Xanten Wanderer auf den Spuren des Glaubens

Xanten · Einmal über Gott und die Welt reden: Der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider hat seine diesjährige Sommertour mit einer 21 Kilometer langen Wanderung auf dem Jakobsweg von Xanten nach Rheinberg beendet.

 René Schneider (links) und seine Begleiter bei der Wanderung an der katholischen Kirche in Menzelen Ost.

René Schneider (links) und seine Begleiter bei der Wanderung an der katholischen Kirche in Menzelen Ost.

Foto: Olaf Ostermann

Am Sonntag hat der Landtagsabgeordnete René Schneider seine diesjährige Sommertour mit einer 21 Kilometer langen Wanderung auf dem Jakobsweg von Xanten nach Rheinberg beendet. Die sechs Stationen in sechs Kommunen umfassende Tour stand unter dem Motto "Woran wir glauben". Der SPD-Politiker hat dieses Thema ganz bewusst gewählt, um mit einem Klischee aufzuräumen. "Dass der christliche Glaube eine CDU-Domäne ist und der Sozialdemokrat an gar nichts glaubt, stimmt doch einfach nicht, und das wollte ich damit deutlich machen", so der Kamp-Lintforter, der sich die Tour nicht zuletzt durch die Sechs-Stunden-Wanderung am Schluss schwergemacht hat.

Denn neben Gesprächen mit Sonsbecks Pfarrer Günter Hoebertz oder dem Austausch mit Propst Klaus Wittke in der Heilig-Kreuz-Kapelle auf dem Fürstenberg stand auch ein Besuch im Rheinberger Hospiz auf dem vierwöchigen Programm. "Das war für mich das emotionalste Erlebnis. Zu hören, dass eine junge Mutter stirbt und die Tochter ihr die Fingernägel lackiert, damit sie im Himmel schön aussieht, hat mich tief berührt", so Schneider.

In die Tiefe gehen, Menschen und ihre Schicksale kennenlernen, ohne dabei auf seine Funktion als Politiker beschränkt zu werden, ist Schneider wichtig. Das kommt an und so haben sich ohne vorherige Einladung 20 Leute am Xantener Dom eingefunden, um ihn bei der Wanderung zu begleiten. "Ich bin vor allem fasziniert darüber, dass die Gruppe völlig heterogen ist, sowohl was das Alter als auch den Hintergrund betrifft", freute sich der Initiator, dem es ganz wichtig war, mit jedem Einzelnen irgendwann auf der Strecke ins Gespräch zu kommen.

Die Themen waren dementsprechend unterschiedlich: "Ich habe mich beispielsweise mit Hans-Peter Niedzwiedz, dem Vorsitzenden des Caritasverbandes Moers Xanten, über mögliche Veränderungen in der Jugendarbeit unterhalten oder erfahren, dass Elisabeth Maas, der Leiterin des Xantener Stiftsmuseum, Nachhaltigkeit sehr wichtig ist", erzählt Schneider. Über Gott und die Welt reden oder dem Gegenüber einfach nur zuhören, dafür fehlt dem Mitglied der Landesmedienkommission im beruflichen Leben die Zeit.

"Im politischen Tagesgeschäft kann man nicht in die Tiefe gehen, es ist schnell und unreflektiert. Ein Auge für die Befindlichkeiten der Menschen zu haben, ist sehr schwer. Was das betrifft, greift Politik zu kurz", bedauert der gelernte Journalist. Dass er wieder einmal einen Großteil seines Urlaubs damit zugebracht hat, Einblicke zu erhalten, bedauert der Sozialdemokrat nicht: "Es war eine super Tour mit richtig guten Terminen, für die ich mir auch die Zeit nehmen konnte.

" Bleibt noch die Frage nach der spirituellen Ausrichtung, immerhin war die ja das Kernthema. "Der Niederrheiner ist stark im Glauben verankert, auch wenn der sich nicht immer auf Gott bezieht", lautet das Fazit des Volksvertreters.

(erko)
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