Xanten Tausende als "Sonnenfänger" unterwegs

Xanten · Mit dem Oster- und Frühlingsmarkt gelang der Interessengemeinschaft Gewerbetreibender Xanten eine Punktlandung.

 Bei Willhelm Willemsen (rechts) gab es frischen Buchsbaum - auch als Palmwedel für den Kirchgang am gestrigen Palmsonntag.

Bei Willhelm Willemsen (rechts) gab es frischen Buchsbaum - auch als Palmwedel für den Kirchgang am gestrigen Palmsonntag.

Foto: Armin Fischer

Das hat die IGX fein hinbekommen: Pünktlich zum Oster- und Frühlingsfest auf dem Xantener Marktplatz zeigte sich die Sonne von ihrer schönsten Seite und lockte tausende Besucher in die Domstadt. Wer davon gar nicht genug bekommen konnte, für den hatte Norbert Wittig "Sonnenfänger" im Angebot. Das ungewöhnliche Glasobjekt lässt mit seinen zahlreichen Facetten jeden eindringenden Sonnenstrahl zu einem Lichterspiel werden.

Für Gesprächsbedarf sorgten aber kunstvoll gearbeitete Skulpturen. "Das sind Baumkletterer, sie dienen als Schutzpatron für den Baum. Wo Kunst dran ist, wird nicht gefällt. Seit gestern höre ich dauernd: Wären Sie mal eher gekommen", wundert sich der Rheder. Bewegung in den Garten bringen die Windspiele von Irmtraud Nüße, wenn auch nicht für lange Zeit. "Die sind aus Metall und rosten. Man könnte sie natürlich versiegeln, aber viele Kunden mögen gerade diese Rostschicht", so die Hertenerin.

Eine ganz andere Philosophie verfolgt Kurt Schlüter. Seine Deko-Osterhasen für den Garten bestechen durch ein langes Leben, denn sie verfügen über nichtrostende Ohren aus Zinkblech. Auch die mit Perlen und Steinen verzierten Stieleichen kann man sich getrost in den Garten stellen. "Das Holz wird erst geflämmt und dann eingeölt, das hält etliche Jahre", verspricht Schlüter. Der Trend zur Kunst im heimischen Garten nimmt weiter zu, weiß der Duisburger: "Es wird viel mehr Wert auf künstlerische Akzente gelegt, der Garten dient zur Erholung und nicht mehr zum Gemüseanbau." Wer bei allem Kunstgenuss dennoch auf frisches Gemüse aus dem heimischen Gefilde nicht verzichten möchte, sollte zur Faulenzer-Tomate von Ute Schenkendorf greifen. "Sie benötigt keinerlei Pflege, wächst einfach und liefert schmackhafte Früchte. Faul ist in dem Fall also nicht die Tomate, sondern der Gärtner", erklärt die Kräuterexpertin aus Alpen. Aber auch wenn die Sonne so richtig schön strahlt, ist Vorsicht geboten. "Tomaten dürfen erst nach den Eisheiligen nach draußen. Wer jetzt schon pflanzen möchte, für den bieten sich zum Beispiel alle mediterranen Kräuter an", sagt Ute Schenkendorf. Der neueste Trend im heimischen Garten sind übrigens weiße Erdbeeren. Schenkendorf: "Sie sind genauso schmackhaft wie rote Erdbeeren, werden von den Vögeln aber nicht als solche erkannt und weggepickt."

Den Besuchern gefällt die grüne Vielfalt, sie decken sich reichlich mit Kräuter- und Gemüsepflanzen ein. Dass dieser sonnige Frühlingstag die Kasse von Regenschirmverkäuferin Manuela Schatz klingeln lässt, war hingegen nicht zu vermuten. Die Gelsenkirchenerin lacht jedoch mit der Sonne um die Wette: "Bei schönem Wetter verkaufe ich die meisten Regenschirme, weil die Kunden von meinem Angebot begeistert sind." Kein Wunder, denn stilvolle Pagodenschirme, herrlich kitschige Glockenmodelle aus den Siebzigern oder der Regenschutz mit aufgedrucktem Bild von Claude Monet gibt es nicht überall. Osterhasen in allen erdenklichen Formen und Farben - sogar als Kuschelkissen - hat "Kröselmarie" Anne Büren im Angebot. Was die passende Tischdekoration für den Frühling angeht, dominieren die Farbtöne apfelgrün und rosa. Für den kleinen Hunger zwischendurch legte Moritz Abel seine Thüringer Rostbratwürstchen nach eigenem Rezept auf den Grill. Sein Geheimnis: "Die Mischung aus Kümmel und Majoran macht es."

(erko)
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