Xanten Spuren am Klebeband könnten Täter überführen

Xanten · Ein 46-jähriger und sein Stiefsohn sollen eine 90-Jährige in ihrer Wohnung in Krefeld ausgeraubt haben.

Die Spur am Klebeband, mit dem eine 90-jährige Krefelderin in ihrer Wohnung auf dem Hochbendweg gefesselt worden war (die Rheinische Post berichtete), stammt vom Angeklagten. So lautet das Fazit des Gutachtens, das ein Sachverständiger im Prozess um den 46-Jährigen gestern vorstellte.

Wie das zu werten sei und ob das ausreiche, um den Mann wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes zu überführen, werde man sehen, hieß es seitens des Gerichts. Es seien mehrere Möglichkeiten denkbar, wie die Spuren dorthin gelangt sind. Das Klebeband war am Tatort sichergestellt worden.

Die Kammer will außerdem einen weiteren Entlastungszeugen hören. Drei weitere Verhandlungstermine sind bis Februar geplant. Das Besondere an dem Fall: Der angeklagte Mann aus Rheinberg und sein Stiefsohn, denen die Tat im Juli des Jahres 2012 vorgeworfen wird, wollen in dem Zeitraum gar nicht in Deutschland gewesen sein. Zeugen aus Belgrad hatten das schon in der vergangenen Woche bekundet, wenn auch zum Teil recht widersprüchlich.

Darüber hinaus konnte der 46-Jährige einige Stempel in seinem Reisepass vorzeigen, die seinen Aufenthalt im Ausland bestätigen sollen. Die Beweisaufnahme gegen den Stiefsohn des Angeklagten, der vor der Berufungskammer auf einen Freispruch hofft, wurde dagegen schon gestern abgeschlossen.

Der Verteidiger beantragte einen Freispruch, die Staatsanwaltschaft eine Verwerfung der Berufung. Das Schöffengericht hatte den Mann in erster Instanz zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil gegen den jungen Mann soll am Mittwoch fallen.

Das heute 90-jährige Opfer war im Juli 2012 von zwei Männern beim Fernsehen in ihrer Krefelder Wohnung überrascht und gefesselt worden. Die Täter raubten der Seniorin 7000 Euro.

(bil)
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