Xanten Stadt will in Asylunterkunft investieren

Xanten · Auch die Weiternutzung des Grundschulgebäudes in Vynen stand auf der Agenda des Bezirksausschusses.

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Foto: Caro / Oberhaeuser

Noch bevor am Mittwoch in der Grundschule die erste Sitzung des Bezirksausschusses Vynen/ Obermörmter in dieser Legislaturperiode begann, überraschte Bürgermeister Thomas Görtz die anwesenden Gäste mit einer Neuerung: "Weil es die Bürgerfragestunde in den Ausschusssitzungen des Rates nicht mehr gibt, möchte ich den Einwohnern künftig vor jeder Bezirksausschusssitzung die Gelegenheit geben, mir Fragen zu stellen."

Vera Deckers von der Pfarrcaritas Xanten-Vynen machte vom Angebot sofort Gebrauch: "Gibt es nach der Schließung der Schule eine Möglichkeit für uns, das Gebäude zu nutzen? Wir mussten in diesem Jahr bereits auf die große Caritaskonferenz verzichten, weil uns kein Raum zur Verfügung stand", wollte sie wissen.

Dieses Thema wie auch die Zukunft der Notunterkunft am Rheindamm standen auf der Tagesordnung. Zunächst standen Wahlen an: Wie im Bezirksausschuss Lüttingen zeigten Xantens Politiker auch hier Einigkeit. So wurden Michael Ullenboom (CDU) als Vorsitzender, Hans-Jürgen Thiele (SPD) als sein Stellvertreter und Marion Hotzky als Schriftführerin von den zwölf Ausschussmitgliedern einstimmig gewählt.

"Wir stehen ein halbes Jahr vor der Schließung der Schule, sollten die Zeit nutzen und schon jetzt mit der Planung beginnen", forderte Hans-Jürgen Thiele. Konkret lautete sein Vorschlag, Astrid Fischer vom Gebäudemanagement der Stadt damit zu beauftragen, die Wünsche aus der Bevölkerung zu berücksichtigen und sich bereits jetzt Gedanken über eine Weiternutzung des Gebäudes zu machen. Bürgermeister Thomas Görtz mahnte: "Mit einem vorgefertigten Plan in die Dorfwerkstatt gehen, ist eigentlich genau das, was ich nicht will." Man einigte sich schließlich darauf, die Verwaltung damit zu beauftragen, erste Ideen zusammenzufassen und eine grobe Kostenübersicht als Diskussionsgrundlage zu erstellen.

Stichwort Arbeitnehmerfreizügigkeit
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Foto: dpa, Matthias Hiekel

Außerdem warteten die anwesenden Bürger vor allem auf eine Lösung der Probleme in der Notunterkunft am Rheindamm. 70 Asylbewerber leben derzeit in der Domstadt, mit einer deutlichen Steigerung ist zu rechnen. Um auch in Zukunft eine angemessene Unterkunft garantieren zu können, werde das Haus in Vynen gründlich renoviert, versprach Görtz: "Die jetzige Situation ist alles andere als befriedigend. Wir werden in den Brandschutz investieren sowie Heizungs- und Sanitäranlagen modernisieren. Außerdem sollen ein Hausmeister und im Bedarfsfall ein Betreuer eingestellt werden."

Dass diese Maßnahmen sich auch für die Stadt lohnen, machte der Verwaltungschef an einer Zahl deutlich: "Ein Container für 20 Personen kostet 380 000 Euro. Ehe ich das Geld in eine solche Notlösung investiere, schaue ich mir lieber Immobilien an, die in Schuss gebracht werden können."

(erko)
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