Xanten Xanten erinnert an Befreiung von Auschwitz

Xanten · An den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wird auch in diesem Jahr in Xanten mit einer öffentlichen Gedenkveranstaltung erinnert. Die Stadt Xanten wird am Mittwoch, 27. Januar, um 19 Uhr gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter und der Katholischen Propsteigemeinde St. Viktor an die Opfer des Holocausts erinnern. Im Mittelpunkt der musikalisch umrahmten Gedenkfeier im Ratssaal stehen die Beiträge von Schülerinnen und Schülern des Stiftsgymnasiums.

Nadja Riddermann, Janina Heekeren, Anastasija Dubovickaa, Hendrik Limbach, Fabian Rudnick und Oliver Koppers haben die Gedenkstunde in ihrer Freizeit mit Geschichtslehrer Alexander Kalniò vorbereitet. Wissenschaftlich betreut wurde das Projekt durch Katalin Morgan von der Universität Duisburg-Essen. Dabei wurde den Teilnehmern des Geschichtsleistungskurses in der Stufe Q2 aber weitestgehend freie Hand gelassen.

"Wir haben vollstes Vertrauen", betonte Alexander Kalniò beim Pressegespräch im Vorfeld. Für die Vorbereitung wurde ein neuer Ansatz gewählt. Die Opfer werden im Mittelpunkt der Präsentation stehen. Umfangreiche Interviews mit Zeitzeugen, die den Horror in den Konzentrationslagern überlebt haben, wurden den Schülern über eine Lernsoftware der Freien Universität Berlin zur Verfügung gestellt. Kleine Ausschnitte aus den Interviews werden auch bei der Gedenkenfeier zu sehen sein. "Fliehen, Überleben, Widerstehen und Weiterleben" werden inhaltliche Themenschwerpunkte sein. Die Schüler versuchen zu verstehen und zu erklären, wie die Opfer die Zeit erlebt haben.

Alexander Kalniò: "Es geht darum, die Ebene des Faktischen zu verlassen." Gerade angesichts manch' geschmackloser Facebook-Einträge oder Kommentare in der aktuellen Flüchtlingsdiskussion erlebe man mangelnde Emphatie. "Was sind das für Leute, die so etwas schreiben?", fragt der Lehrer.

Für Xantens Bürgermeister Thomas Görtz ist die Gedenkfeier ein absoluter Pflichttermin. "Wir müssen dazu beitragen, dass dieses Datum in den Köpfen bleibt", fordert er. Für die Schulleitung sagte Georg Gerißen, er sei beeindruckt von der herausfordernden Art des Projekts, sich der Geschichte zu stellen. Das sei viel mehr als nur Unterricht.

(RP)
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