Unsere Woche Themen sind genug da

Xanten · Gleich in zwei Leserbriefen, die wir in der vergangenen Woche veröffentlicht haben, fragten die Autoren: "Wo ist eigentlich der Rheinberger Bürgermeister?" Die Antwort hat Frank Tatzel zwischenzeitlich selbst gegeben: im Solvay-Hallenbad. Jedenfalls hat er sich dort mit ein paar Kindern am Beckenrad fotografieren lassen, um damit auf die heutige Wiedereröffnung des Bades hinzuweisen. Der Bürgermeister, offensichtlich gut gelaunt und entspannt in Shorts wie im Urlaub - da kann man sich schon denken, wie die Kommentare der Spötter geklungen haben.

Das Foto war ohne Zweifel gut gemeint, hat aber leider nicht die richtige Bildsprache. In dieser Woche gab es andere Termine, bei denen man den Bürgermeister gerne gesehen hätte. Im Haupt- und Finanzausschuss zum Beispiel, jenem wichtigen Gremium, dessen Vorsitzender der Bürgermeister höchstpersönlich ist. Die Sitzung wurde abgesagt - mangels Themen. Schwer vorstellbar, dass es in einer Stadt im Haushaltssicherungskonzept keine Themen gibt, die die finanzielle Lage betreffen.

Auch die Flüchtlinge beschäftigen uns weiter. Der Schock darüber, dass unter den Bewohnern der ZUE in Orsoy ein (zum Glück jetzt inhaftierter) IS-Kämpfer war, wirkt nach. Und die Geschichte über die drohende Abschiebung der Familie des iranisch-aserbaidschanischen Journalisten lässt viele ratlos zurück. Wie gut geht es uns in Deutschland doch angesichts solcher Schicksalsschläge!

Ungeachtet dessen rückt die Flüchtlingshilfe nun auf die nächste Stufe. Gezielte Hilfe bei der Integration wird zunehmend wichtiger. Konkrete Anfragen stehen im Raum: Wer gibt einem jungen Iraner, der unbedingt seinen Schulabschluss packen will, Nachhilfe? Wer betreut eine Familie, die noch kein Deutsch spricht, aber Unterstützung bei Behördenkontakten braucht? Helfer werden gesucht. Ansprechpartner wie die Ehrenamtskoordinatorin des Caritasverbandes, Maxi Decker, freuen sich über jeden, der helfen möchte.

Trotz allem: ein schönes Wochenende!

(RP)
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