Lokalsport Xantens langer Weg zum Klassenerhalt

Xanten · Fußball-Kreisliga A: Der TuS möchte noch den Relegationsrang erreichen. Pawel Lacman ist wieder da.

 Hoch das Bein: Sebastian Kaczmarek schwebt mit der A-Liga-Mannschaft des TuS Xanten in akuter Abstiegsgefahr.

Hoch das Bein: Sebastian Kaczmarek schwebt mit der A-Liga-Mannschaft des TuS Xanten in akuter Abstiegsgefahr.

Foto: Armin Fischer

Den TuS Xanten mit Meisterschaften in Verbindung zu bringen, wirkt fast schon nostalgisch. Tatsächlich aber ist es erst gerade zweieinhalb Jahre her, als im Fürstenberg-Stadion mit dem Aufstieg in die Bezirksliga der letzte große Erfolg des Vereins gefeiert werden durfte. Mit dabei waren damals Bastian Röös und Robert Lufrano, die im Mittelfeld ackerten, sowie Marko Cvetkovikj, der sich mit seinen 30 Treffern auch gleich zum besten Torschützen der Kreisliga A aufschwang.

Von den kühnen Träumen, dieses Trio wieder an den Fürstenberg zu holen, hat der TuS in der Winterpause Abschied nehmen müssen. Der SV Rees, für den die Kicker inzwischen antreten, hatte die besseren Argumente und folglich die Xantener das Nachsehen. "Tja, das wäre eine Nummer gewesen", hatte auch TuS-Trainer Torsten Weist vergeblich auf den Transfercoup gehofft, der die Chancen seines Teams im wieder einmal herrschenden Abstiegskampf deutlich verbessert hätte.

Der TuS kratzt erneut am Abstieg in die B-Liga. Nach 17 von 34 Spielen findet sich das Team auf dem vorletzten Rang wieder - aktuell sind es noch vier Zähler bis zum Relegationsplatz, der im Sommer das Schlimmste verhindern könnte. Dabei hatten sich Weist und seine Akteure längst auf einem besseren und erfolgreicheren Weg wähnen dürfen. Bis zum elften Spieltag stimmte die Rechnung mit zwölf Punkten noch. Danach aber gelang auf dem Platz kaum etwas und die von Spiel zu Spiel unsicherer wirkenden Xantener gingen in den verbliebenen sechs Meisterschaftsspiel komplett leer aus.

Für Weist steht fest, dass die zweite Saisonhälfte kein Zuckerschlecken wird. "Im Gegenteil", sagt der Trainer. "Es wird eine sehr, sehr schwere Rückrunde werden, in der es für uns eigentlich nur darum gehen kann, den Relegationsplatz zu erreichen und uns auf diesem Umweg vor dem Abstieg zu retten." Eine halbe Spielzeit bleibt dem Übungsleiter in seinem ersten Jahr am Fürstenberg also noch, um das Rad zurückzudrehen. Und dafür nimmt er sein Team auch gleich einmal in die Pflicht. "Die Mannschaft muss in den verbleibenden Spielen mit einer anderen Einstellung auftreten", stellt er klar. "Wir dürfen uns vor allem nicht mehr diese hohe Zahl an leichten Fehlern leisten, die vor der Winterpause zu vielen unnötigen Gegentoren geführt haben."

Weist hat das Training daraufhin abgestimmt. Ein wichtiger Faktor in seinen Überlegungen ist Liridon Dimiri, der den TuS im vergangenen Winter erst verlassen hatte und nach einem Jahr bei den Grün-Weißen in Kalkar nun zurückgekehrt ist. Der 32-Jährige soll im Mittelfeld vor der Abwehr für die nötige Stabilität sorgen. "Er bringt viel Übersicht und Erfahrung mit", baut Weist auf den Routinier mit dem Prädikat "bissig". "Liri gibt keinen Zweikampf verloren", weiß der Trainer, dass seinem Team ein solcher Spieler sehr gut zu Gesicht stehen dürfte. Einen zweiten Anlauf unternimmt auch Pawel Lacman, der noch zu Zeiten von Weists Vorgänger Gerd Wirtz zum TuS stieß, es in der vergangenen Saison aber angesichts von Verletzungen und seiner beruflichen Situation nur zu 90 Minuten im Dress der Schwarz-Weißen brachte.

Am vergangenen Sonntag, beim torlosen Remis im Testspiel beim Kevelaerer SV, feierte Lacman ein einstündiges Comeback. "Ihm fehlt nach der langen Spielpause natürlich noch die nötige Kraft und Kondition", sagt Weist, der in der Offensive dennoch auf den gebürtigen Polen setzen möchte. Mit Dion Rückbeil, der sich im August einen Knöchelbruch zugezogen hatte, steht daneben ein weiterer Angreifer vor der Rückkehr. Der 25-Jährige hat bereits wieder mit der Mannschaft trainiert, muss sich aber im kommenden Monat noch einer Operation unterziehen. Weist hofft, ihn wenige Wochen danach wieder einsetzen zu können.

Zudem übt sich der Trainer derzeit darin, einige Namen von ganz jungen Spielern kennenzulernen. Mit Johannes Billen, Tarek Demir, Tobias Ries, Daniel Wellmanns und Erhan Taskin haben sich fünf A-Junioren des Vereins vorgestellt, die während der Woche auch unter Weist trainieren werden. "Sie sollen erst einmal Seniorenluft schnuppern", nennt der Coach das vorrangige Ziel, schließt aber nicht aus, dass die Jungspunde nicht auch schon sonntags in seiner Formation zum Einsatz gelangen könnten.

(DK)
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