Xanten Xanten bereitet sich auf Unwetter vor

Xanten · Die CDU-Fraktion informierte sich über mögliche Maßnahmen. Kritisch bleibt es an der Poststraße und in der Beek.

 DBX-Chef Harald Rodiek(vierter von rechts) erläuterte der CDU-Fraktion und der Verwaltungsspitze vor Ort an der Pumpstation mögliche Investitionen in den Hochwasserschutz.

DBX-Chef Harald Rodiek(vierter von rechts) erläuterte der CDU-Fraktion und der Verwaltungsspitze vor Ort an der Pumpstation mögliche Investitionen in den Hochwasserschutz.

Foto: OO

Die Unwetterfront, die Ende Mai und Anfang Juni über Xanten niederging, war ein Jahrhundertereignis. Aber ein Jahrhundertereignis, das sich jederzeit wiederholen kann. Der Klimawandel macht nicht vor der Statistik halt. Es ist also Eile geboten, damit es nicht wieder zu solchen Überschwemmungen kommt. Darum wird der Dienstleistungsbetrieb Xanten (DBX) schon in der nächsten Woche mit der ersten Gegenmaßnahme auf der Bahnhofstraße stadtauswärts hinter dem Bahnübergang beginnen. Das kündigte DBX-Chef Harald Rodiek bei einer CDU-Fraktionssitzung vor Ort an der Pumpstation an. "Es kann kurzfristige Abhilfe geschaffen werden", fasste hinterher Fraktionschef Pankraz Gasseling seinen Eindruck aus dem Gespräch zusammen.

Bahnhofstraße und im weiteren Verlauf die Sonsbecker Straße bilden bislang eine Wasserscheide. Regenwasser aufseiten von Aldi und Edeka fließt in einen Graben und dann weiter in die Xantische Ley. Wenn es denn fließt und es nicht, wie immer wieder geschehen, zu einem Rückstau kommt. Denn Xanten liegt am oberen Ende dieses 24 Kilometer langen Entwässerungslaufs mit nur geringfügigem Gefälle. Zuerst wird aber das Wasser der unteren Kommunen entsorgt. Rodiek: "Dann staut es sich nach hinten." Niederschläge aufseiten von Rewe und Lidl hingegen können unterirdisch direkt in ein Regenrückhaltebecken geleitet werden, das bis zu 4000 Kubikmeter Wasser fassen kann.

Demnächst soll aber durch den Einbau eines Schiebers die Möglichkeit bestehen, dass beide Rohrsysteme in dieses Becken entsorgen können. "Alles wird automatisch gesteuert", erläuterte Rodiek den CDU-Ratsvertretern. Dazu wird der DBX ein rund drei mal drei Meter großes Loch ausheben und eine Verbindung einbauen lassen, die der Schieber bei Bedarf öffnet.

Am heutigen Donnerstag wird Harald Rodiek den Vorschlag in der öffentlichen Sitzung des Verwaltungsrates vorstellen. Die Bauzeit dauert etwa eine Woche. Die Kosten schätzt Rodiek auf etwa 8000 bis 10.000 Euro. Das ist zwar sicherlich auch für den Xantener Etat viel Geld, aber auf Dauer immer noch preiswerter als der Katastropheneinsatz des Technischen Hilfswerkes wie bei den jüngsten Unwettern. Dieser Einsatz allein hat nach den Worten von Bürgermeister Thomas Görtz einen fünfstelligen Betrag ausgemacht.

Ein förmlicher Beschluss des Verwaltungsrates ist bei diesen Baukosten nicht erforderlich, aber Gasseling signalisierte gegenüber der Rheinischen Post die Unterstützung seiner Fraktion. "Diese schnelle Maßnahme ist sinnvoll. Das Gewerbegebiet war schon seit langem bei Starkregen ein Problem."

Anders sieht es für die Poststraße und für Straßenabschnitte in der Beek aus. Auch sie waren überschwemmt gewesen, teilweise liefen die Keller voll. Ursache hierfür war ein Rückstau des Wassers. Dort müssen sich die Anwohner noch in Geduld üben, bis die Flachwasserzone im Dom-Bogen fertiggestellt ist. Sie wird spätestens Ende 2017 überschüssiges Regenwasser aufnehmen können.

(pek)
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