Xanten Vorwurf der Vergewaltigung: Freispruch für drei Männer

Xanten · Opfer-Aussage zu widersprüchlich für Verurteilung

Im Prozess wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung nach einer Beach-Party in Xanten hat das Gericht die drei Angeklagten freigesprochen. Von der Schuld der Männer war die Kammer nicht überzeugt. Unter anderem hatten die widersprüchlichen Angaben des mutmaßlichen Opfers Zweifel gesät.

Alle drei Angeklagten hatten die Tat von Anfang an bestritten. Der 28-jährige Hauptangeklagte beteuerte, die Frau sei nach kurzer Absprache freiwillig mit ihm in einen Feldweg gegangen, um sich mit ihm zu vergnügen.

Die 29-Jährige dagegen hatte in der Verhandlung angegeben, das Trio nach der Beach-Party getroffen zu haben, als sie alleine auf dem Heimweg war. Von den Männern sei sie mit Gewalt zu Boden gebracht worden. Der 28-Jährige habe sie dann vergewaltigt.

Die beiden Mitangeklagten, die sich ursprünglich wegen Beihilfe verantworten sollten, bestätigten die Version ihres Freundes. Sie hätten die Xantenerin keinesfalls, wie von ihr behauptet, festgehalten und zu Boden geworfen. Auch wollen sie lustvolles Stöhnen gehört haben.

Obwohl zahlreiche Verletzungen kaum für ein einvernehmliches Schäferstündchen sprachen, wurden die Angeklagten auf Antrag der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung freigesprochen. Die 29-Jährige belastete die Mitangeklagten vor Gericht weit stärker, als sie es noch im vergangenen Jahr bei der Vernehmung durch die Polizei gemacht hatte.

Die Widersprüche seien so groß, dass man darauf keine Verurteilung stützen könne, hieß es seitens des Gerichts. Weitere objektive Beweismittel gebe es nicht. Für die erlittene Untersuchungshaft werden die Männer entschädigt.

(RP)
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