Xanten Stadt sucht Investor für Förderzentrum

Xanten · Beim Ideenwettbewerb gibt es keine festen Vorgaben für das rund 3400 Quadratmeter große Gelände.

Das ehemalige Förderzentrum gegenüber dem Stiftsgymnasium steht demnächst zum Verkauf. Aber den Zuschlag für das rund 3400 Quadratmeter große Grundstück samt dem zweigeschossigen Gebäude wird nicht automatisch der Höchstbietende erhalten. Vielmehr ist der Kaufpreis nur eins von mehreren Entscheidungskriterien.

Zu ihnen gehören auch die Art der künftigen Nutzung, die Integration ins Umfeld, die Architektur, ökologische Aspekte und die Planungen für den Verkehr. Zu diesem Bieterverfahren habe man sich entschieden, weil das Grundstück ein zentraler Platz in der Innenstadt sei, "ein Filetstück", sagte Bürgermeister Thomas Görtz in der Mensa des Gymnasiums, wo er gemeinsam mit weiteren Vertretern der Stadt das weitere Vorgehen vorgestellt hat.

Das Förderzentrum ist vor einigen Jahren ausgelaufen. In der Zeit danach hat die Stadt in den Klassenräumen Flüchtlinge untergebracht. Doch inzwischen ist das Schulgebäude leergezogen, so dass einer neuen Nutzung nun nichts mehr im Wege steht. "Wir geben so wenig wie möglich vor, sondern setzen auf die Kreativität der Angebote", sagte Görtz. "Die Gestaltung ist genauso wichtig wie der Euro." Nach der Entscheidung über das Konzept wird das Planungsrecht entsprechend angepasst.

Denkbar sei vieles, aber nicht alles. Einige Leitplanken müssen potenzielle Investoren schon berücksichtigen. Die Umplanung zu einem Gewerbegebiet ist zum Beispiel ebenso wenig möglich wie die Errichtung eines vielgeschossigen Wohnturmes. Aber denkbare Handlungsoptionen, so der Technische Dezernent Niklas Franke, wären zum Beispiel Wohnungen, auch verbunden mit einem kleinen Ladenlokal, oder ein Seniorenheim. Der stückweise Verkauf des Grundstücks wird ausgeschlossen. Allerdings könnten sich mehrere Interessenten zu einer Investorengruppe zusammenschließen, um das Projekt gemeinsam umzusetzen.

Görtz persönlich wünscht sich an diesem Standort Wohnungsbau, denn vor allem preiswerter Wohnraum sei in Xanten rar. Doch die Entscheidung liegt bei der Lokalpolitik. Möglicherweise kann der Hauptausschuss noch vor der Sommerpause über die eingereichten Ideen entscheiden. Daran schließt sich ein rund einjähriges Bauleitverfahren an, so dass Bauarbeiten frühestens in der zweiten Hälfte 2018 beginnen können.

Ein Wechsel des Investors ist nur mit Zustimmung der Stadt möglich. Es gebe schon eine Liste von Interessenten, sagte Görtz. Trotzdem werde das Projekt "möglichst bald in allen denkbaren Kanälen" ausgeschrieben. "Ich baue auf Konzepte, die Mehreres in sich vereinen."

Das Bieterverfahren für den Standort Förderzentrum könnte später eine Blaupause für die beiden ausgelaufenen Grundschulen in Vynen und Birten sein. Aber in der Vergangenheit hieß es seitens der Stadt auch, dass man vorerst die beiden Gebäude als stille Reserve für Flüchtlingsunterkünfte in der Hinterhand behalten wolle.

(pek)
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