Rheinberg Rheinberger Frauen auf den Spuren der Beginen

Xanten · Die diesjährige Rheinberger Frauentour ging in die Stadt Essen. Es war die inzwischen sechste, von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Rheinberg, Diana Schrader, organisierte und begleitete Tagesfahrt.

 Im Beginenhof in Essen wohnen 29 Frauen zwischen 30 und 92 Jahren und fünf Kinder in einer generationenübergreifenden Gemeinschaft.

Im Beginenhof in Essen wohnen 29 Frauen zwischen 30 und 92 Jahren und fünf Kinder in einer generationenübergreifenden Gemeinschaft.

Foto: Stadt Rheinberg

Den Auftakt bildete ein Besuch des Beginenhofes in Essen. In einem ehemaligen Gebäude des Finanzamtes residieren die Bewohnerinnen. 29 Frauen zwischen 30 und 92 Jahren und fünf Kinder wohnen zum Teil bereits seit 2007 gemeinsam in einer generationenübergreifenden Gemeinschaft. Jede der Mieterinnen hat ihre eigene Wohnung, jeweils unterschiedlich groß und individuell gestaltet. Darüber hinaus gibt es Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek und einen gemütlich gestalteten Innenhof mit angrenzendem Spielplatz für die Kinder. Im Wohnzimmer der Gemeinschaft finden sich regelmäßig die Bewohnerinnen zusammen. Dann werden organisatorische Angelegenheiten besprochen und mehrheitliche Entscheidungen getroffen. Dem Vortrag über Geschichte und Gegenwart der Beginen schloss sich ein Rundgang durch die Räumlichkeiten an, während dessen auch einige der privaten Wohnungen besichtigt werden konnten. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen diskutierten die Teilnehmerinnen noch angeregt über die im Beginenhof gelebte Wohnform.

Der Dom zu Essen war die nächste Station der Frauentour. Die Äbtissinnen des mittelalterlichen Damenstiftes in Essen besaßen nicht nur geistliche, sondern auch weltliche Macht. Die meist aus dem Adel stammenden Mitglieder des Stiftes verfügten über zum Teil sehr große Vermögen. Entsprechend groß war der Einfluss des Stiftes auch auf die Politik. Um nach ihrem Tode nicht in Vergessenheit zu geraten, gaben die Äbtissinnen Kunstgegenstände in Auftrag, in der Hoffnung, dass auch in der Zukunft für ihr Seelenheil gebetet würde. Diese wertvollen Exponate kann man heute noch besichtigen. Das waren nur einige Aspekte der interessanten Führung durch Dom und Schatzkammer.

Die Rheinberger Frauentour 2017 war ein voller Erfolg. Die Teilnehmerinnen freuen sich jetzt bereits auf die nächste Tour in 2018.

(RP)
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