Lokalsport Zunächst zehn Spieler, am Ende 51 eingesetzte Akteure

Sonsbeck · Fußball-Kreisliga A: Der SV Sonsbeck II startete mit vielen Problemen in die Saison, beendete sie aber auf Rang sechs.

Für die Fußballer des SV Sonsbeck II hat die Saison in der Kreisliga A am vergangenen Samstag ihren Abschluss gefunden. Elf Spieler des Teams nebst ihres Trainers Stefan Kuban hatten im Oberhausener Centro einen Tisch in einer Sportsbar reserviert. Da saß dann der Stamm der Mannschaft und verbrachte einen langen Abend damit, sich um die Mannschaftskasse zu kümmern. Wären alle Spieler dabei gewesen, die in dem nun abgelaufenen Spieljahr die Stiefel für den SVS II geschnürt hatten, dann hätten Kuban und seine Kicker gleich das ganze Lokal für sich gehabt.

Der Trainer hat genau mitgezählt: "Wir haben insgesamt 51 Spieler eingesetzt." Das muss man erst mal schaffen, vermutlich fehlten während des Jahres nur noch der Platzwart und der Hausmeister auf den Spielberichtsbögen.

Die Probleme, denen sich Kuban vor Saisonbeginn gegenüber sah, waren dabei hausgemacht. Nach dem knapp verfehlten Aufstieg in der Vorsaison, als dem Team lediglich ein Punkt zum zweiten Platz fehlte, hatte sich ein Großteil der damaligen Reserve-Vertretung verabschiedet. Da ging's hin und her mit den Verantwortlichen des Clubs, da standen nicht gehaltene Zusagen im Raum. Schnee von gestern, der Kuban aber eine Sonsbecker Rumpfelf bescherte. Beim ersten Vorbereitungsspiel standen lediglich zehn Kicker auf dem Platz. Mit Unterstützung aus den anderen Mannschaften des Clubs sowie des reaktivierten Norbert Quinders, der in 19 Spielen 16 Treffer erzielte und der "Ü-40" mit Jörg Hahn und Dirk van Bonn, wurde die Auswahl Woche für Woche auf Schlagstärke aufgefüllt. Nicht nur, dass der Trainer freitags und samstags ein rotes Ohr von den vielen telefonischen Absprachen hatte, er stand während der Woche oftmals auch mit einem exklusiven Kreis auf dem Trainingsplatz. Kuban denkt an mitunter nur sechs Spieler, für die es kaum lohnte, das Flutlicht einzuschalten. "Ich war schon froh, als wir uns in die Winterpause gerettet hatten", gesteht er.

Umso höher bewertet der Trainer das Erreichte. Die Mannschaft überwinterte auf dem sechsten Tabellenplatz, nachdem sie in der ersten Saisonhälfte mit einem 9:0-Sieg über den damaligen Tabellenführer aus Orsoy ihr "Meisterstück" abgeliefert hatte. "Auf seine Art und Weise war dieses Spieljahr schon überragend", zieht Kuban seine persönliche Bilanz der zwölf Monate, die in der Abschlusstabelle auch den sechsten Rang bescherten. "Der Kern der Mannschaft ist zusammen gerückt, auf die Unterstützung der ersten und vierten Mannschaft sowie der Alten Herren und in den Schlusswochen auch der A-Junioren durften wir uns immer wieder verlassen." Zwar sei es "schon Nerven aufreibend", am Ende aber eben doch "alles gut" gewesen. Mit 132 erzielten Saisontoren präsentierte sich der SVS II als "Torfabrik" und wurde dabei lediglich von dem um einen Treffer besseren Meister aus Budberg übertroffen, in der Auswärtstabelle der Liga wird das Team sogar an erster Stelle geführt.

Kubans Anstellung an der Seitenlinie endete mit dem letzten Saisonspiel und ohne Gram. "Es waren anderthalb schöne Jahre in Sonsbeck", versichert er. Der Verein setzt wieder auf Thomas Dörrer, der sich allerdings nicht sicher sein darf, mit weniger Problemen als sein Vorgänger leben zu dürfen. Der bereits dreimal für die "Reserve" tätige Coach muss auf Norman Kienapfel verzichten, den es zum SV Budberg zieht. Matthias Buschhaus, mit 28 Treffern bester Torschütze der Saison, erhält in seinem zweiten Seniorenjahr die Chance auf einen Platz im Kader der Sonsbecker Landesliga-Vertretung. "Wenn er von Verletzungen frei bleibt, dann kann er es dort auch schaffen", glaubt Kuban. Dörrer muss derweil seinen Kader um den bisherigen Stamm plus einigen talentierten bisherigen A-Junioren aufbauen. Ohne Unterstützung aus den anderen Vereinsteilen wird auch er nicht auskommen, auch wenn es nicht gleich wieder 51 Spieler sein müssen.

(dk)
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