Sonsbeck Tennisanlage gleicht Schlammwüste

Sonsbeck · Die Regenmassen haben vor dem TC Sonsbeck keinen Halt gemacht und alle Plätze überflutet. Der Verein musste den Spielbetrieb einstellen. Der Vorsitzende Michael Klewes rechnet mit einer fünfstelligen Schadenssumme.

 Brauner Matsch statt roter Asche: Alexandra Schwillo (v.l.), Jürgen Schönauer, Thomas Klinger, Michael Klewes und Achim Lessig begutachten den Schaden auf einem der Tennisplätze.

Brauner Matsch statt roter Asche: Alexandra Schwillo (v.l.), Jürgen Schönauer, Thomas Klinger, Michael Klewes und Achim Lessig begutachten den Schaden auf einem der Tennisplätze.

Foto: Armin Fischer

Mit stockender Stimme versucht Michael Klewes die Verwüstung zu beschreiben, die das Unwetter in der Nacht zu Donnerstag auf der Anlage des Tennisclubs Sonsbeck hinterlassen hat. "Die sinnflutartigen Regenfälle haben tonnenweise Schlamm und unheimlich viel Wasser auf die Plätze gespült. Ich war geschockt, als ich den See gesehen habe", sagt der Vereinsvorsitzende. Dass obendrein noch ein Baum auf das Clubhaus gefallen ist, sei noch das kleinere Übel. Mitten in der Meden-Saison musste der TCS den Spielbetrieb einstellen. Wann die rund 300 Mitglieder wieder Bälle übers Netz schlagen können, weiß derzeit niemand. Klewes rechnet mit einer fünfstelligen Schadenssumme.

"Jetzt haben wir in jahrelanger Arbeit unsere Anlage gerade so toll hergerichtet, wie wir es uns vorgestellt hatten, und dann passiert so was", sagte Benedikt Giesbers. Der 2. Sportwart des TCS wollte seinen Augen erst nicht trauen, als er die braune Brühe sah, die sich rund 15 Zentimeter hoch auf den sieben Plätzen verteilt hatte. Freitagmorgen war das Wasser zwar verschwunden, es hinterließ aber eine Schlammwüste. Vier Meisterschaftsspiele sollten in Sonsbeck an diesem Wochenende stattfinden, zwei Partien wurden abgesagt. Die Herren 40 und 2. Herren 50 konnten immerhin das Heimrecht tauschen und nehmen nun auswärts die Schläger in die Hände. Giesbers hofft in den kommenden Wochen auf weiteres Entgegenkommen der Konkurrenten und die Hilfe der Nachbarvereine: "Schön wäre es, wenn wir auf absehbare Zeit woanders spielen und trainieren dürften. Gerade für unsere vielen Kinder und Jugendlichen wäre es wichtig, wenn sie weiter regelmäßig spielen könnten." Die sportlichen Ziele rücken da in den Hintergrund.

"Eigentlich wollten einige Teams aufsteigen." Nicht nur der Spielbetrieb, sondern auch das Vereinsleben liegt brach. Erst in diesem Jahr wurde ein neuer Pächter gefunden, der im Clubhaus italienische Köstlichkeiten anbietet. Das Vereinsheim haben die Wassermassen verschont. Das gilt auch für die erst 2015 um 40 Quadratmeter vergrößerte Terrasse. Nur sitzen möchte dort jetzt niemand. Eine Spezialfirma soll alsbald die Anlage vom Schlamm befreien. "Die Oberschicht ist hinüber. Auch für das Untermaterial sieht's nicht gut aus", hat Giesbers wenig Hoffnung, dass in dieser Saison nochmals in Sonsbeck um Punkte gespielt wird. Zumal es nach der Aufbereitung rund zwei Wochen dauert, bis die Plätze wieder regelmäßig benutzt werden können. Gestern Abend hat sich der Vorstand nochmals ein Bild von den Schäden gemacht und in einer Sitzung besprochen, wie's weiter gehen soll.

(RP)
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