Heute kann er es zugeben. Xanten war nicht seine erste Wahl. Als Theo Lurvink Anfang der 90er Jahre über die Selbstständigkeit nachdachte und mit Edeka ins Gespräch kam, ging es zunächst um einen Markt in Voerde. Doch das zerschlug sich - und man dachte gemeinsam über einen ganz neuen Markt in Xanten nach. Theo zog von Wesel nach Xanten um - und war bald aus der Domstadt nicht mehr wegzudenken.

Genau gestern vor 25 Jahren - am 2. Dezember 1992 - war die große Eröffnung des zunächst 690 Quadratmeter großen Lebensmittelhandels. Für damalige Verhältnisse ein riesiges Geschäft. Doch für den gebürtigen Niederländer war der Anfang schwer. "Im ersten Jahr haben wir nur Geld verbrannt. Die Kunden blieben aus. Die Anwohner gingen lieber in ihren altbekannten Geschäften einkaufen", erzählte Lurvink. Doch Theo kämpfte, setzte nicht nur auf den Namen Edeka, sondern machte sich selbst zum Markenartikel. Und nach einem Jahr kam dann der Durchbruch. "Ich weiß gar nicht, wie das kam, aber in diesen Monat machten wir ein Umsatzplus von 25 Prozent. Damit waren wir über den Berg", bemerkte er. Dann der Schock: 1997 zündete jemand die Plastikrollcontainer an der Seite des Marktes an. Der Markt brannte nieder und war fast vollständig zerstört. Lurvink ließ sich nicht unterkriegen. Ein halbes Jahr wurde in Zelten verkauft. "Obwohl das wirklich miserable Umstände waren, haben wir über 80 Prozent Kunden behalten", sagt er. 1998 feierte das Team Wiedereröffnung. 2006 folgte die Erweiterung auf 1400 Quadratmeter. Zur gleichen Zeit fing Sohnemann Pascal an, im Markt mitzuarbeiten, der zuvor in einem Supermarkt in Holland tätig war. Als es Gelegenheit gab, an der Lüttinger Straße einen zweiten Standort in Xanten zu errichten, übernahm Pascal. Um ins Familienunternehmen zu kommen, brach Benny sein Studium ab, durchlief ab 2011 als Edeka-Mitarbeiter sämtliche Abteilungen und wurde Handelsfachwirt. Nun führen die Brüder die Märkte in einer Offenen Handelsgesellschaft. Und Theo hilft nur noch, wenn Not am Mann ist.