Unsere Woche Wahlkampf ist nichts für Dünnhäuter

Xanten · Der Ton wird rauer, die Kritik bissiger: Rheinberg biegt im Bürgermeister-Wahlkampf auf die Zielgerade ein. Kandidaten und Parteien versuchen sich zu übertreffen: Wer hat die meisten, wer die spannendsten Veranstaltungen?

Wer kommt am besten rüber? Wahlkampf ist eben keine gute Zeit für Dünnhäuter.

Verunsicherung ist eine gern gewählte Waffe im verbalen Gefecht. Ein Polit-Profi wie die Landtagsabgeordnete Marie-Luise Fasse weiß das genau. Wenn die Grande Dame der CDU Bürgermeister Hans-Theo Mennicken unterstellt, sich als Moderator einer bevorstehenden Podiumsdiskussion zu sehr auf die Seite seiner Beigeordneten und SPD-Kandidatin Rosemarie Kaltenbach zu schlagen, hat sie vermutlich nur eines im Sinn: den CDU-Kandidaten Frank Tatzel gut in Stellung zu bringen. So funktioniert Politik.

Auch die Presse ist Teil dieses Systems. Plötzlich wird jedes gedruckte Wort auf die Goldwaage gelegt, es werden Zeilen und Bildchen nachgezählt und es wird Parteilichkeit unterstellt. Der eine lobt, der andere meckert. Wir Journalisten wissen diese gesteigerte Aufmerksamkeit sehr zu schätzen und setzen uns gerne damit auseinander. Zum Nutzen unserer Leser, denn nur denen fühlen wir uns verpflichtet.

Wichtig ist, dass alle Beteiligten sportlich und fair bleiben. Was geschrieben oder gesagt wird, sollte nicht ins Persönliche oder gar unter die Gürtellinie gehen. Denn nach der Wahl hat uns der Alltag schnell wieder, und das Strahlen der Gesichter auf den Plakaten ist rasch verblasst. Apropos Plakate: Die Stadt hat mehrere Parteien in Anschreiben aufgefordert, einige Plakate ab- oder umzuhängen, weil sie nicht den Vorgaben des Sondernutzungsbescheids entsprechen. Auch da gibt es klare Regeln.

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende! UWE PLIEN

(RP)
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