Fußball Zu acht und mit acht Gegentoren vom Platz

Kreis · A-Liga-Fußball: Das Xantener Derby fand mit dem TuS einen klaren Sieger. Fünf Platzverweise gab's in Orsoy, in Veen fielen acht Treffer.

 SSV-Keeper Jos Hennemann musste auf dem Fürstenberg achtmal hinter sich greifen. Hier schirmt Dirk Friedhoff den Ball gegen TuS-Stürmer Sven Hilgert ab.

SSV-Keeper Jos Hennemann musste auf dem Fürstenberg achtmal hinter sich greifen. Hier schirmt Dirk Friedhoff den Ball gegen TuS-Stürmer Sven Hilgert ab.

Foto: Olaf Ostermann

Zwei Nordderbys mit 14 Toren und acht Hinausstellungen: In Xanten und Orsoy war reichlich Zunder im A-Liga-Spiel, als sich die Nachbarn gegenüber standen.

Auf dem Fürstenberg gab es hinsichtlich des Gewinners keine Diskussionen. Gegen einen 8:1 (6:1)-Erfolg des TuS Xanten lässt sich aus Sicht des unterlegenen SSV Lüttingen auch nicht allzu viel sagen. "Klar, Xanten war der verdiente Sieger", ließ auch Thomas Haal keinen Zweifel aufkommen. Gut, man möge sich vielleicht über die Höhe unterhalten. Aber man müsse auch ein Wort über den Schiedsrichter verlieren, so die Ansicht des Lüttinger Trainers.

Haal empfand die Spielleitung des Unparteiischen Sascha Radusch als "sehr einseitig" und sprach gar von einer "Benachteiligung" seiner Mannschaft. "Da wurde schon mit zweierlei Maß gepfiffen", ärgerte er sich. Haal sah Möglichkeiten seines Teams in der Anfangsphase, die der Unparteiische abpfiff sowie ein Handspiel im Strafraum des TuS, das aber ohne Konsequenz blieb. Und da waren da ja auch noch die drei Platzverweise. Unfaire Aktionen, Foulspiele, Meckern - mit den Ampelkarten gegen Dirk Friedhoff und Tim Hüwels mochte Haal noch leben.

Den roten Karton gegen Daniel Müller wollte Lüttingens Trainer aber nicht hinnehmen. "Er hat nur zu seinen Mitspielern gesagt, dass sie sich zusammenreißen sollen", hatte Haal seinem spielenden Co-Trainer auf dem Platz zugehört. "Da die Rote Karte zu zeigen hat mit Fairness nichts mehr zu tun", war Haal stinksauer auf den Schiri.

Auf der Gegenseite fiel die Kritik wesentlich moderater aus. "Der Schiedsrichter hat kleinlich gepfiffen, seine Linie aber durchgezogen und die Szenen korrekt entschieden", mochte TuS-Trainer Gerd Wirtz seinem Kollegen nicht beistimmen. Der Xantener haderte lieber mit seinem Team.

"Wenn wir deutlich führen und drei Mann mehr auf dem Platz haben, muss mehr dabei heraus springen", vermisste Wirtz nach der Pause die Konsequenz aus dem ersten Durchgang. "Da war's teilweise richtig gut", lobte er das druckvolle Spiel seiner Mannschaft. Pascal Seitz, Patrick Biegala, Marko Cvetkovijc (je 2), Sven Hilgert und Bastian Röös trafen für den TuS, Müller vor seiner Hinausstellung für die Gäste.

Auch nach dem Abpfiff der Partie zwischen dem SV Orsoy und dem SV Budberg II war viel Platz auf dem Feld. Gleich vier Ampelkarten und eine knallrote Karte zog Schiedsrichter Enes Krupic aus seiner Tasche und reagierte damit insbesondere auf den Tatendrang der Orsoyer Akteure. David Stasiewicz, Robin Morawa und Dominik Hahn müssen jetzt einmal zusehen, Jens Dickmann muss nach einer Tätlichkeit mit einer längeren Pause rechnen.

Auf Budberger Seite sah Jonas Lau nach Foulspiel die gelb-rote Kartenfolge. "Man konnte alle Karten ziehen", fand Krupic Zustimmung sogar bei Orsoys sportlichem Leiter Igor Draganov, der eine flotte erste Hälfte mit Toren von Hahn und Stephan Barth sah. Kevin Carrion und Björn Weyers schafften die Wende, ehe Erkan Ayna einen Handelfmeter zum 3:2-Siegtor für den SVO nutzte.

Hoch her ging es auch zwischen Borussia Veen und Preußen Vluyn. 4:4 (3:2) endete die Partie, die Veens Trainer Ulf Deutz in ein Wechselbad der Gefühle schickte. Den Rückstand aus der ersten Minute wandelten Jens Willemsen und Severin Minten in eine 2:1-Führung, Malte Gebekken das 2:2 zum Pausenvorsprung der Borussia um. Vluyn legte nach dem Wechsel zwei weitere Treffer nach, ehe Kevin Holz den offenen Schlagabtausch mit dem 4:4 beendete.

(DK)
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