Xanten Welches Dorf soll schöner werden?

Xanten · Kandidat gesucht: Die Stadtverwaltung Xanten überlegt derzeit, welchen Ort sie für den Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" ins Rennen schickt. Marienbaum und eventuell Vynen sind die Favoriten.

 Stellt sich: Wallfahrtsort Marienbaum.

Stellt sich: Wallfahrtsort Marienbaum.

Foto: Hohl Ralf

Im Sport ist es doch so: Je mehr Aktive aus einem Land in einem Wettbewerb antreten, um so größer ist die Chance auf den Sieg. Beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" gilt die Weisheit offenbar nicht. Bei der letzten Ausscheidung vor drei Jahren hatte Xanten zwar kreisweit einige Ortschaften weit vorne platzieren können, für Platz eins und ein Weiterkommen in die nächste Runde reichte es allerdings nicht. Die Konkurrenz von gleich mehreren Ortschaften aus einer Stadt könnte die Chancen auf den Gesamtsieg schmälern, befürchtet die Stadtverwaltung und schlägt stattdessen vor, dass beim bevorstehenden Entscheid nur wenige Dörfer antreten. Einige Bezirksausschüsse haben für ihre Ortschaften schon mal den Hut in den Ring geworfen, andere freiwillig verzichtet.

Der Wettbewerb findet alle drei Jahre statt. Ziel ist eine bessere Zukunftsperspektive der Dörfer, eine gesteigerte Lebensqualität im ländlichen Raum und eine gestärkte Identität. Dorfbewohner sollen sich engagieren und Eigenverantwortung für die Entwicklung der Ortschaft übernehmen.

 Schönes Vynen - hier mit den Seglern.

Schönes Vynen - hier mit den Seglern.

Foto: arfi

Die Besichtigungskommission hat beim letzten Mal in Xanten insgesamt sechs Dörfer begutachtet. Lüttingen scheiterte als Zweitplatzierter im Kreis nur knapp. Vynen (5.), Marienbaum (6.) und Obermörmter (7.) landeten dahinter. Wardt kam auf Rang 10, Birten auf 14. "Es wird jedoch insgesamt als günstiger bewertet, wenn im kommenden Durchlauf nur noch zwei oder drei Ortsteile teilnehmen", schlug der Technische Dezernent Niklas Franke in den Ausschüssen vor. Bei einer geringeren Teilnehmerzahl seien die Chancen größer, da "der Kreiskommission dann pro Teilnehmer weitaus mehr Zeit für eine intensive Begutachtung zur Verfügung steht".

Also weniger auf Quantität mehr auf Qualität setzen - Hamminkeln hatte es 2014 vorgemacht, war mit Loikum mit nur einem Dorf vertreten und holte sich prompt den Gesamtsieg. Doch wer soll verzichten, wer die Fahnen Xantens hochhalten? Der Rat soll am 28. März entscheiden. Grundlage sind die Voten der Bezirksausschüsse:

 Wardt kann idyllisch still sein - ohne Baulärm und Feiern.

Wardt kann idyllisch still sein - ohne Baulärm und Feiern.

Foto: Hk

Die Ortschaft schlug sich oft sehr gut bis gut, holte manchmal sogar den Sieg. "Wir würden gerne wieder die Ausrichtung übernehmen", erklärte der Vorsitzende des Heimatvereins, Dietmar Kisters.

Der Heimatverein war vom Vorschlag der Stadt, den Modus zu ändern, bislang nicht unterrichtet gewesen. "Es ist nicht gut, wenn die Vereine nicht angesprochen wurden", kritisierte Karl-Heinz Kösters (CDU) im Bezirksausschuss. "Eine Unterlassungssünde." Norbert Frerix als Vorsitzender des Heimatvereins sprach sich aber grundsätzlich für eine Beteiligung aus. Ein endgültiges Votum der Vereine wird jedoch den Ratsmitgliedern noch mitgeteilt.

 Schönes Lüttingen 2016 Platz zwei auf Kreisebene. Diesmal keine Bewerbung.

Schönes Lüttingen 2016 Platz zwei auf Kreisebene. Diesmal keine Bewerbung.

Foto: Ostermann Olaf

Tanko Scholten hatte den Eindruck, "dass die Stadt es zunehmend als unnötig ansieht, sich zu bewerben". Allerdings sahen letztlich nicht nur der CDU-Ratsherr, sondern alle Ausschussmitglieder von einer Bewerbung ab. Vorsitzender Johannes Wienemann hatte es vorher auf den Punkt gebracht: "Das Nibelungenbad wird abgebrochen, die Scheune mitten im Dorf verfällt immer mehr - so wie Wardt im Moment aussieht, haben wir doch eh' keine Schnitte."

 Birten: Reiter am Fürstenberg im Nebel.

Birten: Reiter am Fürstenberg im Nebel.

Foto: Armin Fischer

Auch das Fischerdorf hat für dieses Jahr kein Interesse an einer Teilnahme angemeldet.

Für eine Teilnahme 2017 sei es in diesem Jahr zu früh, urteilte Stefan Decken (FBI). Ähnlich äußerte sich Dietmar Leyendecker (CDU): "Wir haben nichts, was wir vorstellen können. Den Sportplatz haben wir schon gezeigt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort