-Trainer wird dann Chef auf der Bank sein.

 Thilo Munkes findet das Timing seiner für andere überraschenden Entscheidung in Ordnung. Beruf, Familie und Sport sind für ihn nicht mehr in Einklang zu bringen.

Thilo Munkes findet das Timing seiner für andere überraschenden Entscheidung in Ordnung. Beruf, Familie und Sport sind für ihn nicht mehr in Einklang zu bringen.

Foto: arfi (archiv)

Vor noch nicht einmal sechs Monaten hat Thilo Munkes die Ziele seiner Arbeit als Trainer des SSV Lüttingen abgesteckt. Da stand ganz oben auf der Agenda, dass sich die Mannschaft des A-Ligisten in dieser Spielzeit festigen und vornehmlich in der oberen Tabellenhälfte aufhalten solle. In den kommenden Jahren solle dann auch der ganz große Wurf ins Visier genommen und die Bezirksliga ins Fischerdorf geholt werden. Punkt eins hat Munkes mit seinem Team kurz vor der Winterpause der Fußballer bereits erreicht, der SSV wird Weihnachten in der Tabelle so bequem wie seit einigen Jahren nicht mehr verbringen. Alles weitere aber muss der SSV künftig ohne Munkes regeln. Lüttingens Übungsleiter erklärte der Mannschaft in dieser Woche, dass er seinen Hut nehmen und sein Amt als Trainer mit dem letzten Spiel des Jahres am 17. Dezember niederlegen werde.

Upps, das saß! Genauso überrascht wie das versammelte Team am Dienstag hatte auch Lüttingens Sportlicher Leiter Armin Remers auf Munkes' Ankündigung reagiert, die ihm der Trainer allerdings schon vor einigen Wochen kundgetan hatte. Munkes wird den Job auf Lüttingens Kunstrasen aus "persönlichen Gründen" beenden - da hatte sich in den vergangenen Monaten einfach ein zu großer Widerspruch zwischen der beruflichen Tätigkeit als Lehrer an einer Sonsbecker Schule, als abendlicher Übungsleiter und dem Wunsch nach etwas mehr Freiraum für die eigene Person aufgetan. "Thilo war immer mit größtem Ehrgeiz bei der Sache und hat eine bemerkenswerte Arbeit gemacht. Da sind seine persönlichen Gründe nachvollziehbar", erklärt Remers, der sich über den Zeitpunkt des Abschieds aber wunderte. "Wir hätten uns schon gewünscht, mit ihm gemeinsam auch noch die gesteckten Ziele zu erreichen." Für Munkes stimmt dagegen das Timing. "Der SSV hängt mir natürlich sehr am Herzen, auch weil es uns gelungen ist, die Mannschaft zu etablieren", fasst er seine Zeit als Trainer in Lüttingen zusammen.

Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison 2014/15 übernahm er die Mannschaft vom damals zurück getretenen Thomas Haal und schaffte mit zwei Siegen noch den Klassenerhalt. Im Jahr darauf überstand der SSV die Relegation, um sich in der letzten Spielzeit auf dem zwölften Rang zu platzieren. Jetzt der Sprung in die obere Hälfte - für Munkes noch nicht die Endstation. "Aber frischer Wind wäre da auch nicht verkehrt", sagt er. "Jetzt besteht die Möglichkeit, sich ein halbes Jahr unter neuer Leitung zu entwickeln und sich somit optimal für die neue Saison aufzustellen."

Allerdings, so ganz neu wird den Spielern die neue Leitung nicht vorkommen. Als Nachfolger Munkes wurde sein bisheriger Co-Trainer Denis Krupic bestimmt. "Genau die richtige Wahl", glaubt sein Vorgänger. "Denis hat ein super Standing in der Mannschaft. Es wird keinen Bruch geben", ist Munkes sicher, "er kann den SSV unter die ersten Fünf bringen."

Krupic, der vor zwei Monaten seinen 40. Geburtstag feierte, hat auch die Rückendeckung der Vereinsleitung. Alles andere wäre überraschend, denn Remers selbst war es, der den bisherigen Co-Trainer vor 18 Monaten an den Schürkamp holte. Krupic, der als aktiver Sportler mit Fichte Lintfort Erfolge in der Landesliga und bei seiner ersten Trainerstation in Veen gleich den Bezirksliga-Aufstieg feiern durfte, sei, so Remers, "absolut kompetent" und dabei ausgestattet mit "einer Trainingsstruktur, die Hand und Fuß hat." Ihm soll künftig ein neuer Co-Trainer zur Seite gestellt werden, dessen Auswahl aber noch erfolgen muss. "Das muss aber in der Konstellation passen", sieht sich Remers angesichts der anstehenden Winterpause nicht unter Zeitdruck. "Und wir sind auch sehr wählerisch", fügt er noch hinzu.

Krupic, dessen Arbeit schon am 3. Januar mit einem Hallenturnier in Weeze beginnt, ehe die Mannschaft am 16. Januar zum ersten offiziellen Training unter seiner Leitung zusammenkommt, geht mit viel Optimismus ans Werk. "Ich übernehme eine Mannschaft, die topfit ist", sagt er, ein Kompliment an seinen Vorgänger richtend.

(dk)
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