Xanten Viktorschüler zu Gast im Chemielabor

Xanten · Die Lehrer Nils Rohde und Nils Gilleßen wollen am Xantener Stiftsgymnasium schon die Viertklässler für das Fach begeistern.

 Bei der "rotkohligen Zauberei" erlebt Timo, wie das vorab mit lila Gemüsesaft eingefärbte Papier mit einer Seifenlauge und einer Essigsäure reagiert.

Bei der "rotkohligen Zauberei" erlebt Timo, wie das vorab mit lila Gemüsesaft eingefärbte Papier mit einer Seifenlauge und einer Essigsäure reagiert.

Foto: arfi

Chemie - das ist doch dieses langweilige Schulfach mit den vielen trockenen Formeln, die kaum jemand versteht. Falsch! Chemie kann spannend sein, und ohne diese Naturwissenschaft wäre unser tägliches Leben nicht mehr denkbar. Wie anschaulich das Fach sein kann, das erleben Grundschüler immer wieder im Xantener Stiftsgymnasium. Dort versuchen die beiden Lehrer Nils Rohde und Nils Gilleßen, schon die Viertklässler für das Fach zu begeistern.

Gerade erst experimentierten Jungen und Mädchen der 4c der Viktor-Grundschule in den Fachräumen mit Flüssigkeiten, wie sie in jedem Haushalt zu finden sind, aber auch mit Salzsäure, eingekleidet in dicke, weiße Laborkittel und die Augen mit Brillen gesondert geschützt. Denn gänzlich ungefährlich ist der Umgang mit den Chemikalien nicht.

Flüssigkeiten verfärben sich, Dämpfe steigen auf und riechen, mit allen Sinnen kann der Mensch erleben, wie verschiedene Materialien miteinander reagieren. So entsteht wie von Zauberhand etwas vollkommen Neues.

Grundlage der dreistündigen Einführung in das Fach ist das Konzept "teutolab", das von der Bielefelder Universität entwickelt worden ist. Das Mitmach- und Experimentierlabor für Schülerinnen und Schüler im Alter von 9 bis 19 Jahren wurde 2000 gegründet.

Die Kinder knüpfen an ihre Erfahrungen aus dem Alltag an und führen ihre Versuche durch. Eierfärben einmal anders ist ein solches Experiment. Statt Farbe aus dem Malkasten kommt Zahnpasta zum Einsatz. Bei der "rotkohligen Zauberei" einen Tisch weiter zeigt sich, wie unterschiedlich das vorab mit lila Gemüsesaft eingefärbte Papier mit einer Seifenlauge und einer Essigsäure reagiert.

Chemie wird am Xantener Gymnasium durchgängig von der siebten bis zur neunten Klasse unterrichtet. Später, in der Oberstufe, können die Schüler aus einem Kanon von naturwissenschaftlichen Fächern wählen.

Das Interesse an Chemie ist vorhanden, ein oder zwei Grundkurse kommen am Stiftsgymnasium immer zustande. Ein Leistungskurs wird auch angeboten, obwohl hierfür die Zahl der Schüler, wie Nils Gilleßen es nennt, relativ übersichtlich ist.

"Mit unserem Angebot möchten wir schon Grundschüler für die Chemie begeistern", sagt der Pädagoge Gilleßen. "Sie können dann bei uns einmal richtig wissenschaftlich arbeiten."

Den Viktor-Grundschülern hat diese Art von Unterricht gefallen. Konzentriert versuchen sie sich als kleine Forscher, mischen, zerkleinern und beobachten: Experiment gelungen.

(pek)
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