Xanten Wiederholte Überschwemmungen machen in Birten Sorgen

Xanten · Offiziell ist die Bürgerfragestunde nicht mehr auf der Tagesordnung der Bezirksausschusssitzungen zu finden. Zeit für die Belange der Einwohner nahm sich Bürgermeister Thomas Görtz bislang dennoch in allen Ortsteilen Xantens.

Bei der Bezirksausschusssitzung in Birten beanspruchten die Fragen der Einwohner sogar den Großteil der Sitzungszeit. Hauptthema: Die seit letztem Jahr wiederholten Überschwemmungen der Keller und Grundstücke an der Straße "Zur Wassermühle". Die Vermutung der Bürger: ein Defekt am Winnenthaler Kanal. Erst seit letztem Jahr gebe es Probleme, bemerkte ein Anwohner. "Ich lebe seit zehn Jahren an der Straße und früher hatten wir nie Schwierigkeiten mit dem Wasser. Innerhalb des letzten Jahres aber hatte ich gleich mehrmals den Keller überschwemmt", erzählte er.

Wasser kommt von unten

Dabei käme das Wasser "von unten". Eine Dame sprach davon, dass es bei starkem Regen Zentimeter hoch aus den Gullys schieße. Und im September letzten Jahres sprudelte das Wasser sogar aus dem Schmutzwasserkasten, fügte ein weiterer Bürger hinzu. Einhelliger Verdacht der Anwohner: am Winnenthaler Kanal liege ein Defekt vor. "Das alles schließt doch darauf, dass das Rohr undicht oder verstopft ist", hieß es.

Bürgermeister Görtz war vorbereitet und hatte Kurt Reintjes, Leiter des Dienstleistungsbetriebs Xanten (DBX), als Fachmann zur Sitzung mitgebracht. Der erklärte, dass man bereits eine TV-Untersuchung, sprich eine Kanalinspektion mit Schachtkamera, durchgeführt hat. Auf die Ergebnisse müsse man allerdings noch warten. "Stellt sich heraus, dass ein Defekt vorliegt, werden wir natürlich alles Nötige tun, um ihn zu beheben", betonte er. Bei der halbjährlichen Reinigung des Sandfangs hinter dem Brückenbauwerk sei tatsächlich ein Schaden aufgefallen.

Wassermassen vom Fürstenberg sind problematisch

"Das wurde auch sofort repariert", erklärte Reintjes und versicherte: "Das Wasser wird von der Kanalleitung schon abgeführt." Ein anderes Thema seien aber die Wassermassen, die bei Regen vom Fürstenberg aus in die Wassermühle strömten. Die könnten schlichtweg zu groß sei, um schnell genug abgeleitet zu werden. Der DBX-Chef: "Wir werden uns am Fürstenberg ansehen, ob irgendwelche Banketten nicht in Ordnung sind, so dass das Wasser nicht vernünftig abgeleitet werden kann." Notfalls müsse eine Versickerungsgrube Abhilfe schaffen.

Grundsätzlich müsse man sich aber darauf einstellen, dass es in Zukunft im Zuge der sich verändernden Wetterverhältnisse zu mehr Regen und damit größeren Wassermengen kommt. Dann sei aber auch zu überlegen, ob der Kanal, selbst wenn er funktionsfähig ist, für künftige Verhältnisse zu klein dimensioniert sei, merkte ein Bürger an. Reintjes gab ihm Recht. "Wie man mit den sich ändernden Wetterbedingungen umgehen soll, ist eine allgemeine Frage in allen Kommunen", sagte er.

Nach 15 Jahren als Vorsitzender des Bezirksausschusses Birten gab Hermann Janßen seinen Posten nun ab. Nachfolger ist Dietmar Leyendecker, der Janßen für seine langjährige Arbeit dankte. Trotz seiner Ecken und Kanten habe er sehr viel in Birten bewegt und nie locker gelassen, um das Dorf zugunsten einer schönen Zukunft zu gestalten, lobte er den Vorgänger. Stellvertreter: Maria Schönfelder, Wolfgang Janßen.

(beaw)
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