Xanten Wirtschaftswege sind in einem desolaten Zustand

Xanten · Ein Fachbüro prüft derzeit Zustand und Funktion von rund 200 Kilometern Wegstrecke.

Die Versäumnisse der Vergangenheit holen die Stadt nach und nach ein. Der Brandschutz in öffentlichen Gebäuden muss nachgerüstet werden, der Kriemhildmühle steht eine Sanierung bevor, demnächst auch noch die ländlichen Wirtschaftswege, von denen allerdings ein Großteil in Privatbesitz ist. Ein Ingenieurbüro hat bisher rund 200 Kilometer erfasst, auf Zustand und Funktion hin überprüft. Bis zum Herbst wird es nun darum gehen, gemeinsam mit Vertretern aus Stadt, Politik und Verbänden an Handlungsempfehlungen für künftige Investitionen zu feilen. Werden noch alle Wege benötigt? Müssen einige ausgebaut, andere zurückgebaut werden? Welche Wege sind für die schweren Maschinen der Landwirtschaft, welche für den Tourismus?

Die heutigen Fahrzeuge stellen nämlich nicht nur komplett andere Anforderungen an Fahrbahn und Randstreifen, sondern auch an Brücken und Durchlässe. In Ortschaftskonferenzen im September mit den Eignern werden die Vorschläge erarbeitet.

Man kenne seit Jahren das Problem der Wirtschaftswege, sagte der Technische Dezernent Niklas Franke bei der Vorstellung des Projekts vor den Wegeigentümern. In der Vergangenheit wurde mal hier, mal da gearbeitet und ausgebessert. "Wir wollen aber jetzt das Problem grundsätzlich angehen." Das Konzept werde die Maßnahmen priorisieren, einiges also zunächst angehen, anderes auf einen späteren Zeitpunkt schieben. Es werde ein langer Prozess über Jahrzehnte sein, betonte Franke.

Zunächst einmal gehe es nur um die Erstellung eines Konzepts, nicht schon um konkrete Maßnahmen, betonte Bürgermeister Thomas Görtz. Darum sei es auch noch zu früh, über konkrete Kosten zu sprechen. Diese Frage tauchte in der Versammlung natürlich sofort auf. Vielleicht über die Grundsteuer A? Doch mit seinem Hinweis auf die Planungsphase unterband Görtz eine frühzeitige Diskussion darüber. Es gebe unterschiedliche Modelle, sagte Ingenieur Marcel Rottmann vom untersuchenden Büro Bockermann Fritze. Am Ende entscheide schließlich der Rat darüber, was gemacht werden muss und wie es finanziert wird.

Die Erstellung des Konzepts selbst kostet rund 50.000 Euro, von denen 65 Prozent durch Zuschüsse abgedeckt sind. Was eine Förderung bei der späteren Umsetzung betrifft, konnte Franke noch nichts sagen. Er, so sagte Franke, setzte seine Hoffnungen in die neue Landesregierung.

(kump)
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