Xanten Taxibus mit Tücken

Xanten · Mitunter lange Wartezeiten und samstags nur alle zwei Stunden im Dienst - der Taxibus, den es seit 2003 in Xanten gibt, läuft nicht ganz rund. Ein Gelderner berichtet von seinen Erfahrungen.

 Der Taxibus, hier ein Gefährt, das im Gelderner Raum unterwegs ist, fährt seit 2003 in Xanten. Wer am Abend noch mit dem Bus nach Hause gebracht werden möchte, ruft eine Servicenummer an und reserviert einen Platz im Taxibus. So weit die Theorie, die Praxis sieht manchmal anders aus, wie ein Gelderner jetzt berichtet.

Der Taxibus, hier ein Gefährt, das im Gelderner Raum unterwegs ist, fährt seit 2003 in Xanten. Wer am Abend noch mit dem Bus nach Hause gebracht werden möchte, ruft eine Servicenummer an und reserviert einen Platz im Taxibus. So weit die Theorie, die Praxis sieht manchmal anders aus, wie ein Gelderner jetzt berichtet.

Foto: Taxibus

Das Verfahren scheint doch so einfach zu sein: Wer am Abend noch mit dem Bus nach Hause gebracht werden möchte, ruft eine Servicenummer an und reserviert einen Platz im Taxibus. So weit, so gut. Doch der Teufel liegt im Detail, vor allem in der Beförderungskapazität, wenn ein Busunternehmen nicht flexibel reagiert. Das musste nun ein Gelderner am Bahnhof Xanten an eigenem Leib erfahren. Er berichtet von zweistündigen Wartezeiten, weil der Bus schon lange vor der Abfahrtzeit voll war.

Das Taxibus-System, im Jahr 2003 realisiert, war auch Thema auf dem Neujahrsempfang der CDU Xanten. Margarita Spitzer setzt sich immer wieder für eine Verbesserung des Angebots ein. Der Taxibus sei eine zuverlässige Beförderungsmöglichkeit, meint sie. "Es hat sich bewährt und ist Bestandteil der Lebensgestaltung vieler Mitbürger geworden." Doch nun verkehre der Taxibus der SL 40 an Ferientagen und an allen Samstagen nur im Zwei-Stunden-Takt. Für die engagierte Christdemokratin bedeutet dies eine teilweise Abschaffung des bewährten örtlichen ÖPNV-Angebots. Sie hätte am liebsten massive Proteste auf allen nur denkbaren Schienen, durch Demos, durch Briefe, über Facebook und Twitter.

Was passiert, wenn eben Angebot und Nachfrage im ÖPNV nicht übereinstimmen, erlebte eben der Gelderner. Von Duisburg aus wollte er für sich und seine Freunde den Taxibus um 18.11 Uhr ordern - Linie 36 mit Voranmeldung mindestens 30 Minuten vor Abfahrt ab Xanten. Er rief sogar 90 Minuten vorher an. Und war trotzdem zu spät. Das Fahrzeug war schon ausgebucht, hörte er als Reaktion auf seinen Wunsch. "Ich hatte an dem Samstag nur die Möglichkeit, den Bus um 20.11 Uhr zu buchen", erinnert er sich, denn am Samstag gelte zu dieser Tageszeit leider nur der Zweistundentakt. Also hieß es warten.

Um 20.11 Uhr konnte die Gruppe endlich einsteigen, dafür mussten diesmal andere zurückbleiben, "unter anderem eine Minderjährige, der geraten wurde, sich schon mal für den Bus um 22.11 Uhr anzumelden", sagt der junge Mann aus Geldern. Denn der Taxibus war nur für acht Personen ausgelegt; der Einsatz eines zusätzlichen Busses sei wohl nicht möglich gewesen. Für ihn steht fest: eine Servicewüste. Eine gute Verfügbarkeit und Erreichbarkeit der Innenstädte müsse doch auch im Interesse der Kommunen sein. Und wer wolle es gutheißen, Minderjährige im Dunklen und Kalten auf den nächsten Bus in zwei Stunden zu vertrösten und die sich dann womöglich ohne Schutz zu Fuß auf den Weg macht?

Der Kreis Kleve, für die Linie 36 Xanten - Geldern planerisch zuständig, will das Busunternehmen auf diesen Zwischenfall ansprechen. Grundsätzlich müsse man damit rechnen, dass nur geringe Kapazitäten entsprechend der regelmäßigen Nachfrage zur Verfügung stünden, sagt Pressesprecherin Ruth Keuken auf Nachfrage der Redaktion. "Zum Zeitpunkt der Nachfrage stand keine weitere Beförderungskapazität für die Strecke Xanten nach Geldern-Kapellen im öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung." Gleichwohl prüfe das Unternehmen derzeit, ob Möglichkeiten bestehen, zukünftige Nachfragespitzen auf der Linie 36 besser abdecken zu können.

Dass es auch anders geht, davon berichtet der Geldener. In Kempen gab es vor einem Jahr für den Taxibus 63 nach Geldern keine Fahrgastbeschränkung. "Es kamen einfach zwei Busse für jeweils acht Fahrgäste."

(kump)
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